Unfrisiertes über Staecks Beitrag im Tagesspiegel

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Der Präsident der Akademie der Künste sprach anlässlich der Verleihung des Journalistenpreises "Der lange Atem".

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"Und ich bleibe natürlich bei meiner Verteidigung eines klassischen Journalismus. Eines Journalismus der sich als Instrument lebendiger Demokratie versteht, der die wirklichen Probleme der Welt und der Menschheit ernst nimmt, der hilft, nach Lösungswegen zu fragen, und der Politik als Ringen um die richtigen Antworten darstellt, statt sie zum Comedyereignis mit hohem Spaßfaktor zu verharmlosen."

Es kommt noch allerlei Kritisches zum Thema. Es sind richtig Ängste im Spiel, die ich von einem Künstler der Linken so gar nicht erwartet hätte .

Wie auch immer: Es ist die Frage, ob Bloggen eine Form des Journalismus ist oder nicht. Auf jeden Fall ist es für mich auch manchmal eine Versuchung: Zur Einseitigkeit, zur reinen Meinungsäußerung zur Vermeidung von Recherche, scheint mir. Denn für die Faktensuche kann man sich leicht der Ergebnisse etablierter Medien oder Journalisten bedienen.

Das alles ist zu bedenken, wenn man das Bloggen überhaupt dem Journalismus zurechnen will.

Man kann es ja auch unter anderen Aspekten betrachten: Bloggen ist ja vielfältig in der Form. Im Umfeld von Mediencommunitys bewegt sich mancher Blogger deshalb, weil das mehr Aufmerksamkeit bringt ohne großen eigenen Aufwand. Wenn man in Blogportalen was schreibt, muss man schon eine Menge unternehmen, um Kommentatoren zu finden.

Es gibt auch sehr unterschiedliche Arten des Bloggens. Ich persönlich liebe gerade das daran: Mal Biographisches (Wo kann man das journalistisch betreiben?) Mal über Bücher (Das geht journalistisch immer nur auf, wenn es sich um ein neues Buch handelt) Kulturrezensionen sind auch nur sinnvoll, wenn sie aktuell sind. Alltagsgeschichten...sind ein gutes Bloggerthema.

Aber auch politische Ereignisse sind noch am allerbesten für die Bloggerform geeignet. Besonders wenn man direkt vor Ort ist. Und hier kann sich - siehe oben - ja auch die Meinungsfreude ausleben.

Jetzt hat Titta das Soziale noch einmal besonders hervorgehoben. In den Dialogen mit anderen Bloggern hier - auch ein Aspekt, der in vielen Portalen eine Rolle spielt, aber im Umfeld eines Mediums neue Qualitäten erlangen kann. Finde ich jedenfalls.

Fast ein Gendermuster

Überhaupt scheint die Streiterei auf beiden Seiten davon auszugehen, dass der Journalismus das Ursprüngliche, ist und das Bloggen das Abgeleitete. Fast wie die Hierarchie männlich-weiblich.

Das Bloggen ist aber ein Feld für sich und gerät - wenn es sich immer an den Journalisten misst und reibt - fast in die selbe Lage, wie die Frauen, die auch immer wie Männer sein wollen.

Wenn sich das Bloggen nur als temporäres Mittel für die weitere Etablierung versteht, dann wird es immer anfechtbar bleiben. Dieser Blog hier ist auch nur als vorläufige kleine Überlegung gedacht. Ist doch gut.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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