Vom Gut sein - Magda bleibt Magda

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Aus meinem geheimen Tagebuch

Vor einiger Zeit habe ich mir geschworen gut zu werden. Das ist vollkommen geglückt: Ich bin jetzt ultimativ und von Grund auf gut.

Nun aber erhebt sich die Frage: Wie bleibe ich gut?
Hier sind einige der Regeln, die ich mir gegeben habe, damit ich gut bleibe. Ich repetiere sie gleich noch einmal - ganz geheim nur für mich - nur so zur Erinnerung.
Denn manchmal gibt es Anlässe, da muss man sich ernsthaft am Riemen reißen.

Und, damit es richtig würdig ist, verwenden wir den pluralis majestatis

Wir wiederholen also:
Wenn Zeitgenossinnen und -genossen auftauchen, welche sich als Hohepriester von was auch immer gerieren, weil sie den Satzbau halbwegs beherrschen und so allerlei in ihrem Leben gelernt haben. Und wenn sie alle kritischen Nachfragen mit Diagnosen über die Defizite der Nachfragerinnen und Nachfrager beantworten.

Oder wenn sie die Heiligkeit und Unfehlbarkeit von verbalen Maulschellenverteilern unüberwindlich festzurren, obwohl manche als begnadete Kritiker Behudelte solche sind, die einige dreiste Schmähungen rauspusten oder ein paar Schreibfehler ankreiden.

Und wenn sie wiederholt murmeln, weil sie was wiederholen, dann sei das auch so.

Was tun wir dann? Na..........?

Wir nennen sie nicht „Hohe Priester der Beckmesserei“ oder „provinzielle Kleingeister.“
Nein, das tun wir nicht.

Wir bieten ihnen nicht an, sich dahin zu scheren, wo der Pfeffer wächst.
Niemals tun wir das.

Wir nennen das virtuelle Nest, aus dem sie sich bis in dieses Portal vorgepostet haben, auch nicht Internet-Kaff oder „Leerstelle“,
Nein das vermeiden wir tunlichst, denn wir sind edel und gut.

Schon gar nicht stellen wir Vermutungen an über ihren geistigen Zust.....
Nein, das tun wir nicht, denn es ist lieblos und gehört sich nicht.

Wir fragen sie auch nicht, ob sie noch alle Tassen .........
Nein, Porzellan zerschlagen wir auch nicht.

Und schon gar nicht nennen wir sie A..................
Neiennnnnnnnnnn!!!!

Auch das verkneifen wir uns ob der neu erworbenen und glückverheißenden Menschenliebe.

Hingegen schreiten wir auf sie zu und lächeln sie so lange an, bis sie unter der Wucht unserer unbändigen Güte, Sehnsucht kriegen, auch so unbändig gut zu werden wie wir. Dann müssen sie – wenn sie ein trauriges Schicksal erneut ihrer Kleinlichkeit und Dümpelei in der Schöngeisterbahn überantwortet hat – lächeln und lächeln und weitergrinsen, bis sie ein Kieferkrampf ereilt.

So soll es sein, so wird es sein. Wir aber werden in aller Güte weiterwandern, bis wir erneut verstockte Seelen finden, die es gilt zu bessern und zu stärken auf dem Weg zur wahren Güte. Amen, Halleluja.

Magda alias Madge oder auch Matsch (anderswo)

(nur privat manchmal: Lenchen)

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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