Wie verhütet man Bedeutungsschwangerschaften?

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Der Papst hat das Kondomverbot gelockert, vermelden die Medien. Man könnte zu dem Eindruck kommen, dass alle Kondome, die bisher ein Leben in der Verbannung und Ächtung geführt haben, jetzt übergestreift werden und alles in Jubel erigiert, Halleluja.

Merkt niemand, wie albern das klingt? Der Papst hebt Verbote auf. Die Moraltheologen hängen sich über ihre Werke und deuten sie im Lichte des partiell aufgehobenen Kondomverbotes neu. Aha: Man darf sich doch noch was anderes überstreifen, spricht der Herr, als die Stola und das Messgewand .

Na gut: Ein Papstwort ist möglicherweise von Belang für jene Länder, in denen Sozialdienste meist von der katholischen Kirche betrieben oder stark beeinflusst werden. Aber auch da werdenmännliche Prostituierte kaum warten, bis der Papst ihren Kondomgebrauch absegnet. Die christliche Leitkultur verhütet keine einzige Lächerlichkeit.

Und wenn ich so da sitze vor dem Fernseher, diesen begeisterten Kondomhype noch im Sinn, da fällt mein Blick auf Thomas de Maiziere, der bei Anne Will gerade den Meister der coolness und Virtuosen der Terrorabwehr gibt. Und es entsteht die dringende Frage: Wie verhütet man eigentlich Bedeutungsschwangerschaften. Wahrscheinlich kann die nur der Himmel verhüten. Eine Methode, die auch der Papst am liebsten hätte.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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