Liebe Community,
die Zeitung von morgen ist bereits da und weil unser Balkon gerade so hübsch zugeschneit ist – was in dem ein oder anderen Menschen durchaus Glücksgefühle auslöst, wenngleich die Reaktionen bereits in unserem Büro auseinander gehen – habe ich sie schnell draußen drapiert und von ein paar Flocken berieseln lassen.
Das Seite-1-Zitat stammt diese Woche – zumindest so fast – von Columbus. Da sich Extraterrestrische Arseniker so schlecht setzen ließ, mussten wir leider ein wenig improvisieren. Aber uns gefiel das Thema so gut und die damit einhergehende Debatte.
http://img88.imageshack.us/img88/6310/491s.jpg
Und da wir mit Beginn dieses Monats endlich Verstärkung bekommen haben, konnten wir am Wochenanfang trotz Produktionstrubel wieder in Ruhe nach den Perlen der vergangenen Woche suchen, freuen uns aber über eure Ergänzungen in den Kommentaren.
GeroSteiner
Pechvögel können nicht fliegen und zerschellen dann am Kap der guten Hoffnung.
Gustlik
Revolutionen sind heutzutage einfacher bequemer.
goch
Ich finde auch, dass Gleichberechtigung zwischen Trüffelschweinen, Ehemännern und besten Freunden bestehen sollte.
Krem-Browning
Ich finde es echt schade, dass Politiker nie auf die Idee kommen zu streiken!
goch
Demokratie ohne freie Information ist wie ein Fisch ohne Wasser.
merdeister
Das ist jedes Jahr merkwürdig, dass in der Zeit der Besinnung viele Menschen so besinnungslos sind.
seriousguy47
Im Grunde war der sogenannte Schlichterspruch nichts anderes als die S21-Variante des der Marie Antoinette untergeschobenen Spruches: Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie Kuchen essen.
Wolfram Heinrich
Manchmal hilft Kenntnis gegen Empörung
Emma in Uniform
Heiraten ist einfach ungeil.
mabli
Atheisten und religiöse Eiferer nehmen sich meistens nicht viel. Sie sind beide von einer Sache besessen.
mabli
Auch Atheisten glauben an eine Hölle. Dort landen alle religiösen Menschen.
GeroSteiner
Ok. Ich bin Atheist. Gott hat es so gewollt.
born2bmild
Mir gehen alle Religionen am Allahwertesten vorbei, dennoch sind die Menschenrechte unteilbar, Religions- und Bekenntnisfreiheit gehören dazu.
nemequitte
Wir können nur so viel von der Welt verstehen, wie wir von uns selbst verstehen.
GeroSteiner
Dialektik: Ist das jene Kunst, mit der man aus Schwarzgeld wieder Kohle machen kann?
Krem-Browning
Eine passende Beleidigung ist keine Beleidigung, sondern eine Feststellung.
http://img220.imageshack.us/img220/86/49201.jpg
Wir wünschen Euch einen schönen Wochenendspurt und verabschieden uns mit einem zum Titel passenden Om!
Daniel, Jan, Magnus und Maike
Kommentare 43
Mein Favorit ist
"goch
Ich finde auch, dass Gleichberechtigung zwischen Trüffelschweinen, Ehemännern und besten Freunden bestehen sollte." :)
por(ky)
juchu!
achja, genau. meiner auch.
Die Vermessung des Flecks
... oder lag das Blatt neben der Bratpfanne im Serverraum?
Irgendwie hab ich sie ja vermisst, die Perlen. Schön, dass sie wieder da sind.
Haaach.... Was waren das bloß für schreckliche Zeiten, als die Schweine wichtiger waren als die Perlen?
Mein Favorit ist von gustlik:
"Revolutionen sind heutzutage einfacher bequemer."
Ha, der sitzt!
Übrigens habe ich mich in der letzten Woche gefreut,
"Wer an einer Utopie arbeitet......." auf dem roten Grund zu finden...
(krieg ich gleich wieder rote Ohren...!-))
Lieber Gustlik, gleich im ersten Satz steht doch, dass ich die Zeitung auf unserem Balkon fotografiert habe, mitten im Schnee..
: )
Ich widerspreche Wolfram Heinrich ungern, aber wat mut, dat mut:
Sein Satz: "Manchmal hilft Kenntnis gegen Empörung"
ist durchaus zweideutig, so wie das Wort zwei, recht unterschiedliche Bedeutungen hat:
Auf der Einen seite meint es Entrüstung im Sinneund getrieben von "Aufgebrachtheit, Erbitterung, Erregung, Furor, Raserei, Wut, Zorn, Ärger7i>"
Auf der anderen seite meint es Aufstand im Sinne von
"Auflehnung, Aufruhr, Erhebung, Freiheitskampf, Krawall, Massenerhebung, Meuterei, Protest, Putsch, Rebellion, Revolte, Volkserhebung
Nur für die erstgenannte Realisierung von "Empörung" im Sinne der "Bewußtlosigkeit" kann ich Wolframs Satz zustimmen.
Die ungleich wichtigere Realisierung von Empörung im Sinne des Aufstehens gegen das Falsche, das Ungerechte, setzt sie gerade umfassende "Kenntnis" ihrer Gründe voraus und befeuert sie und "hilft" nicht "gegen sie".
Wir könnten eigentlich ab der nächsten Ausgabe unter allen Zitaten Fußnoten veröffentlichen, die genau erklären, was wie gemeint ist, beziehungsweise wie es nicht gemeint ist : )
@ Maike Hank am 09.12.2010 um 00:30
Liebeb Maike,
ich habe meinen Kommentar nicht geschrieben, um gedruckt zu werden, sondern weil ich mit Wolfram immer gerne diskutiere.
Außerdem glaube ich nicht, dass man "jedes Zitat" kommentieren müßte, aber manchmal hilft Kommentierung gegen Aphorismus.
lg
ut
na, UT, mal wieder orientierungslos mit dem Kommentar um 00:13 Uhr?!
Rundumschlag tuut immer gut, vor allem, wenn man in der Zentrifuge ... hoffentlich noch sitzt.
... wer lugt denn da wieder aus dem Bau?
Ich finde das ganz passend, denn noch ist der "dF" eine Zeitung für Extraterrestriker und Schneemenschen. Aber alle Humanoiden stammen aus Afrika und lesen dann irgendwann und irgendwie die Zeitung der Zukunft. LG und gute Nacht, C.Leusch
@Uwe Theel
Ich widerspreche Wolfram Heinrich ungern, aber wat mut, dat mut:
Sein Satz: "Manchmal hilft Kenntnis gegen Empörung"
ist durchaus zweideutig, so wie das Wort zwei, recht unterschiedliche Bedeutungen hat:
Das ist manchmal das Kreuz mit den "Perlen". Es sind kurze, knackige Formulierungen, die jetzt ohne jeden Zusammenhang mit der Argumentation, in der sie formuliert wurden, präsentiert werden. Manchmal kommt der Witz, der in einer Formulierung steckt, ganz gut rüber, manchmal allerdings lächelt man etwas verlegen, wenn man einen Satz liest, ohne den Zusammenhang zu kennen. Die "Perlen" dieser Woche waren allesamt gut verständlich - bis auf meine.
Wenn du den Satz "Manchmal hilft Kenntnis gegen Empörung" in die Suchmaschine eingibst und die Suchmaschine freundlich bittest, sie möchte dir nur Ergebnisse aus www.freitag.de anzeigen, dann bekommst du zwei Stellen. Die erste, da aktuellste, ist diese aus den "Perlen", die zweite ist jene aus meinem Originalbeitrag.
Der User nemequitte hatte einen Blogbeitrag mit dem Titel " Etwas über den alltäglichen Faschismus in unserer Umgangssprache" geschrieben, mit unter anderem folgender Argumentation:
Was da in unserer Umgangssprache immer noch trotz Emanzipation und Ethikdiskussionen unbemerkt herabgesetzt wird, sind vor allem die Frauen und die Tiere, wenn es um negative Emotionen geht, denen man Luft verschaffen will und was dagegen positiv und mit Freude hervorgehoben wird, sind die Männer und der Krieg.
Horchen wir mal auf einige Beispiele, die mir dabei so spontan in den Sinn gekommen sind:
Herrlich - dämlich, weibisch, hinterfotzig.
Dazu hatte ich angemerkt:
Alleine das Wort "Frau" ist schon ein Schlag ins Gesicht jeder... äh, Person weiblichen Geschlechts.
"Frau" heißt im Althochdeutschen "frouwa" (auch "vrouwe" - "Herrin" und ist die feminisierte Form von "fro" oder "fron" - "Herr" (siehe z. B. "Frondienst" oder "Fronleichnam"). Wie im Englischen ("man" - "wo-man") so besitzt auch im Deutschen die Frau kein eigenes, eigenständiges Wort, sondern existiert sprachlich nur als Funktion, als Ableitung des Mannes (wenn auch mittlerweile etwas verschleierter als im Englischen).
Herrlich - dämlich, weibisch, hinterfotzig.
Herrlich : "Herrlich" kommt zwar wie "Herr" von dem alten Adjektiv hehr "Ehrfurcht gebietend", hat also die gleiche Wurzel, ist aber nicht von Herr abgeleitet.
dämlich: "Dämlich" kommt nicht von Dame (ein Wort, das erst relativ spät über das Französische in die deutsche Sprache gekommen ist), sondern von "dumm" , mittelhochdeutsch "toum" = Qualm, Dunst, also einer, der etwas benebelt ist. Frühere sprachgeschichtliche Formen sind "däme-lig" und "dämisch" in der Bedeutung von dumm, albern, benebelt Siehe auch: "Dämlack" mundartlich für "Blödmann" usw.
weibisch : "Weibisch" wird ausschließlich (und abwertend) für männliche Personen verwendet, die sich wie eine Frau verhalten, die also nicht dem hergebrachten Rollenverhalten der Geschlechter entsprechen.
hinterfotzig : Das Wort stammt aus dem bairischen Sprachraum, der von der Oberpfalz bis nach Südtirol reicht. Das Dialektwort "Fotze", das da drin steckt, hat nichts, aber auch gar nichts mit der derben Bezeichnung für das weibliche Sexualorgan zu tun. Es kommt aus dem Lateinischen, von "facies" (Gesicht), ein Wort, das sich in den romanischen Sprache noch erhalten hat, "face" auf Englisch oder Französisch, "faccia" im Italienischen. Die Fotze (eigentlich "Fotzn") ist im Bairischen zum einen das Antlitz (Der hod a schiache Fotzn), zum anderen speziell der Mund (Der hod a bäse Fotzn), zum dritten schließlich die Ohrfeige (Mogst a Fotzn?). "Hinterfotzig" ist einer, der hinter dem Gesicht (heute sagt man "hinter dem Rücken") einer Person etwas macht, das diese Person nicht mitbekommt.
Manchmal hilft Kenntnis gegen Empörung.
Alles klar?
Ciao
Wolfram
gelesen und ausgedruckt, kommt in die Sammlung "Dialekt(ik)"
Liebe leeelah,
danke. :)
Lieber Grüße
por(ky)
@ Wolfram Heinrich am 09.12.2010 um 09:22
Klar lieber Wolfram, habe ich Dein herrliches Stück Wörterbuch mit Vergnügen schon am Ursprung gelesen, und da ist mir Dein Satz auch gar nicht "doppeldeutig" vorgekommnen. (Ich habe Deinen Beitrag dort sogar noch zum Anlass genommen mich selbst nemequittes Beitrag zu widmen). Was Kontexfreiheit bewirken kann, da sind wir wohl auch einig.
Also: Alles Klar!
lg
uwe
@Uwe Theel
Klar lieber Wolfram, habe ich Dein herrliches Stück Wörterbuch mit Vergnügen schon am Ursprung gelesen, und da ist mir Dein Satz auch gar nicht "doppeldeutig" vorgekommen.
Tja. Wie sang einst Alfred Tegtmeier mit seiner Enkelin Roswitha?
"Was man nicht selber weiß, das muß man sich erklären" sang er einst.
Ciao
Wolfram
@ Wolfram Heinricham 09.12.2010 um 18:17
Also Ährlich, dat Sie den auch noch kennen, den Techtmeier, nee, dat is en Dingen!
ut
@Uwe Theel
Also Ährlich, dat Sie den auch noch kennen, den Techtmeier, nee, dat is en Dingen!
Der Niederbayer als solcher ist ein sehr aufgeschlossener und weltoffener Mensch und weiß fremde Völker und ihre jeweilige Kultur durchaus zu schätzen.
Ciao
Wolfram
Tja, UT; du magst den Techtmeier kennen, aber, du hast ihn nicht verstanden, in deiner kleinen vokabularischen Eremitation.
btw. du bist selbst unverständlich
Perlen, Gero gibt es hier (knol.google.com/k/perlen-2010) ganz viele, und wenn Du eine findest, bring sie einfach hin.
Obwohl ich mir selber langsam vorkomme wie eine schwangere Auster, habe ich tatsächlich immer noch nicht verstanden, wie das gehen soll. Trage ich die selber ein? Schicke ich die irgendwo hin? Brauche ich ein google-Konto? Sage ich wem bescheid?
Witze zu erklären, das ist wie Zitronen falten oder Garderoben harken...
@ luggi am 09.12.2010 um 22:23
Der Tegtmeier spricht sich nur als "Techtmeier"
Aber Hut ab, so verdrechselt und sinnlos zu schreiben wie Du mit "vokabulatorische Eremitation", das packe ich nicht.
Sonst weis ich aber auch nicht, was meine kleine Reminiszenz an Jürgen von Manger gegenüber Wolfram Dich etwas anginge, wenn Du nur stänkern willst.
Aber um Deine Wortschöpfung "vokabulatorische Eremitation" doch noch mit einem Sinn zu füllen, schlage ich vor, sie soll bedeuten, dass Du wohl irgendwann , altersbedingt von der Pflicht zur verständlichen Rede gegenüber anderen - falls Du verstanden werden willst - entbunden worden bist. - Könnte aber auch sein, das das überinterpretiert ist und Dir schlicht das lange Leben unter der Erde nicht so gut bekommen ist, wie Du bisher glaubtest.
3
Ja!
Machste wie de willst. Unten kannste einen Kommentar hinschreiben, oder Du schickst einem der Mitwirkenden eine PN. Oder Du schickst mir als PN Deine Googlemailadresse und ich lade Dich als Mitautoren ein, dann kannste selber Sachen einstellen.
Gebiert Deine Auster schon?
Ich lese hier so die Perlen und muss vermuten, dass ich eine sehr spaßige Diskussion über Gott und Nichtgott verpasst habe, Schade. Wo bitte geht es lang zum AtheistenThread?
Kaaaaaalllleeeeeeee!!!
@ Wolfram
Kleiner, köstlicher nachtrag:
Das Grimm`sche Wörterbuch zitiert unter dem Lemma "empören " einen satz von Kant:
die vernunft empört sich gegen den irrthum.
Kann man es schöner sagen?
lg
uwe
P.S.: Im Wort "Empörung" steckt übrigens der Stamm "empor"; Die Grimms leiten den "Empörer" zudem auch vom alten rebellator, aufrührer ab.
@Wolfram
dass es zweierlei gesicht gibt, ist nichts neues
das wußten schon die ollen rabbinen...
und woher die das wußten, das weiß mann ja
:-)
Nur Atheisten glauben, dass sie nicht glauben.
Ja, ja, ich weiß. Der Glaube versetzt das Tafelsilber.
Aber was wurde denn hier so schön diskutiert?
Hallo Kalle,
zum Beispiel hier aber es gibt sicher lohnenderes hier im Orbit :-)
Auf Bald!
Wo die schwangere Auster
und der Telespargel stehen,
da seh ich Dich und mich
mit den Perlen Gassi gehen...
ich verstehs auch nicht:(
Orbit?
In der geostationären Bahn gibt es jede Menge Müll, der sich langsam zur Gefahr für zukünftige Weltraum-Missionen auswächst. Zugegeben, es gibt da auch zu den genannten Blogs gewisse Parallelen.
Ach schade, ich dachte es waere lohnend/spassig. Aber leider dann doch nur das uebliche Gemoppere.
Die Perlen waren da doch mal wieder eindeutig die Essenz :(
Danke fuer den Link.
@Rahab
dass es zweierlei gesicht gibt, ist nichts neues
das wußten schon die ollen rabbinen...
Ja, ja. Nicht alles, was zwei Backen hat ist ein Gesicht. Es ist nicht alles Trübsal, was geblasen wird...
Ciao
Wolfram
ich muss brechen - hoffentlich keine tabus?
och
so rückwärtig meinten die ollen rabbinen das überhaupt nicht
eher weiblich mittig gelegen
@Rahab
och
so rückwärtig meinten die ollen rabbinen das überhaupt nicht
eher weiblich mittig gelegen
Es ist mir bereits aufgefallen, daß da was ist.
Woissvogi?
Südlich von des Leibes Mitte
Sah im Wald ich eine Hütte,
Fand darin ein Vögelein,
Wollte gern gemädelt sein.
Ciao
Wolfram
@hibou
ich muss brechen - hoffentlich keine tabus?
Vielleicht Regeln?
Bruchrechnen
Ein Kerl wie Ansgar Schlögel,
Bricht lächelnd jede Rögel
Doch dann hat mit herzlichem Lochen
Die Regel den Ansgar gebrochen.
Ciao
Wolfram