Generation Maybe hat es nicht leicht: Es gibt so viele Optionen in dieser Welt für einen Menschen, der jung und ungebunden ist. Soll man studieren? Eine Ausbildung machen? Soll man um die Welt reisen? Und wie sieht‘s mit einer Familie aus? Vielleicht später mal darüber nachdenken. Vielleicht, vielleicht.
Gut, ich bin also Teil der Generation Maybe, ein Begriff übrigens, der uns viel besser beschreibt als „Generation Y“. Denn wir hinterfragen überhaupt nichts, und wir sind auch nicht auf der Suche nach Sinn. Wir kaschieren lediglich unser hilfloses Dahintreiben im Strom der Möglichkeiten als Sinnsuche. Auf die Art sieht es wenigstens gut aus auf Instagram.
Generation Maybe geht es so gut wie womöglich keiner Generation zuvor, aber das macht mich und meine Altersgenossen nicht glücklicher oder zufriedener. Der ganze Wohlstand und die allgemeine Leichtigkeit des Seins erzeugt eine Art Seifenblase, in der wir permanent durchs Leben treiben. Wir vermeiden es anzuecken, und festlegen wollen wir uns schon gar nicht. Wir sind nicht gerade die geborenen Führungsfiguren, vor allem, weil wir nicht wissen, was wir wirklich wollen. Kinder? Ja, nein, vielleicht.
Oder wie es eine meiner Freundinnen mal formulierte:
„Ich hätte total gerne ein Kind. Aber was, wenn ich es dann nicht mag? Ich kann’s ja nicht zurückgeben…“
Nein, man kann es eben nicht zurückgeben. Die gleiche Freundin bestellt gern bergeweise Klamotten bei Online-Versandhändlern und sendet sie dann wieder zurück. Nicht nur, weil das Geld fürs Kaufen fehlt (was sie auch vorher wusste). Es ist einfach zu schwierig, sich angesichts der vielen Optionen für die richtige Klamotte zu entscheiden.
Generation Maybe mit Baby
Ich habe mit Anfang 20 mein Kind bekommen. Statistisch gesehen gehöre ich zu einer ganz kleinen Gruppe von Frauen. Kaum eine junge Frau entschließt sich heute in Deutschland zum frühen Kinderkriegen, und die Ursachen sind keine Generationenfrage: Mit steigendem Bildungsgrad sinkt nicht nur die Zahl der Kinder, die eine Frau bekommt; mit dem Bildungsniveau steigt auch das Alter der Frau bei der Geburt ihres ersten Kindes. Und da immer mehr junge Frauen einen hohen Bildungsabschluss erwerben, liegt das Durchschnittsalter für Erstgebärende mittlerweile bei 29 Jahren. Tendenz eher steigend.
Nun kenne auch ich die „Teenager-Mutter“-Stereotypen, die liebevoll im Abendprogramm der Privatfernsehsender gepflegt werden: Junge überforderte Mütter, aus schwierigem Elternhaus und ohne Perspektiven, die sich und ihren hyperaktiven Nachwuchs einem empörten Publikum vorführen. Ich kann Sie in dieser Hinsicht beruhigen. Alles läuft ganz normal bei mir, ich habe studiert und einen Job. Und, naja, ich habe eben ein Kind.
Aber gerade weil die Klischees von jungen Müttern so übermächtig sind, erscheint die Tatsache, dass eine junge Akademikerin Kinder hat, so erschütternd für viele Menschen. Oder, wie es mein erster Chef formulierte:
„Wie kann ein so intelligenter Mensch wie du so etwas Dummes machen?“
Die meisten Menschen fragen nicht so direkt. Manchmal murmeln sie: „Das kann jedem mal passieren.“ Sie meinen einen Verhütungsunfall. Aber mein Kind ist kein Unfall. Mein Sohn ist eine bewusste Entscheidung.
Genau das geht vielen Menschen nicht in den Kopf, denn es scheint doch alles, einfach alles, gegen diese Entscheidung zu sprechen: Denn was hat man schon mit zwanzig? Kein Geld, keinen Abschluss, keine Karriere.
Nun, man muss die Dinge immer positiv sehen: Wer kein Auto hat, der muss sich den Kopf nicht über den sichersten Kindersitz zerbrechen. Wer keine Karriere hat, der muss sich um Vereinbarkeit nicht scheren, und wer kein Geld hat, der muss auch keine Einkommenseinbußen hinnehmen. So sinkt die Zufriedenheit auch nicht mit dem ersten Kind. Sie kann nur wachsen.
Aber im Ernst: Alle Einwände, die man so aufbringen könnte gegen junge Mutterschaft, basieren auf einem sehr bürgerlichen Lebensmodell mit Häuschen im Grünen und Vati-Mutti-Kind-Idylle. Davon träumt aber nicht jeder Mensch. Ich glaube einfach nicht an den Partner fürs Leben (lasse mich aber gerne vom Gegenteil überraschen), und auch nicht an Bausparverträge (obwohl, ich hab schon einen, ehrlich gesagt).
Heute gilt ein Kind als die Krönung eines Lebensentwurfes, etwas, das man „realisiert“ wie ein Projekt, nachdem alle anderen Projekte abgeschlossen sind, wobei die fiese Biologie mit der Realität der Ausbildungs- und Arbeitswelt kollidiert. Zumal es, wenn man wirklich Karriere machen will, ja keinen Punkt gibt, an dem man wieder damit aufhören möchte, erfolgreich zu sein.
Ach ja, und dann gibt es die Vorstellung, dass man sich erst einmal "austoben" und erwachsen werden müsse, wobei die Altersgrenze fürs Erwachsenwerden der Generation Maybe irgendwo bei 35 Jahren liegt.
Es mag nun radikal klingen: Aber wenn man weiß, dass man auf jeden Fall Kinder haben will, dann muss man das Kinderkriegen nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschieben.
Und, ist man denn reif genug dafür mit zwanzig? Die Wahrheit ist: Eine bestimmte Form der Reife erreicht man erst, wenn man ein Kind bekommt: Wenn ein Kind wie ein Komet in die eigene Umlaufbahn gerät und man fortan aufhören muss, nur um sich selbst und seine eigenen Befindlichkeiten zu kreisen (was meine narzisstische Generation natürlich am liebsten tut). Niemand kann wissen, wie es sein wird, einen anderen Menschen bedingungslos zu lieben, bevor man dieses winzige Häufchen Leben zum ersten Mal in den Armen hält. Also, nein, man ist weder mit zwanzig noch mit vierzig reif genug dafür. Man reift einfach nach, wenn es so weit ist.
In bester Gesellschaft
Nun wäre meine persönliche Entscheidung für ein Kind mit Anfang 20 nicht der Rede wert, wenn ich ein Einzelfall wäre. Interessanterweise bin ich das aber nicht. Viele meiner Freundinnen bekommen jetzt, mit Mitte 20, kurz vor oder nach dem Abschluss ihres Studiums ein Kind.
Auch an der Uni sah ich ziemlich häufig junge Studentinnen mit großen Kugelbäuchen. Besonders interessant war einer meiner Sprachkurse, in dem die Hälfte der anwesenden Studentinnen schwanger war. Darunter eine Chemikerin, die gerade promovierte und ihr drittes Kind erwartete. All das macht noch lange keinen Trend aus, aber bemerkenswert ist es schon.
Denn es wäre ja schön, wenn die junge Generation von Akademikerinnen nicht allein deswegen auf Kinder verzichten müsste, weil sie Karriere machen will. Selbst in der Wissenschaft schließen Kind und Karriere sich schließlich nicht aus. Ich war überrascht zu lesen, dass eine meiner damaligen Professorinnen, Marina Münkler, bereits während ihres Magisterabschlusses in den 80ern ihr erstes Kind bekommen hatte. Und später dann mit zwei Kindern promovierte. Wenn es in den 80ern klappte, in einem ganz anderen gesellschaftlichen Klima, dann auch jetzt.
Damals, als ich schwanger war, träumte ich auch von einer Karriere in der Wissenschaft. Die Realität an der Universität - befristete Verträge und die ungewisse Aussicht auf eine Stelle -kurierten diesen Wunsch ziemlich rasch. Mir wurde klar, dass die Wissenschaft zunächst nicht die beste Option wäre, um ein Einkommen für mich und mein Kind zu erwirtschaften. Deswegen landete ich nach meinem Studium erst einmal in einer Unternehmensberatung.
In schlechter Gesellschaft
Wenn man als sehr junge Mutter in den Straßen der Stadt unterwegs ist, zieht man Aufmerksamkeit auf sich wie ein bunter Hund.
Einmal rief mir ein offensichtlich betrunkener, älterer Mann beim Einsteigen in die Bahn zu: „Kinder kriegen Kinder!“ Dann rülpste er empört. Als ich ausstieg, kam ein anderer Herr auf mich zu. „Ich finde es ganz toll, mal eine junge Mutter zu sehen, nicht immer nur diese uralten Mütter“, sagte er beschwingt und legte seine Hand fürsorglich auf meine Hand am Kinderwagen.
Auf dem Nachhauseweg ärgerte ich mich. Über beide Reaktionen. Weil sie zu einer Gesellschaft passen, die viel über Wahlfreiheit diskutiert, letztlich aber jeden weiblichen Lebensentwurf kommentiert und kritisiert. Und glaubt, ein Recht darauf zu haben. Denn es ist ja egal, ob man Kinder hat oder nicht, ob man alt oder jung ist dabei, Karriere macht oder Hausfrau ist: Ganz recht machen kann man es niemandem.
Das macht es der Generation Maybe nicht gerade leichter! Die Gesellschaft von vor zwanzig Jahren hatte immerhin ein klares Konzept von dem, „was geht“ und was nicht. Da konnte man mit dem Strom schwimmen oder dagegen ankämpfen. Aber man wusste immerhin, wogegen man sich auflehnen musste.
Aber nun stellt sich die Frage, was eigentlich die hipste Pose ist: Anpassung oder Auflehnung? Ganz schön stressig ist das! Also schnell ein Craft Beer zum Abkühlen trinken. Vielleicht war es gut, dass ich so jung war, als ich meine Entscheidung getroffen habe. Vielleicht kümmert man sich mit zwanzig weniger um normative Vorstellungen der Gesellschaft. Vielleicht macht man sich die Welt, wie sie einem gefällt.
Oder vielleicht war es auch ganz anders? Es wäre ja geradezu ein Treppenwitz, wenn die jungen Frauen, die Kinder bekommen, nicht länger perspektivlos wären, sondern diejenigen mit der klarsten Perspektive. Jene, die wissen, was sie wollen. Ja, nein, vielleicht.
Kommentare 41
"Aber im Ernst: Alle Einwände, die man so aufbringen könnte gegen junge Mutterschaft, basieren auf einem sehr bürgerlichen Lebensmodell mit Häuschen im Grünen und Vati-Mutti-Kind-Idylle. Davon träumt aber nicht jeder Mensch. Ich glaube einfach nicht an den Partner fürs Leben (lasse mich aber gerne vom Gegenteil überraschen), und auch nicht an Bausparverträge (obwohl, ich hab schon einen, ehrlich gesagt)."
Richtig, da muss nicht jeder von Träumen. Da sehe ich aber auch nicht unbedingt eine zwingende Verbindung zum Kind und für "den Partner fürs Leben".
"Es mag nun radikal klingen: Aber wenn man weiß, dass man auf jeden Fall Kinder haben will, dann muss man das Kinderkriegen nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschieben."
Klar, warum nicht mit 16 oder 18 Jahren? Ich kannte jedenfalls junge Frauen, wo die Reife wohl bereits vorhanden war (als ich im gleiche Alter war).
"Man reift einfach nach, wenn es so weit ist."
Ganz schön mutig, diese Behauptung. Ich kann nur als Mann sagen, dass das so (zumindest für mich) so nicht stimmte. Die "eigene Mitte" zu finden und sich einfach mehr Zeit zu lassen, was die Verbindung selbst betrifft. Wenn das klar ist, also die Stimmigkeit in der Beziehung und der gemeinsame Wunsch zum Kind, dann ist es für mich ok. Das widerspricht nicht unbedingt ihrer Formulierung, halte es aber eher für eine idealisierte Annahme.
"Ganz recht machen kann man es niemandem."
Auf den Gedanken wäre ich nur im Zusammenhang mit dem Partner(in) gekommen, ansonsten völlig überflüssig: es interessiert hier nicht. Sehr wohl können allerdings die Projektionen anderer lästig werden. Dann sollte man es jenen entschieden sagen.
"Aber nun stellt sich die Frage, was eigentlich die hipste Pose ist: Anpassung oder Auflehnung?"
Völlig anderes, weder "hip" noch "Pose", weder "Anpassung" noch "Auflehnung". Die Vernunft aber nicht ganz außen vor und mit dem Herzen entscheiden lassen. Das Umfeld kann mich dann mal ...
So, wie Sie, Frau Hobrack, hier über Entscheidungen für ein Kind schreiben, liest sich das wie funktionalistische Überlegungen zur Anschaffung von Einrichtungsgegenständen. Generation MD (mental deficiency) trifft es m. E. eher.
Nee, von Möbeln trennt man sich leichtfertiger
In Sachen recht machen: ich glaube schon, dass wir alle dazu neigen, die Erwartungen anderet erfüllen zu wollen. Klar muss man sich von der Vorstellung verabschieden. Das ist auch ein Reifeprozess
Ihren Text habe ich aber etwas anders gelesen, was die Entscheidung zu ihrem Kind betrifft und den "Erwartungen" anderer. Es sei denn, Sie wollen ausdrücken, dass Sie da in einem Zwiespalt stecken. Wie auch immer ...
" ... leichtfertiger"
Interessanter Komparativ in diesem Zusammenhang.
nicht, wenn man Ironie versteht
Mag ich, den Text... Weil jenseits des Merkel-Verstehens, Verteidigens und dennoch um eine wesentliche Facette des Lebens gehend.
Die Maybe-Generation übersetze ich mal mit "westlich-weisse Mittelschicht", wahlweise das bekannte, gern derart benannte Bildungsbürgertum. Irgendwo zwischen Kerouacs "On the Road" und RAF angesiedelt; wahlweise dem langen Marsch durch die Institutionen - gern provozierend gemeint.
Eine/meine Tochter hat mit 34 Jahren das erste, mit bald 37 (diese Tage) das zweite Kind bekommen; und Harvard nebst MIT haben wir uns in 2009 nach dem Diplom der Tochter auch schon mal angesehen...
Ok, nun wieder ernsthaft, die bei mir und dahingehend so ankommende diskursive Praxis der FC betrachtet. Mir fällt auf -die Autorin hier hat sich ja realpraktisch bereits davon ausgenommen- dass manche Bloggerinnen (innen bewußt klein) das Thema entweder ignorieren, oder wortgewaltig und erkennbar allwissend überwalzen.
Wenngleich..., wer keine Kinder hat, der kann auch keine Enkelkinder bekommen; muss wie der Blinde von der Farbe reden; auf hohem Niwauu, versteht sich...
danke für "brutpflege 2.0" * das label outet mich als bekennende no mum (kann das mit der bewußten entscheidung unterschreiben) * dies mag u.a. an no kidz im freundeskreis und ab dem x.ten monat ist over mit motorrad fahren und reiten (der job wird da dann zur chash cow für brot und spiele) * meine "babys" hatten 4 pfoten bzw. 4 hufe * klein doggies erziehen ihre menschen zum nix rumliegen lassen, weil an- bzw. zernagt ..... * ist wohl immer eine sehr pesönliche bzw. individuelle entscheidung * feinsten resttag noch cp
All der matierelle Überfluss würde uns vielleicht doch noch glücklich machen wenn es die pure biographische Selbstverständlichkeit wäre, zwischen 16 und 25 ein, zwei, drei oder mehr Kinder in die Welt zu setzen und dann das Leben, Lernen, Arbeiten in vollen Zügen zu genießen und zu leisten. Aber dazu fehlt mittlerweile sogar der Zusammenhalt innerhalb der Familien, von größeren Lebensgemeinschaften ganz abgesehen.
Ich bewundere die wirklich ganz jungen Mütter, die mit Ommas, Oppas, Geschwistern, Cousinen, Nachbarn und Freunden das Unmögliche möglich machen. Sie werden schon mit 40 auf einen erfüllten Lebensabschnitt zurückblicken können wenn manch andere ausgelaugt und verblendet Panik schieben.
Ich wundere mich über ihre "Bewunderung" der ganz jungen Mütter, die Sie als gewünschten und folglich geplanten Zeitpunkt der Schwangerschaft voraussetzen. Ohne jetzt irgendwelche Statistiken dazu zu suchen, halte ich ihre Annahme für ziemlich verfehlt. Der Normalfall ist das keineswegs!
Eher läuft es darauf hinaus, dass viele der jungen Frauen eben nicht auf einen "erfüllten Lebensabschnitt" zurückschauen, es sei denn, hier wird eine bayrische Idylle phantasiert, die ja auch das neue Müttermodell mit der gestrichenen "Herdprämie" unterlegt hatte.
Drei und mehr Kinder auch noch in dem Zeitraum? Da bleibt jemand sprachlos zurück.
wenn ich antworten darf: das mit den 3 Kindern mag sich auf das Beispiel in meinem Text beziehen - und die waren sicher geplant. Im Übrigen glaube ich, dass es keine "ungewollte" Schwangerschaft gibt. Entweder man verhütet oder nicht. Und Abtreibungen stehen nicht unter Strafe. man muss kein Kind bekommen.
Ach ja: auch das mit der Erfüllung ist doch keine Frage des Alters. Auch "ältere" Mütter schauen bisweilen auf eine unglückliche Zeit zurück. Kommt eben darauf an, wie die Lebensumstände insgesamt sind
Da hat wohl @Gebe doch recht, bezüglich "Anschaffungen von Einrichtungsgegenständen". Was ihre Anmerkung zur Abtreibung, mit dem bloßen Bezug zur Straffreiheit betrifft, sagt mir zumindest ziemlich viel.
Dann muss ich doch lachen sorry: ausgerechnet in der heutigen Zeit kommt es immer wieder zu "ungewollten" Schwangerschaften, als ob es kein Wissen über die Verhütung gäbe. Ich nenne das eine neue Variante des Glückspiels mit Langzeitfolgen. Dann aber auch die Verantwortung übernehmen!
Auf ihre Situation übertrage ich das jetzt nicht, denn die dürfte nach ihren Vorstellungen verlaufen sein, ist aber nicht so ohne weiteres zu verallgemeinern. Ich habe selbst zwei erwachsene Töchter und weiß genau wovon ich spreche. Dürften beide etwa in ihrem Alter sein.
Sicher, das trifft auch zu. Widerlegen könnte ich Sie jetzt nur mit Statistiken. Das zu recherchieren, habe ich einfach keinen "Bock". Ich halte meine Annahme aber für ziemlich wahrscheinlich und kann mich darüber freuen, dass es Ihnen gelungen ist (gelingt).
Ich sage nicht, dass man abtreiben soll. Ich sage, dass man nicht ungewollt ein Kind bekommen muss, wenn man das absolut nicht will. Und wer bewusst nicht verhütet, kalkuliert ja das Risiko.
Es geht gar nicht so sehr um Statistik, denke ich. Es geht eher darum, ob man ein Kind für ein Glücksberdprechen hält. Das ist naiv - ob das nun mehr junge oder ältere Mütter betrifft, ist letztlich egal. unglücklich macht wohl auch nicht das Kind, sondern das Gefühl, Chancen verpasst zu haben
*Glücksversprechen war gemeint
Ich nehme sie aber beim Wort: "Im Übrigen glaube ich, dass es keine "ungewollte" Schwangerschaft gibt." Es geht mir nun nicht um Rechthaberei, zumal es besser ist, wenn sich Mütter selbst in ihr Thema einbringen und pro oder contra argumentieren.
Es gibt wohl immer noch die Momente, wo das Risiko einfach ausgeblendet wird, weil die Hormone dominieren. Warum sollte das heute so viel anders sein?
Ein klein wenig Praxiswissen kann ich wohl einbringen, da meine Frau in der "Frauenarbeit" tätig war und mir einige Illusionen verloren gegangen sind, was die verantwortete "Planung" von Kindern betrifft und leider dann auch das männliche Verhalten betrifft.
Hier Planung bitte nicht wie ein technisches Projekt verstehen, aber wohl schon so, als ob gewisse Voraussetzungen erfüllt wären, um selbst (ohne die Inanspruchnahme der Eltern) die Kinder gut großziehen zu können. So zumindest haben wir es gemacht. Auch in den 80gern kannten wir schon die anderen Varianten, wo nach Kind das große Chaos ausbrach. Und welche Eltern gucken dann noch weg!
Danke für den Beitrag! So isses... Das große Problem unserer Zeit. Man/frau kann ob der scheinbar unendlichen Möglichkeiten einfach nichts RICHTIG machen. Ein gewisser Pragmatismus ist hilfreich. Ich sehe das so: Kinder gehören zum Leben und den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Leben ist halt das was passiert, während man seine Pläne macht...Und ja, ich bin froh, relativ früh angefangen zu haben, der Körper ist in den zwanzigern noch leistungsfähiger und reparabler und das Gehirn noch flexibler als in den vierzigern. Nicht umsonst hat die Natur die höchste Fruchtbarkeit der Frau in dieses Alter gelegt...
"Und ja, ich bin froh, relativ früh angefangen zu haben, der Körper ist in den zwanzigern noch leistungsfähiger und reparablerund das Gehirn noch flexibler als in den vierzigern."
Supi, leider setzt das Gehirn in dem Alter des Öfteren aus: es passiert halt so..
Können Sie nun gerne als Vorteil bezeichen. Im Nachhinein wird dann alles noch schön geredet: auch nicht neu, zumal ein Mechanismus unseres Gehirns vorliegt, um die Vergangenheit "aufzuhübschen". Alles kalter Kaffee, wird aber immer noch aufgetischt.
Kinder kriegt man immer zu früh. Selbst wenn man sie mit 150 kriegen würde, würde man mit 170 wissen, was man anders und besser hätte machen können. ;-)
Manchmal muss das Gehirn vielleicht aussetzen, im Sinne der Fortpflanzung und erfolgreichen Weitergabe unserer Gene... Und genau wie der"Aufhübschungsmechanismus"des Gehirns, hat sich
evolutionär durchgesetzt, kann also gar nicht so verkehrt sein...
;)) jep
Sie haben recht, wir brauchen dringend Nachwuchs für das Militär. Evolution ist "neutral", da würde ich keine Wertigkeiten rausziehen wollen.
Genau um diese "neutrale"Betrachtungsweise geht es mir. Ich als Mensch, Primat, Säugetier, Lebewesen pflanze mich fort, weil es meinem genetischen Programm entspricht. Lebewesen definieren sich unter anderem dadurch als solche, dass sie sich fortpflanzen. Und solange mein Fortpflanzungsverhalten gesellschaftlich verträglich abläuft ist alles in Ordnung.
Und da ich pazifistisch erzogen wurde, denke ich nicht, dass mein Nachwuchs unbedingt Frischfleisch fürs Militär ist, ein bisschen was gibt man ja hoffentlich foch weiter... in diesem sinne noch eine gute Nacht
".. pflanze mich fort, weil es meinem genetischen Programm entspricht."
Wenn Sie sich darauf reduzieren wollen, ist es ihre "Wahl". Aber allein die Tatsache, dass Sie sich dessen bewusst sind, widerspricht der Aussage. Sie stehen weit über einem determinierten Evolutionsprogramm. Und genau das schafft wohl auch unsere Probleme, denn unsere geistig-ethische Entwicklung bleibt hinter unseren zivilisatorischen Sprüngen zurück. Wir haben die Evolution längst selbst in die Hand genommen. Mal sehen wie das Experiment ausgeht.
Grüße
Ja, solche Sätze stoßen mir auch immer auf.
Denn auch hier tritt die Frage auf nach Sein oder Haben. Hat er also ein Programm, oder ist er ein Programm? Wenn er eines hat, so müßte es es zumindest noch in Gang bringen, es betätigen - so, wie man Beine hat, die man willentlich in Gang bringen muß, weil sie nicht von alleine laufen. Da tritt dann das Moment der Freiheit auf. Wäre er Programm, so wäre er es eben und wüßte nichts davon, weil er eben unfrei wäre, es aus der Distanz zubetrachten, um Aussagen über es zu machen. Es sind solche Aussagen eben halt nur hohle Phrasen, wie von Automaten abgesondert, ohne gedacht, geschweige zuende gedacht zu sein. In dieser Schizophrenie, zu sein und nichts davon zu wissen, zu haben und es nicht frei bestimmend, willentlich zu beherrschen, darin vegetiert fast die ganze Menschheit dumpf vor sich hin. [Eigentlich Perlen vor Sus scrofa domestica geworfen. ;-)]
Ich reduziere mich auf nix, ich versuche nur alles etwas ganzheitlicher zu sehen. Hilft manche Sachen (menschliches Verhalten) zu verstehen. Oh ja, wir VERSUCHEN unsere Evolution in die Hand zu nehmen, und Experiment trifft es ganz gut. Doch von einem Wesen, das allein durch geistige Kräfte seine Geschicke lenkt, sind wir noch weit entfernt... dafür ist unser Großhirn noch nicht "alt" genug. Unsere "niederen" Systeme sind noch sehr mächtig und auch gar nicht so dumm...aber das führt hier zu weit. Schönen, sonnigen Tag noch :)
Oha... "ER" ist ein ringelschwänziger, schizophrener Automat, der sich erdreistet, nicht wie so einige andere, zehn Meter über dem Boden zu schweben ;)) Ich bin raus, schönen Tag noch
Eristischer Kunstgriff Nr.:3
„Die Behauptung welche beziehungsweise, κατατι, relative aufgestellt ist, nehmen, als sei sie allgemein, simpliciter, ἁπλως, absolute aufgestellt, oder wenigstens sie in einer ganz andern Beziehung auffassen, und dann sie in diesem Sinn widerlegen.“
In diesem Fall hier nicht qua Widerlegung behandelt, sondern zum Schmollgrund erkoren, indem die sprichwörtliche Metapher nicht als solches genommen wird, was sie ist, sondern ihres erkennbar transistorischen Charakters entkleidet, als Verkehrung in einen Zusammenhang ad rem gesetzt wird, welcher zum Schmollen die künstliche Legitimierung daraus selbst erst schafft. – Es ist als würde jemand sich absichtsvoll mit einem Hammer auf die Finger schlagen um dadurch Anlaß zu finden, sagen zu können: Hämmer sind doof. ;-)
Vielleicht darf man solche Fragen nicht im Einfaktoren-Stil stellen und zu beantworten suchen. Dass wir in einer hochkompetetiven Leistungsgesellschaft leben, wirkt in vielfältiger Form auf Lebensmodelle jeglicher Art. Und wer sich den bestimmenden Faktoren Leistung, Beschleunigung und Flexibilität entziehen möchte, hat auf Dauer wenig gesellschaftlich akzeptierte Verlaufsformen zur Auswahl.
Eine der wenigen ist nach wie vor: Rückzug im Rahmen der Familie bzw. nach zwei bis fünf Jahren in die Residualform: Frau mit Kind. Das hat auch etwas mit dem Aussterben von Subkulturen zu tun, die heute weitgehend in Konsumformen adaptiert wurden, aber nicht mehr Strukturen ausbilden, in denen man eine alternative Lebensplanung betreiben kann.
Nach wie vor muss man außerdem schichtspezifische Analysen betreiben. Denn für die bildungsfernen Mitglieder der Gen Y sieht die Lebensplanung eindimensionaler aus als für solche, die schon qua Elternhaus und später Universitätsbesuch auf das vorbereitet werden, was sie später einmal in der Arena erwartet. Auch das gehört eben zu den sogenannten Lebenschancen dazu, die nicht gleich verteilt sind und in die Entscheidung Kind "ja/nein" hineinreichen.
Wenn man mit sozial deklassierten Frauen spricht, also solchen, die nicht den Freitag lesen, dann hört man von denen, dass Kinder ein Bollwerk sind (teils in der Form des Vorwurfs über andere: als solches missbraucht werden), ein Schutzschirm, wo sonst nichts weiter ist. Und auf der anderen Seite auch ein Gewicht, das dafür sorgt, dass man aus seiner Schutzzone nicht mehr herauskommt.
Es ist ein Problem des Geldes.Kinder kosten Geld und wer mehr als 1-2 Kinder hat der kommt in die Armutsfalle.Dies ist die Wahrheit sagen darf man es nicht.Es wird immer behauptet das es viel Geld für Kinder gibt,ja wer viel verdient bekommt auch viel für seine Kinder und das ist genau das falsche.Aber macht weiter wie gehabt ihr macht das ganz gut wer aussterben will der muss sich so verhalten wie unsere Bundesmutti.Die Unter- und Mittelschicht bekämpfen und die Elite die Kohle in den allerwertesden bla.....
Es ist ein Problem des Geldes.Kinder kosten Geld und wer mehr als 1-2 Kinder hat der kommt in die Armutsfalle.Dies ist die Wahrheit sagen darf man es nicht.Es wird immer behauptet das es viel Geld für Kinder gibt,ja wer viel verdient bekommt auch viel für seine Kinder und das ist genau das falsche.Aber macht weiter wie gehabt ihr macht das ganz gut wer aussterben will der muss sich so verhalten wie unsere Bundesmutti.Die Unter- und Mittelschicht bekämpfen und die Elite die Kohle in den allerwertesden bla.....
ich habe beobachtet, dass junge Frauen viel pragmatischer sind, wenn es ums Kinderkriegen geht. Hat was. Beneidenswert.
Liebe Grüße
Schöner Titel, da steckt schon alles drin: ...Maybe mit Baby :-)
Danke, für den ehrlichen und doch witzigen Beitrag. Für einen Segelschiffkapitän, der nicht weiß wo er hin will, ist kein Wind recht. Die vielen "Alleswoller" heute sind nicht zu beneiden! Sie stammen meist aus der Generation "Hotel Mama" und Mama war/ist auch ihre "beste Freundin". Der klassische, not-wendige Generationenkonflikt fällt heute aus, leider. Ab dem Abi steht ihnen die Welt offen, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie sind nach allen Seiten offen. Und deshalb nicht ganz dicht! LuxusHochStress in der voll dekadenten Gesellschaft. Im Überfluss überbehütet, überversogt, überdreht. Es gibt nicht wenige Fälle, da muss nur gewartet werden bis man erbt. In ein solches Paradigma ein Kind? Hilfe, armes Kind! Kürzlich im STERN die knallharte Botschaft: Das erste Kind, der Albtraum! Schlimmer als der Tod des Partners! Schlimmer als den Job verlieren! Die empirisch saubere Studie repräsentiert die Haltung der Maybe-Generation. Was für arme Tröpfe! Sie sind der "Spiegel der Gesellschaft". Sie sind die "Kinder ihrer Zeit". Nicht besser, nicht schlechter als alle anderen Genarationen vor ihnen und nach ihnen. "Früher war alles besser" ist völlig dummes Zeug. Jeder muss nur endlich einmal die Konsequenzen seinens Handelns tragen, ob er will oder nicht. Vielleicht wäre es mal gut, wenn die Genaration Maybe mal erwachsen werden würde und mal die Verantwortung für ihr krankes "Spassleben" übernehmen würde. Ein Kind? Macht das auch Spass? Das menschliche Leben ist nicht die Summe von Spassmomenten. Nur sterben macht keinen Spass. Denn dann ist Schluss mit lustig. Am besten schaffen wir den Tod auch noch ab, for ever young! So, geht es nie und nimmer, liebe Generation Maybe. Da müsst ihr schon selber dahinter kommen. Mutti wird es euch nicht sagen. "Mit der Illusion lebt es sich leichter als mit der Wahrheit", sagt uns Anselm Grün. Denkt mal nach, ihr Schlauberger! Ein Kind ist das Ergebnis der Liebe, ein Geschenk Gottes, liebe Agnostiger! Wenn ihr also nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr das "Reich Gottes" nie erreichen! Selbiges liegt in euch selber, verdeckt, überlagert vom shit des lifstyle, euer nugget, das ihr nur freibuddeln müsst. Doch das ist harte, sehr harte Arbeit. Und die will kaum einer. Denn alles easy, alles somfy. Das ist der big Irrtum! cui bono
Danke, für den ehrlichen und doch witzigen Beitrag. Für einen Segelschiffkapitän, der nicht weiß wo er hin will, ist kein Wind recht. Die vielen "Alleswoller" heute sind nicht zu beneiden! Sie stammen meist aus der Generation "Hotel Mama" und Mama war/ist auch ihre "beste Freundin". Der klassische, not-wendige Generationenkonflikt fällt heute aus, leider. Ab dem Abi steht ihnen die Welt offen, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie sind nach allen Seiten offen. Und deshalb nicht ganz dicht! LuxusHochStress in der voll dekadenten Gesellschaft. Im Überfluss überbehütet, überversogt, überdreht. Es gibt nicht wenige Fälle, da muss nur gewartet werden bis man erbt. In ein solches Paradigma ein Kind? Hilfe, armes Kind! Kürzlich im STERN die knallharte Botschaft: Das erste Kind, der Albtraum! Schlimmer als der Tod des Partners! Schlimmer als den Job verlieren! Die empirisch saubere Studie repräsentiert die Haltung der Maybe-Generation. Was für arme Tröpfe! Sie sind der "Spiegel der Gesellschaft". Sie sind die "Kinder ihrer Zeit". Nicht besser, nicht schlechter als alle anderen Genarationen vor ihnen und nach ihnen. "Früher war alles besser" ist völlig dummes Zeug. Jeder muss nur endlich einmal die Konsequenzen seinens Handelns tragen, ob er will oder nicht. Vielleicht wäre es mal gut, wenn die Genaration Maybe mal erwachsen werden würde und mal die Verantwortung für ihr krankes "Spassleben" übernehmen würde. Ein Kind? Macht das auch Spass? Das menschliche Leben ist nicht die Summe von Spassmomenten. Nur sterben macht keinen Spass. Denn dann ist Schluss mit lustig. Am besten schaffen wir den Tod auch noch ab, for ever young! So, geht es nie und nimmer, liebe Generation Maybe. Da müsst ihr schon selber dahinter kommen. Mutti wird es euch nicht sagen. "Mit der Illusion lebt es sich leichter als mit der Wahrheit", sagt uns Anselm Grün. Denkt mal nach, ihr Schlauberger! Ein Kind ist das Ergebnis der Liebe, ein Geschenk Gottes, liebe Agnostiger! Wenn ihr also nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr das "Reich Gottes" nie erreichen! Selbiges liegt in euch selber, verdeckt, überlagert vom shit des lifstyle, euer nugget, das ihr nur freibuddeln müsst. Doch das ist harte, sehr harte Arbeit. Und die will kaum einer. Denn alles easy, alles somfy. Das ist der big Irrtum! cui bono
Odi et amo. Quare id faciam, fortasse requiris.
Nescio!
Sed fieri sentio et excrucior.
Catull
... und trotz all der Zeilen Ihres Blogs, kratzen sie nur am Firnis, unter dem doch die Realitäten klar aus hohlen Löchern grienen.
Bleibt nur Glück und Gesundheit zu wünschen - ohne die beiden Schicksalsgaben, ............
Auf dem Nachhauseweg ärgerte ich mich. Über beide Reaktionen. Weil sie zu einer Gesellschaft passen, die viel über Wahlfreiheit diskutiert, letztlich aber jeden weiblichen Lebensentwurf kommentiert und kritisiert.
Das ist eine kognitive Täuschung. In Wirklichkeit wird alles kritisiert, was vor die Kimme läuft, egal ob männlich, weiblich oder alien. Aber die Kritik, die einen selbst trifft, ist natürlich immer die schlimmste^^