Filmklassiker neu entdeckt: VAMPYR

Film und Kino Das Frankfurter Arthousekino Harmonie brachte in seiner Reihe "Disharmonie" diesen dänisch-deutschen Filmklassiker von 1931.

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Allan Gray kommt auf einer Reise spät in der Nacht zu einem einsam gelegenen Gasthof. Als er dort übernachtet, hat er einen seltsamen Traum: Er ist zu Gast auf einem Schloss, in einer Gegend, die von einem Vampyr in Gestalt einer alten Frau heimgesucht wird. Leone, Tochter des bereits ermordeten Schlossbesitzers, soll das nächste Opfer des Blutsaugers werden. Gisèle, ihre jüngere Schwester, und Allan versuchen das Unheil aufzuhalten. Mithilfe einer alten Chronik über das Wesen der Vampyre kann die Macht des Blutsaugers gebrochen werden. Er wird vernichtet durch einen Pfahl, der ihm durchs Herz gebohrt wird, Leone kann gerettet werden. Ein strahlender Sommermorgen verjagt den Schrecken der Nacht – und beschließt Allan Grays Traum. (Inhaltsangabe: Filmportal.de)

VAMPYR überzeugt durch eine mysteriöse Stimmung und sehr frühe visuelle Effekte wie Doppelbelichtung. Etwas überfordert wirkt der Hauptdarsteller Nicolas de Gunzburg, der Filmstar werden sollte und sich als Produzent die Hauptrolle verschaffte; es war seine einzige Filmrolle.
Als besondere Note des Halloween-Abends bekommen wir eine Live-Musikbegleitung des Ambient-Duos Vortex http://www.spirit-of-metal.com/groupe-groupe-Vortex_(GER)-l-de.html vorgeführt.
Sowohl Film als auch Musik sind für sich ausgezeichnet. Vortex macht sehr interessante Musik, die ich mir sehr gut zu modernen Genrefilmen vorstellen kann. Die Stimmung des Klassikers wird durch die elektronische Musik nicht unterstützt. Das liegt auch daran, dass VAMPYR kein Stummfilm ist sondern ein sehr früher Tonfilm, der in verschiedenen Tonfassungen - u.A. in deutsch - gedreht wurde und der auch eine eigene Filmmusik hat. Hier wird durch die Neuvertonung ein komplett anderer Film erschaffen, was ich persönlich nicht überzeugend finde. Überzeugender sind die kenntnissreichen Einführungen von Bandmitglied und Filmwissenschaftler Prof. Dr. Marcus Stiglegger.

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Geschrieben von

Martin Betzwieser

Personifizierter Ärger über Meinungsmanipulation, Kino- und Kabarattliebhaber

Martin Betzwieser

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