Bahnhof verstehen - Nachtrag 03

Stuttgart 21 Neues vom dümmsten Großprojekt. Stuttgart21 ist offensichtlich schon jetzt dort, wo der neue Berliner Flughafen BBI erst nach dem Bau landete. Kleine aktuelle Presseschau

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Nach bereits vollzogener Teilzerstörung des denkmalgeschützten Kopfbahnhofs schleifte der DB-Konzern im Februar d.J. (sekundiert von einer grün-roten Landesregierung, die – Achtung Treppenwitz – ein altes CDU-Prestigeprojekt nun mit aller Macht durchzieht... Neoliberale aller Parlamente, vereinigt €uch!) das innerstädtische Refugium und Kleinod der Stuttgarter, den Mittleren Schlossgarten: Nach der gewonnen "Volksabstimmung" sollten jetzt endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden – die Bahn war am Zug zu zeigen, wie es so richtig losgeht mit dem „am besten geplanten und am besten gerechneten Projekt ihrer Geschichte“ (Zitat Bahnchef Grube).

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Mittlerer Schlossgarten vor der Zerstörung

Inzwischen treten - eine nach der anderen - all die Vorhersagen der Kritiker und Gegner des Projekts über dessen schwer beherrschbare technische Risiken und seiner damit verbundenen, immensen Verteuerung ein. Und dies, ohne dass die Bahn bisher gebaut hätte - bislang hat sie lediglich abgerissen und platt gemacht. Ganz nebenbei: So wie es aussieht, hätten - wenn überhaupt - der Park und seine jahrhundertealten Bäume mindestens noch zwei Sommer lang nicht zerstört werden müssen. Den Stuttgartern ist nicht nur ihr Park gestohlen und zerschreddert worden, dies geschah auch noch viel zu früh und lange vor der Zeit.

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Zerstörter Schlossgarten, Februar 2012

Zu den neuesten Entwicklungen rund um das dümmste Großprojekt eine kleine, aktuelle Presseschau:

Süddeutsche Zeitung „Zoff um Zeitplan für Stuttgart 21“

Stuttgart - Fast zweieinhalb Jahre wird nun schon an Stuttgart 21 gebaut; zumindest ist es solange her, dass Bahnchef Rüdiger Grube und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer mit der Versetzung eines rostigen Prellbocks den Auftakt der Arbeiten symbolisch markierten. Bis heute darf die Aktion mit dem Prellbock als eine der größten schöpferischen Leistungen der Bahn bei der Tieferlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs gelten. Zunächst bremsten die Bürgerproteste den Baufortschritt. Seit dem Ja zu Stuttgart21 bei der Volksabstimmung scheint aber etwas anderes zu bremsen - die Projektgegner sehen sich immer mehr in ihrem Verdacht bestätigt, dass es das Unvermögen der Bahn sein könnte.[...] weiterlesen, ganzer Artikel

Frankfurter Rundschau „Grundwasser bedroht Stuttgart 21“

Die Sache schien längst erledigt. Nur die Unentwegten, so der allgemeine Eindruck, demonstrierten noch jeden Montag gegen den neuen Stuttgarter Tiefbahnhof. Dass sie noch Chancen hätten, das Projekt Stuttgart 21 aufzuhalten, glaubte so gut wie niemand. Aber jetzt erhalten die Protestler unerwartete Unterstützung, und zwar vom Bauherrn selbst. Der Deutschen Bahn ist wieder einmal genau das gelungen, wofür der friedliche Widerstand seit Jahren kämpft: Der Bau könnte sich weiter verzögern.[...] weiterlesen, ganzer Artikel

Stuttgarter Zeitung „Bahn beharrt auf Baustart 2013“

Stuttgart - Nach wie vor herrscht Unklarheit darüber, ob die Bahn, wie vom Projektsprecher Wolfgang Dietrich mehrfach betont, den vorgesehenen Starttermin Januar 2013 für die Tiefbauarbeiten im Schlossgarten einhalten kann oder nicht. Der für das milliardenteure Bauvorhaben verantwortliche Projektleiter Stefan Penn dementierte am Montag ein Pressezitat, wonach er gesagt haben soll, es werde „schwierig, 2013 mit dem Bau anzufangen“, man arbeite aber darauf hin.[...] weiterlesen, ganzer Artikel

(umfassende Informationen/Recherchen/Links zum Stuttgart 21 - Komplex findet man u.a. auch hier in weiteren, knapp 600 Beiträgen auf freitag.de)

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Stephan Hebel (FR), Roman Deininger (SZ), Thomas Braun (StZ), Matthias v. Herrmann (bei-abriss-aufstand.de)
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