Illegale Wahlkampffinanzierung mit Merkel?

CDU Wahlkampf-Interviews fürs Ausland: Niemand fragt, Merkel antwortet, so lautet heute die Überschrift im Spiegel, zu dem, wie man Merkel Deutschen

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

im Ausland verkaufen will.

Ich suche immer noch nach einem passenden Begriff dafür, wie man das nennt, wenn die CDU an Auslandszeitungen ungefragt angebliche Interviews mit der Bundeskanzlerin mit Bitte um Veröffentlichung sendet, mit der Bitte, quasi den Link dazu zu senden. Online nennt man das, also wenn jemand gute Links erhält, was den Pagerank verbessert, anschließend Linkschleuder. Im Wahlkampf, wenn man dafür nichts bezahlt und eine Partei es tut, und ich bin hetzt einmal so frei, nenne ich es illegale Wahlkampffinanzierung, denn schließlich bekommt man für die Gnade der Zeitungen ja etwas umsonst, zahlt dafür nichts. Die Partei also erhält quasi etwas umsonst, muss keine Rechnung zahlen.

Hinzu kommt folgendes, niemand will ein Produkt kaufen, auf dem steht enthält Rindfleisch und bekommt anschließend Pferdefleisch, und einmal ein krasses Beispiel zu wählen.

Der CDU steht es natürlich frei, die Kanzlerin für Interviews zu verbuchen, ob die Kanzlerin das mit sich machen ließe, bleibt allerdings einmal offen. Und natürlich ist es Betrug, den Anschein erwecken zu wollen, die Bundeskanzlerin würde nach Spanien in eine Deutsche Enklave mit deutschem Bürgermeister reisen, um dort mit ein paar Rentnern zu sprechen, dar mit einem deutschen Propagandablättchen reden, und nichts anderes sind die geschönten Artikel, die man dort seinen Lesern serviert. Schon gar nicht würde sie quer durch die Welt jetten, nur um dort Wahlkampf zu machen, wo sich eventuell 5 Männlein einfinden.

Ja und jetzt sind wir wieder bei der Pressefreiheit. Wie frei ist eine Presse, die vorgefertigten Schwachfug druckt, ohne den Politiker befragt zu haben? Was für ein Journalismus soll das sein? Anders die Lage, wenn Presseerklärungen herausgegeben werden, seriöse zudem. Hier aber geht es um etwas, was massiv einen Artikel in positives Licht rückt, sagen wir um eine Schlaftablette, bei der die Industrie sämtliche Risiken und Nebenwirkungen verschweigt. Und das versucht ja speziell die deutsche Pharmaindustrie ständig.

Hier einmal ein Beispiel, wie man es hin und wieder erzählt bekommt, von Ärzten, die man so kennt. Da war also jemand zu einem Kongress eingeladen, der einen Redner in der Pause darauf verweist, es sei seit Jahren in der Ärzteschaft bekannt, dass die Studie, auf die er in seinem Vortrag verwiesen habe, gefälscht sei, jeder Kollege wisse das. Der Redner klopft dem Mann freundlich auf die Schulter und sagt: „Aber lieber Kollege, das wissen wir doch alle, nur wenn es wieder in der Öffentlichkeit durchgekaut wird, dann verdienen wir ja wohl nichts mehr.“

Wie aber ist es, wenn die Presse Interviews druckt, die nie stattfanden? Es ist Betrug und bleibt Betrug, und wie gesagt, es kostet die Partei solche kostenlose Werbung keinen Cent. Es kann als Spende gesehen werden, aber auch die gehören angegeben und versteuert. Und eine Zeitung, die gedruckt wird, hat ja schließlich auch Kosten, oder etwa nicht?

Mögen es andere nennen, wie sie wollen, ich nenne es illegale Wahlkampffinanzierung.

©denise-a. langner-urso/menschenzeitung

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

menschenzeitung

Politische Kommentare zum aktuellen Zeitgeschehen

menschenzeitung

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden