Alles löschen, was ein mieses Gefühl macht

Im Zweifel ab dafür. In gefühlten Werten meint er vermutlich des Öfteren, einer schier unübersehbaren Übermacht ausgeliefert zu sein - der die Leserkommentare moderierende Online-Redakteur.

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Jemand schrieb: "Alles löschen, was irgendwie ein schlechtes Gefühl macht."

Jeder Moderator lernt so nach und nach sein Werkzeug immer perfekter zu benutzen. Und bald sind die Positionen geklärt. Es sollte jedoch möglichst zeitnah und entschlossen gehandelt werden. Insbesondere, wenn zum Beispiel die Löschtaste betätigt wurde. Dann wäre es sicherlich sinnvoll, umgehend, zumindest eine der üblichen Standardbegründungen, an Stelle des entfernten Kommentars einzufügen. - Bevor es eventuell zu vermehrter Zustimmung zu einem redaktionell eher unerwünschten Beitrag kommt. Wie in dem folgenden, etwas seltsam anmutenden Beispiel einer auffällig eintönig wirkenden Kommentarseite auf Zeitonline:

1. [...]

Entfernt. Bitte verzichten Sie auf übertriebene Polemik. Danke, die Redaktion

6 Leserempfehlungen

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2. [....]

Entfernt. Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde entfernt. Die Redaktion

Eine Leserempfehlung

3. [...]

Entfernt. Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde entfernt. Die Redaktion

3 Leserempfehlungen

4. [...]

Entfernt. Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde entfernt. Die Redaktion

Eine Leserempfehlung

5. [...]

Entfernt. Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde entfernt. Die Redaktion

6. [..]

Entfernt. Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde entfernt. Die Redaktion

Eine Leserempfehlung

Antwort auf "[...]"

7. Gerade

wollte ich sagen, dieser Kommentar wird wohl auch nicht mehr lange stehen bleiben, […], da wurde er schon als *Entfernt.* angezeigt.
[…]

3 Leserempfehlungen

8. [...]

Entfernt Bitte verzichten Sie auf Polemik. Danke, die Redaktion

Eine Leserempfehlung

..............................................................................................................................................

In den Leserkommentaren kann man normaler Weise sehr bequem gegenläufige Meinungen, andere Sichtweisen und weiterführende Hinweise finden, denen man dann eventuell nachgehen kann. Das finde ich an sich eine sehr positive Entwicklung.

Dass da manchmal unnachvollziehbar oder hektisch herum gelöscht wird – naja.

Ist man selbst betroffen und weiß deshalb, was für harmlose und höflich formulierte Texte dabei zeitweise entfernt werden, bleibt oft nichts als eine "sprachlose" Überraschung zurück.

Man bekommt den Eindruck, lediglich weil sie nicht auf Anhieb verstanden wurden oder nicht uneingeschränkt zum Tenor des Artikels passen, werden diese Kommentare gelöscht. So etwas hinterlässt manchmal ein schales Gefühl.

Meist bleiben jedoch genügend davon stehen, um sich ein Bild zu machen. Letztendlich sagen ja auch die Löschungen etwas aus.

Weitere gebräuchliche Löschbegründungen:

Gekürzt. Bitte beachten Sie, dass wir auf diese Seite nicht verlinken möchten. Danke, die Redaktion

Gelöscht. Die Kommentarfunktion ist nicht zur Verbreitung des eigenen Blogs vorgesehen. Die Redaktion

Gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Aussagen, die als relativierend verstanden werden können. Danke, die Redaktion

Gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke. Die Redaktion

Entfernt. Bitte beteiligen Sie sich nur, wenn Sie einen konstruktiven Beitrag zur Debatte leisten möchten. Danke, die Redaktion

Mein bisheriger Favorit (Niggi):

"Wegen Langeweile gelöscht."

Nachtrag:

Laut einer "Untersuchung"der ETH Zürich, können die Kommentatoren auf "Zeitonline" bestenfalls Streber oder Besserwisser sein. (Ein Interview zur "Untersuchung" mit der Redaktion/Horn)

Einerseits wird angeblich die größte Freiheit für die Kommentatoren angestrebt, andererseits soll eng beim Thema geblieben werden. Da jedoch bekanntlich Vieles mit Vielem zusammenhängt, sind beide Konzepte nicht immer gleichzeitig einzulösen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Meyko

Mein BUCH DES JAHRES 2018 "Happen" wurde durch den weiteren Band "Happen II"ergänzt. (Homepagelink unten - Meyko 2018)

Meyko

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