Seit kurzem wird in einigen Drohnen-Diskussionen das gefühlt moralisch wertvollere kämpfen „Mann gegen Mann“, wieder in den Vordergrund gerückt.
Jahrhunderte lang wurden die Kriegsschlachten bekanntlich aus der Ferne initiiert und gelenkt. Wobei die Feldherren auf ihren Hügeln niemals in ernsthafte Gefahr gerieten. Sie ließen für sich kämpfen. Das Erledigen eines Widersachers auf dem vor ihnen liegenden Schlachtfeld selbst, geschah hingegen wohl selten unter fairen Bedingungen.
Der Kampf wurde allerdings, vornehmlich in der romantischen Literatur bzw. deren Verfilmung, in arg verfälschter Weise als etwas heldenhaftes, „irgendwie Chancengleiches“ dargestellt. Das hat vermutlich auch die gefühlte Verwerflichkeit des Tötens, eines vermeintlich unterlegenen bzw. ausgelieferten Gegners, nochmals explizit verstärkt. Dass eine moderne Weiterentwicklung der Waffentechnik nun sogar „dem Kanonier“ ermöglicht, völlig unbehelligt von außerhalb des Kriegsgebietes zu töten, kann auch unbeteiligte Betrachter sehr nachdenklich stimmen.
Wie gesagt, es gab stets Militärs, die eine bemannte oder unbemannte Kriegsmaschinerie aus der Ferne befehligten und für die Zwecke des augenblicklichen Herrschers einsetzten. Insbesondere „asymmetrische Kriege“ wurden logischer Weise von der jeweils überlegenen Seite bevorzugt geführt. Schon um die eigenen Verluste möglichst gering zu halten.
Kriegerische Auseinandersetzungen sind meines Wissens auch heutzutage überwiegend von wirtschaftlichen Interessen beeinflusst bzw. „ferngelenkt“ und die distanzgesteuerten Drohnen symbolisieren dieses in meinen Augen noch einmal recht deutlich.
Trotz dramatischer Kollateralschäden gelten die Drohnen als erfolgreiche Waffen. Bereits heute bildet die USAF mehr Soldaten in der Bedienung von Drohnen denn als Flugzeugpiloten aus...
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