Was „Andere“ über uns sagen, hat häufig mehr Auswirkungen auf unser Leben, als die eigenen Aussagen. Da sind die meisten Menschen etwas merkwürdig gestrickt. Witziger Weise hat 2007 ein deutsch-österreichisches Forscherteam im Versuch den manipulativen Charakter des Hörensagens gezeigt...
Vielleicht ziemt es sich ja nicht, aber heute möchte ich einfach mal „der Andere“ sein und einen Hinweis (Möglichst ohne ein circulus vitiosus zu konstruieren. ;-)) auf einen Beitrag im Nachbarland Österreich geben:
Mit Jakob Augstein wurde auf „nachrichten.at“ eine Art „Standpunktinterview“ geführt. Verquickt mit ein wenig Werbung fürs neue Werk. Natürlich.
Ich fand insbesondere die Erklärung auf folgende Fragen nicht nur teilweise neu, sondern zudem recht aufschlussreich:
Haben die Medien in ihrer Kontrollfunktion versagt?
Wir – als Medien – haben lange Zeit diesen Prozess gar nicht verstanden und ihn dann für gut geheißen. Wir dachten, das sei Modernisierung. In Wahrheit hat es sich aber um eine Spaltung der Gesellschaft gehandelt.
Sind die Medien der Macht zu nahe gekommen?
Viele Medien – noch nicht alle – verstehen ihren Job nicht mehr als Kritik und Kontrolle von Herrschaft, sondern als deren Vermittlung und Erklärung, gar Rechtfertigung. In der NSA- und der Wikileaks-Affäre haben uns Journalisten erklärt, warum es gut ist, dass wir überwacht werden und warum Whistleblower als Verräter zu verurteilen sind. Wir haben eine merkwürdige Parteinahme vieler Journalisten für die Herrschaft. Ich dachte immer, dass der Sinn von Journalismus darin besteht, die vierte Gewalt im Staat zu sein, also Herrschaftskontrolle auszuüben.
Augstein "ortet mit der Finanzkrise den moralischen Meltdown des Systems und fordert auf zum erneuten Kampf für Gerechtigkeit, Gesetz, Gleichheit, Demokratie, Freiheit: Der deutsche Verleger Jakob Augstein schreckt auch nicht vor dem Begriff „Sabotage“ zurück."
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