Gestern Abend war es bestimmt wieder eine Stunde. Vorgestern auch. Kaum ein Tag vergeht, an dem ich nicht intensiv in einem Forum mitlese. Ich weiß aus meinen Freundeskreis, dass es vielen so ergeht. Was bedeutet das? Die aktive, die schreibende Seite am Internet ist hinlänglich beschrieben und gewürdigt – man kennt den Blogger. Aber kennt man seinen Mitleser?
Ich kann hier nur von meinen Erfahrungen sprechen. Andere mögen von ihren Erfahrungen ausgehen und zu anderen Schlüssen kommen. Also: Warum lese ich so oft in Foren mit? Ich lese aus Neugier, die auf der einen Seite ins rein sachliche Interesse, auf der anderen in den blanken Voyeurismus übergeht – so könnte eine Antwort lauten. Aber sie befriedigt mich nicht. Voyeurismus spielt eine marginale Rolle, eher schon ist es die detektivische Lust, hinter einem Pseudonym eine (mir) bekannte Person herauszufinden. Da ich oft in Foren mitlese, in denen es um Medienthemen geht und sich ergo viele Journalisten tummeln, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, das mir eine solche – rein private, nur in meinem Kopf stattfindende – Enttarnung gelingt.
So ist es mir neulich sehr wahrscheinlich gelungen, beim Mitlesen im Blog von Stefan Niggemeier das Pseudonym eines früheren Kollegen zu lüften. Ähnlich wie bei einer geschickten Google-Suche kann man durch die Kombination von häufig vorkommenen Begriffen („Köln“, „Blattmacher“ und „Agentur“) einen Treffer erzielen. Bei anderen Pseudonymen kenne ich die Identität zwar nicht, aber wenn ich diesen oder jenen Name lese, ist das für sich genommen schon wie der Gruß eines alten Bekannten: Linus, Maschinist, Qualitätsjournalist.
Aber das sind kleine Genüsse, die nicht erklären können, warum ich so viel Lebenszeit auf diesen Käse verwende. Und auch wenn ich den Anteil an sachlichen Interesse ungern klein reden möchte: hier liegt keine Suchtgefahr. Eher schon, so vermute ich, liegt es an der „Erzählung“, die ein Forum etabliert. Bleiben wir bei Stefan-Niggemeier de. Wir haben es dort mit einer elementaren Form von Narration zu tun, in der das Gute (Niggemeier) gegen das Böse (DuMont, Springer, meedia.de etc.) kämpft.
Natürlich will ich, dass das Gute gewinnt. Aber was bedeutet das? Beim Mitlesen stellt man sich diese Frage aus guten Grund nicht. Die Sucht, das Weiterlesenwollen, wird ja erst im Ausbleiben einer unmissverständlichen Antwort ermöglicht. Der „zwanglosen Zwang des besseren Arguments“, wie es der Kommunikationstheoretiker Jürgen Habermas genannt hat, setzt sich eben nicht durch. Vielmehr, noch schlimmer, er setzt sich durch, bleibt aber folgenlos. Anders gesagt: Das Rechthaben ist nicht das Ende der Erzählung. Eher schon müsste man mit dem Gegner von Habermas, mit Jacques Derrida – schade, dass der das Bloggen und nicht mehr erlebt hat! – von der Logik des Aufschubs sprechen. Der Sieg wird vertagt, ein Erzählstrang, ein Thread also, wird gekappt, ein neuer, an den sich die neue Hoffnung verbindet, geknüpft, ich bin dabei.
Etwas anders sieht sieht es bei meiner zweiten großen Leidenschaft als Mitleser aus: dem Nahostkonflikt. Stundenlang lese ich in den entsprechenden Foren bei Spiegel Online. Hier sind gut und böse nicht so eindeutig verteilt. Präziser: sie sind es, aber nur im Bewusstsein der Schreiber. Diese haben eine eindeutige, gleichsam bombenfeste Haltung, Positionswechsel oder Läuterung konnte ich in keinem einzigen Fall beobachten.
Beim mir als Mitleser geschieht dagegen etwas Merkwürdiges. Ich wechsle ständig die Seiten: hier ein Verweis auf die Härte des Gazakriegs, und ich bin auf der Seite der Palästinenser, da eine Erinnerung an die Drohungen eines Ahmadinedschad, und ich bin bei den Israelis, das geht Ruckzuck Zackzack, bis mir fast schwindlig wird. Auch hier wirkt die Logik des Aufschubs und nicht der zwanglose Zwang des besseren Argument: Mein Ziel ist es, das ich endlich zu einer klaren Haltung komme, allein, es gelingt mich nicht, deswegen lese ich weiter.
Ad infinitium.
Kommentare 105
"Ich wechsle ständig die Seiten":
Könnte ja sein, daß die entsprechenden Beiträge immer zwingend überzeugend sind.
Aber vermutlich ist es sinnvoll, bereits mit einer klaren Haltung in ein Forum zu gehen oder aber die unterschiedlichen Standpunkte, die da dokumentiert werden, einfach mal zu "überschlafen".
Mit dieser klaren Haltung wünsche ich Ihnen einen schönen Tag :-)
Zitat: "Auch hier wirkt die Logik des Aufschubs und nicht der zwanglose Zwang des besseren Argument: Mein Ziel ist es, das ich endlich zu einer klaren Haltung komme, allein, es geling mich nicht, deswegen lese ich weiter."
Das kenne ich ebenfalls nur zu gut. Diese klare Haltung will sich nie so recht einstellen. Mir gefällt auch der Gedanke über die "Logik des Aufschubs". Schöner selbstreflexibler Text. Danke.
Mit einer klaren Haltung würde ich eben als MITLESER gar nicht partizpieren, dann würde ich evtl. mitdiskutieren. Ich frage mich allerdings, WEIL ich Mitleser bin, wie man im Nahost-Konflikt überhaupt eine klare Haltung haben und ergo mitdiskutieren kann. Je länger ich mitlese, desto unmöglicher scheint es mir.
Auch Ihnen einen schönen Tag.
Zum Glück haben wir die Musik! Sie ist manchmal die Rettung. Aber das brauche ich Ihnen ja nicht zu sagen. LG
Danke das Finden eines originellen Themas (für den Text dann natürlich auch)!
Das Gefühl eines gewissen Hin- und Hergerissenseins erlebt wohl jeder mal, jedenfalls alle, die sich nicht einbetoniert haben. Aber wie Sie die Alternative beschreiben, ist für mich fragwürdig: Wenn ich Verständnis für die Menschen im Gaza habe, bin ich auch gleich Parteigänger von Ahmadinedschad...? - Gut, gut, das ist ja nicht Ihr Thema.
@meisterfalk, so habe ich das keinesfalls gemeint, es gibt natürlich innerhalb der Positionen kohärente Muster. Ich zum Beispiel habe NIE Verständnis für Ahmadinedschad und - auf dieser abstrakten Eben - IMMER Verständnis für die beschissene Lage, in der sich die Menschen im Gaza befinden. Aber ich möchte nicht eine Nahost-Diskussion starten.
Sondern mich würde wirklich interessieren, warum andere mitlesen (und ich weiß, dass es viele tun). Für mich ist das wirklich noch so eine unerforschte Seite an dieser ganzen Blogosphäre.
Meine Faszination bei Foren hat eher etwas mit der Welt im Kleinen zu tun.Man erkennt recht schnell die Herrschaftsverhältnisse eines Forums, den aktuellen Zeitgeist, gute oder schlechte Umgangsformen.Auch für bis aufs Blut ausgetragene Fehden ist Platz.Das Amüsante daran ist das zeitrafferhafte Entstehen von Feind- und Freundschaften.Wenn in einem ländlichen Karnevalsverein Unstimmigkeiten auf der Jahresversammlung auftauchen, kommen die berüchtigten ollen Kamellen auf den Tisch.Man schreit sich dann an wegen Verfehlungen, die teilweise Jahrzehnte zurückliegen und die man sich nur für diesen Moment aufgespart zu haben scheint.
Das schafft man im Forum innerhalb von Stunden.
Was mir trotz allem Spass an Narration den längeren Verbleib verleidet, sind die teilweise autistisch anmutenden Mikromanöver im Bereich von Regeln, Selbstverständnis und Tradition(was teilweise ja auch auf diesen Seiten jeden Tag aufs Neue zu beobachten ist).Ich gebe zu, dass dies vor allem wirkliche Sachforen betrifft.Man findet beispielsweise in Kochforen eine Rigorosität und Schärfe über den richtigen Einsatz von Salz, bei der polilitische Meinungsdiskussionen nicht mithalten können.
Dort mitzudiskutieren, also sich beispielsweise bei Wikipedia mit irgendeinem Overlord anzulegen, der gerne die ein oder andere Akzentverschiebung beim Begriff Päderastie durchfechten möchte, halte ich fatalerweise für hoffnungslos.Diese Leute zernagen einen, Stück um Stück.
Dazu gibt es, apropos Narration, auch schon wunderbare Zusammenfassungen aus der fiktiven Welt:
Das klingt jetzt schleimig, aber: Nach diesem Beitrag würde ich gerne einmal ein Bier mit ihnen trinken und über Jacques Derrida, das Bloggen und den Nahostkonflikt debattieren. Das könnte sehr viel Spaß machen.
Ich lese einen Artikel, weil mich das Thema interessiert. Oft sind nach der Lektüre nicht alle Fragen geklärt oder bei mir regt sich Widerspruch. Also lese ich die Kommentare, um festzustellen, ob jemand auf die fraglichen Punkte eingeht. Wenn nicht und sofern ich mich kompetent genug fühle, tue ich es. Aber die Frage war ja nach dem Mitlesen. Ich denke, man orientiert sich oft an dem, was ein wenig über den eigenen Fähigkeiten/Kenntnissen liegt, weil man den Wissensdurst stillen will. Eben die beschriebene Suche nach Klarheit. So wie ein Kind am besten von einem anderen lernt, das genau einen Schritt (und nicht drei Schritte) weiter ist.
Was die Schwankungen der Positionen betrifft, fällt mir auf, dass meine eigene Argumentation oft sehr davon abhängt, wie ein anderer das Gespräch eröffnet. Alles relativ eben... Bin aber doch der Meinung, dass sich irgendwann eine differenzierte (wenn auch nicht klare im Sinne von einseitige) Haltung einstellen sollte.
@cms Danke für die kleine Postkarte (Sie verstehen?). Leben Sie nicht in München? Sind Sie denn manchmal in Berlin? Dann melden Sie sich doch. Ich habe allerdings meine Derrida-Lektüre vor einigen Jahren ab- oder sagen wir mit dem Meister lieber: unterbrochen. Sie müssten mich also auf den neuesten Stand bringen. Ist ja bis zu seinem Tod so vieles noch erschienen. MA
@müslikind. Das ist natürlich sehr löblich, was Sie da sagen, denn im Grunde stelle man sich so doch eine funktionierende Netzwelt vor. Aber ich selbst müsste lügen, wenn ich behauptete, der Wissendurst treibt mich zum exzessiven Foren-Lesen.
wenn man ein buch liest, um unterhalten zu werden oder tv schaute, um unterhalten zu werden... warum sollte es im internet anders sein?
diskussionen zu verfolgen ist nichts anderes. ob man dabei was lernt, ich bezweifel ist. der effekt ist dann größer, wenn man dran teilnimmt und anderer leute meinung zu eigenen vernimmt.
es lässt sich allerdings gut für einen selbst verkaufen. man ist dabei, teil des ganzen... fast so, als ob man eine meinung dazu gesagt hätte, denn irgendwie kommt die eigene darin auch immer vor.
mfg
mh
@Lydia Esche
Was Sie da über die "kleine Welt" schreiben, könnte man, mindestens im ersten Absatz, umstandslos auf das Schauen einer guten TV-Serie übertragen. Kein Wunder also, illustrieren Sie ihren Beitrag mit "West Wing" (der leider auf meinem Rechner hängt). Zugegeben, ich studiere die Psychodynamik einer "Community" auch gerne, zum Beispiel die Prozesse auf Freitag.de, die ja - denken Sie etwa an den so genannten "Zickenkrieg - sehr unterhaltend und lehrreich sein können. Aber es ist doch nicht das, was mich in die Nahostforen treibt.
Ja, das Nahostforum leuchtet mir als Mitleser in soweit ein, als dass man keine endgültige Meinung hat, in soweit sollte auch ein bissiger Schlagabtausch helfen zu etwas mehr Klarheit zu gelangen oder Sie eben in Ihrer Zerissenheit bestätigen - was einen beruhigenden Effekt haben könnte.Ich bin nicht sicher, ob Sie auch so ein passionierter Mitleser wären bei einem Thema, welches Sie für sich entschieden haben.
@mfg. Es gibt aber eben Menschen, die gar nicht aktiv teilnehmen wollen. Die nur stundenlang mitlesen. Es gibt ganz viele davon. Eine "unsichtbare Masse" im klassischen Sinne. Auch an diesem Ort hier sind stumme Mitleser versammelt, ich kann sie (fast) fühlen -wie in Wenders "Der Himmel über Berlin", in der Szene, in der die Engel den Studierenden in der Staatsbibliothek über die Schultern schauen, diese Engel sind ja im exakten Wortsinne Mitleser, falls sie den Film gesehen haben.
ja klar, die stillen leser machen immer so um die 95% aus... was sinnigerweise zu den 5% zahlender kunden für internetangebote passt. das aber nur am rande.
die wenigsten menschen wollen gestalten, wozu also aktiv teilnehmen?
was jeder aber will, ist mitzubekommen wie gestaltet wird.
mfg
mh
Ja, München. Leider war ich das letzte mal vor einigen Jahren in Berlin, aber wenn ich mal wieder komme, dann melde ich mich. Jetzt hab ich ja einen Grund. Bei Derrida bin ich auch (noch) nicht allwissend. Eher Grundwissen. Beschäftige mich erst seit diesem Semester näher mit ihm. Als nächstes steht eine Seminararbeit über "Marx' Gespenster" an. Da wühl ich mich jetzt erstmal mühsam (aber interessiert) durch den Text.
Sie haben auch Philosophie studiert? Oder anderswo mit Derrida in berührung gekommen?
(Übrigens, wenn ich ehrlich bin, dann verstehe ich nicht, bzw. ich glaube höchstens zu verstehen.)
Sie haben natürlich Recht. Aber vielleicht wäre das Mitlesen in langweiligen oder indiskutablen Foren eine höhere Form, praktisch eine Art Zen-Kunst. Alles ist entschieden, nichts muss mehr gedeutet werden. Das Foren-Mitlesen ein reiner, ritueller Akt. Dahin müsste man kommen, scheint mir aber die menschlichen Kräfte, jedenfalls meine, zu übersteigen.
Lieber Michael Angele,
Ein wenig zweifele ich, ob Sie nun eine ernste Frage mit Witz, oder einen Witz aus Erkenntnis der ernsten Lage formuliert haben, oder, das wäre dann die frühe und mittlere Derridasche Haltung, gleich beides in einer Sprache vereinten.
Im Prinzip haben Sie Recht, wenn Sie fragen, was denn die Stunden in den Foren,vor allem wenn sie thematisch um sich selbst kreisen, denn bringen. Und völlig einsichtig ist auch, endlich gegen den Unsinn von Alpha-, Beta-, Gamma-, usw. Bloggern, ein kräftiges Veto ein zu legen und sich nicht immer wieder die gleiche Platte, Blogger, Web-Teilnehmer und Foristen gegen Medien, Print-Journalisten und, und,..., einspielen zu lassen.
Tatsächlich benehmen sich viele medial Bewegte wie die Tiere, an deren Verhalten die Ethologen erstmals ein Stufensystem von Alpha bis Epsilon, eine Rangordnung entwickelten. - Das ist eine menschliche Wirtschaft und die Öffentlichkeit einer voll entwickelten, aber gerade in einer restaurativen Phase steckenden Demokratie, die sich dem "Hühnchenverhalten" per Hackordnnung stark annähert und danach giert, dass wieder große "Erzieher", Alpha-Männchen und Weibchen auftauchen.
Derrida hat in einem relativ späten Werk über die Marxschen Gespenster sehr klug berichtet, was der Wegfall einer Gegenideologie und Gegenutopie für den Teil der nachdenklichen Menschheit bedeutet, der mit dem Begriff des "Sieges", in einer Diskussion, aber viel mehr noch in der gelebten Realität, nichts anzufangen weiß.
Derridas Schlußfolgerung, ganz praktisch und selbstverwirklicht, war das, was ein anderer Philosoph vom ganz anderen, nämlich christlichen Ufer, Josef Stallmach, in einem Essay einmal das "Ethos der Freiheit zum Engagement" genannt hat. Der kannte noch keinen Derrida, hatte sich aber mit Sartre und Camus auseinander gesetzt.
Es bleibt eben, um nun zum Nahost Konflikt zu zu kommen, die größte Wunde, dass der Nahost-Staat mit den mit Abstand größten technischen, militärischen und zivilisatorischen Ressourcen eine Mauer, zu großen Teilen auf fremden Gebiet, baute, selbst ca. 15-20% der privaten Landnahmen im palästinensischen Gebiet ohne Vertrag oder Kauf und ohne eigene israelische Gesetzesgrundlage erfolgten, tausende Palästinenser in israelischen Hochsicherheitstrakten sitzen, dass, weder aus dem Gaza-Streifen, noch aus dem Westjordanland in seiner heutigen Beschaffenheit je ein lebensfähiger und ökonomisch prosperierender Staat werden kann und dies so angelegt zu sein scheint, dass die Kontrolle über Im- und Exporte, über Wasser, Abfall und Energie völlig in der Hand des technologisch und politisch überlegenen Staates verblieben sind und, es klingt fast wie ein höhnendes Paradox, ausgerechnet Waffen, Sprengstoffe, verbohrte Ideologien und dazugehörige Terroristen und Radikale, letztlich kaum Mühe haben und kaum eingeschränkt sind, mit einer einzigen größeren oder kleineren Aktion dort, oder bei uns, die Mächte so zu binden und heraus zu fordern, dass keine Lösung zustande kommt. - Die Frage muss doch hier genau so gestellt werden, wie sich zwanglos die Frage stellt, warum sich die reichsten, stärksten und militärisch, wie sicherheitstechnisch fortgeschrittensten Nationen von primitiven und eher frustranen gewaltsamen Einzelaktionen, viel wäre zur Motivation schon bei Frantz Fanon nachzulesen, so herausfordern lassen, dass sie ihre eigenen Gesetze und Moralregeln brechen und zu Falschspielern mit Doppelmoral werden.
Terroristen, gerade die Steinzeit-Terroristen, kommen praktisch mit jeder Situation zurecht. Staub,Steine und Dreck sind ihnen genauso Wurst, wie Luxus und ein letzter Besuch im irdischen Puff vor der Himmelfahrt, weil die Jungfrauen auch dort nicht mit letzter Gewissheit zur Verfügung stehen.
Uns wäre schon gedient, wenn diese Erkenntnis mehr Hirne infizierte, denn dann bräche nicht immer der Wunsch durch, statt Einsteinscher Relativität, klassische Newtonsche Physik in der Politik und Diplomatie anzuwenden, also nicht immer Actio und Reactio zu spielen. - Verzeihung, ich habe mich jetzt ein wenig zu sehr in Bildern ausgedrückt.
Der Iran richtet nur in unserem Geiste in Israel oder bei den Palästinensern etwas aus. In der Realität ist diese Land so arm, so morsch und so in eigenen Konflikten gefangen, dass selbst die Hamas und Hizbolla lieber eigenständige Narreteien austüfteln, als sich auf die kruden Rhetoriker aus Teheran zu verlassen.
Schon allein, sich konsequent beiden Seiten zu verweigern, wenn die wieder einmal nur der anderen Seite die Schuld und Verantwortung zuschieben, konsequent kein Geld für korrupte Regierungen und jene Regierungen, die zwar beständig "Frieden, Frieden,Frieden" rufen, aber dann doch lieber fremde Häuser abreißen und eigene illegal hochziehen, würde dort schon viel helfen.
Man täusche sich nicht, Israels Wirtschaft und Politik ist nicht weniger korrupt und angefressen, als die ägyptische oder palästinensische Politik, nur auf einem ganz anderen materiellen Niveau und mit ganz anderen Ausweichmöglichkeiten und Hilfsgeldern, die das Alles wieder oder noch zudecken.
Nebenbei, waren Derrida und Habermas wirklich jemals Gegner? Ich glaube eher, dass beiden Philosophen das Gen, den je Anderen fertig zu machen, den je Anderen von jeglicher Möglichkeit zu einem treffenden Argument zu entblößen, völlig abging.
Bei Habermas drückt sich das in der Diskurslogik aus, bei Derrida in der Widerständigkeit der dekonstruierten Texte, die fast zu sagen scheinen, wenn du dich abmühst, stimmt, was du gelesen und verstanden hast, wenn du dir keine Mühe gibst, bleibt es eben dem Nächsten überlassen aus dem Text, aus der Sprache, mehr zu machen, als nur ein Spiel.
Grüße
Christoph Leusch
Lieber Herr Leusch, das ist interessant, Sie versuchen gewissermaßen die Logik des Aufschubs zu unterlaufen, in dem Sie hier ihre Sicht des Nahostkonflikts, zum Beispiel ihre Einschätzung der tristen "Realität" des Iran unterbreiten. Aber das kann nicht funktionieren, denn so sehr ich Sie schätze, es wird mich nicht daran hindern, abweichende Einschätzungen über die Gefahr aus dem Iran für ebenso plausibel zu halten.
Zu ihrer Formulierung "mehr als nur ein Spiel": Ich habe Derrida ein wenig anders gelesen als Sie. Ich habe seinen Schriften entnommen, dass die Grenze zwischen Spiel und Ernst nicht so eindeutig verläuft, wie es scheint, und dass jene Kräfte, die sie genau ziehen wollen, Terror bringen, Mauern hochziehen, wenn sie so wollen - blutiger Ernst. Heißt umgekehrt, als dekonstruktiver Ethos formuliert: Ehre das Spiel. Den Zweifel, den Sie am Anfang ihres Kommentars geäussert haben, kann ich Ihnen also nicht nehmen.
Das Mitlesen ist für mich leider häufig ein hervorragendes Vehikel zum Prokrastinieren.
Ich vergleiche dann gern die sonst medial vorherrschenden Meinungen mit dem, was in den Foren vorherrscht (wobei ich bei den Forumsteilnehmern vermute, daß es sich um den eher überdurchschnittlich politisch oder sonstwie interessierten Teil der Mediennutzer handelt). Die Diskrepanzen sind äußerst interessant.
Noch viel mehr Zeit geht drauf, wenn ich selbst mitschreibe (bei Themen, die mich interessieren, und wenn meine Sichtweise im Beitrag oder der Diskussion sonst nicht vorkommt). Weil ich mir dann viel Gedanken über die Schlüssigkeit meiner Argumente mache. Eigentlich überflüssig, da auf diese häufig überhaupt nicht eingegangen wird, sondern stattdessen meine Person (aufgrund von Vermutungen über meine Person) angegriffen wird.
Hallo Nelly,
was du im zweiten Abschnitt schreibst, kann ich leider bestätigen.
Da gibt man sich (ich zumindest gelegentlich) Mühe, Dinge logisch zu durchdenken und Gedanken schlüssig zu formulieren und auch die Argumente des Gegenübers einzubeziehen -
und dann - pustekuchen -
wird kaum (oder gar nicht) drauf eingegangen, und stattdessen die jeweilige "Person (aufgrund von Vermutungen über diese Person) angegriffen.
Stimmt, hier wird nicht argumentativ gefochten und logisch "gekämpft", sondern hier wird rottenartig über Leute mit "abweichenden" Meinungen hergefallen.
Hilfe!
An anderer STelle habe ich deswegen schon um die Einrichtung eines "Panikraums" in der freitagCommunity gebeten.
Also, Herr Angele, da möchte ich die Gelegenheit nutzen, und Sie als Redakteur direkt ansprechen:
Ich befürworte die Einrichtung eines Panikraums in dieser Community. Aus gegebenem Anlass.
Danke.
LG
Feli
Liebe Felicitas,
der Panikraum ist eingerichtet:
data5.blog.de/media/095/3206095_77c51de2f2_m.jpeg
Der unterhaltsame 'Zickenkrieg', das klingt doch ein wenig befremdlich in meinen Ohren, Michael Angele, so nach Beobachtungen im Terrarium...
"ob man dabei was lernt, ich bezweifel" es, ja, geht mir immer mehr auch so. Ich les doch lieber einen Text von Profis, die was vom Thema verstehen.
Journalisten werden mir doch tatsächlich immer sympathischer! :))
Na, nicht alle...
@meisterfalk. so war es auch gemeint.Im übrigen beobachte ich natürlich auch Sie und stelle in letzter Zeit bei Ihnen einen leicht penetranten Hang zum Zensurenverteilen fest. Ich spreche hier als ein enttäuschter Fan der ersten Stunde. Sorry, aber früher waren Ihre Postings irgendwie witziger.
Unser Mit-Blogger oranier, eine weithin geschätzte Autorität, sagt manchmal gern (sinngemäß): Es gibt kein Recht auf Beachtung. - Er wird leider Recht haben. Man muss halt entscheiden, ob man das Risiko eingeht, oder ob es andere Motivationen geben kann.
@Feli
"... hier wird nicht argumentativ gefochten und logisch "gekämpft", sondern hier wird rottenartig über Leute mit "abweichenden" Meinungen hergefallen." - Das nenne ich inzwischen den Gründungsmythos einer neuen Freitag-Community.
War das eben auch wieder ne Zensur?
Auf jeden Fall werden Sie als zuständiger Redakteur wohl meine Meinung zur Arbeit von Jörg Augsburg meinen. Und natürlich einige andere Meinungen zu Plattitüden, die ich mir erlaubte, als solche zu benennen.
Sie haben vielleicht Recht, 'früher' waren meine Postings eventuell witziger. (Wenn Sie mal alles durchgehen, werden Sie aber auch schon Zensuren finden.)
Wie nennt man einen Typen, der Witze reißt, während alle anderen schlechter Laune sind?
Narratologe?
Wahrscheinlich scherzhaft gemeint.
Mit der redaktionsamtlichen Bestätigung in der Hand, eine Art Insekt in einem Terrarium zu sein, vergeht mir auch der letzte Rest Humorsinn.
@meisterfalk, kommen Sie, der war doch nicht so schlecht, oder?
Zum Terrarium-Bild: Wie anders als mit einem quasi entomologischen Blick soll man denn diese endlosen Selbstverständigungsprozesse (um es mal positiver zu formulieren) betrachten? Aber ich merke gerade, dass wir hier Gefahr laufen, dieser unendlichen Geschichte ein weiteres Kapitel hinzuzufügen. Ich formuliere also als Bitte eines gequälten, da leider süchtigen Forenlesers: Nehmen Sie sich HIER doch bitte nicht so ernst, das hier ist nicht die Wirklichkeit, oder um die alte, falsche Frage an den Blogger zu stellen: Sind das wirklich Sie auf Ihrem Foto?
Na, sagen wir, es ist ein Abbild von mir.
Ich habe, um mit Worten von Freitag-Blogger-Kollegen karlsand zu sprechen, überhaupt kein Problem damit, 'im Nebel der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden'.
"Stimmt, hier wird nicht argumentativ gefochten und logisch "gekämpft", sondern hier wird rottenartig über Leute mit "abweichenden" Meinungen hergefallen."
Dem muss auch ich mich anschließen...leider.
"Stimmt, hier wird nicht argumentativ gefochten und logisch "gekämpft", sondern hier wird rottenartig über Leute mit "abweichenden" Meinungen hergefallen."
Ich nehme diejenigen, die das kettenbriefartig in ihren Meinungsschatz aufnehmen, inzwischen auch als 'Rotte' wahr.
Dies ist einer angenehmen Artikel und Threads, deretwegen ich ursprünglich beschlossen habe der Freitag-Community beizutreten.
Es muss natürlich heißen: Dies ist einer jener angenehmen Artikel und Threads, deretwegen ich ursprünglich beschlossen habe der Freitag-Community beizutreten.
Es muss natürlich heißen: Dies ist einer jener angenehmen Artikel und Threads, deretwegen ich ursprünglich beschlossen habe, der Freitag-Community beizutreten.
(Ich hatte gedacht, wenn schon Korinthen kacken, dann auch richtig;-)
Ob ein Cellist der Berliner Philharmoniker
sich wohl ekelt vor Tom Waits....?
"Absolut hoffnungslos, der Mann hat eine Stimme wie eine kranker Seeelefant im Liebeswahn,
singt immer über's Saufen,
seine Instrumente jaulen wie getretene Hunde...."
aber erst nach der fünften Zugabe kann man sich lösen.
@ich
Besonders gut hat mir gefallen, dass diese Community den Autor dieses blogs amüsiert. Das sollte uns stolz machen. Immerhin ist Micheal Angele eine Institution, nämlich Abteilungsleitung Kultur beim Freitag, laut Profil. Ich zitiere:
Michael Angele schrieb am 07.01.2010 um 21:27 ich studiere die Psychodynamik einer "Community" auch gerne, zum Beispiel die Prozesse auf Freitag.de, die ja - denken Sie etwa an den so genannten "Zickenkrieg - sehr unterhaltend und lehrreich sein können.
meisterfalk schrieb am 08.01.2010 um 11:54 Der unterhaltsame 'Zickenkrieg', das klingt doch ein wenig befremdlich in meinen Ohren, Michael Angele, so nach Beobachtungen im Terrarium...
Michael Angele schrieb am 08.01.2010 um 12:02 @meisterfalk. so war es auch gemeint.
Ende der Zitate.
Herzliche Grüße
weinsztein
"Stimmt, hier wird nicht argumentativ gefochten und logisch 'gekämpft', sondern hier wird rottenartig über Leute mit 'abweichenden' Meinungen hergefallen."
Vielleicht habe ich diesen Eindruck nicht, weil ich hier nicht flächendeckend mitdiskutiere, sondern mich allenfalls bei (wenigen) einzelnen Themen mit einschalte (dann aber manchmal heftig).
Und wenn es mal stürmisch hergeht, dann wende ich ein, daß man, wenn man sich in eine verbale Rauferei einläßt, schon ein bißchen was aushalten muß.
In seiner Nummer "Attacke auf Geistesmensch" meint Gerhard Polt zum Nobelpreisträger, der auf dem Oktoberfest einen Schädelbasisbruch erleidet:
"Wenn oana scho studiert is wia der, wenn oana so studiert is, dann muaß er do so vui Hirn ham, daß er wissen muaß, daß ma mit am Kopf, der überhaupt nix aushoit, net aufs Oktoberfest geht."
www.youtube.com/watch?v=vZiltDCU8xo
www.youtube.com/watch?v=hNlHbyBCyH0
Die - sinngemäß - zitierte Stelle findet sich bei ca. 4:30 min.
Ciao
Wolfram
@Titta
Ja mit den Kommata ist das so ein Kreuz. Ich hatte schon überlegt, ob ich mir eine Tippgischt wie andere Mitglieder zulege, um derlei Schwächen zu kaschieren. Leider lassen sich Kommentare ja nicht redigieren. Sonst würde ich Sie natürlich alle meine Texte lektorieren lassen. Aber wir wollen ja niemanden bestrafen.
@weinsztein
Amüsant finde ich es hier bisweilen auch. Ich hoffe nur der Herr Angele lacht mit uns und nicht nur über uns.
@ich. Über ihren Beitrag von 10:05 habe ich mich amüsiert. Mit ihnen. Ich finde Selbstironie sehr angenehm, und ich wünschte mir, es gäbe sie häufiger beim Freitag und in der Blogosphäre insgesamt (zuviel davon kann allerdings auch nerven, siehe Blog von Kai Diekmann).
@Michael Angele
Kai Diekmanns Blog spare ich mir.
Was soll man auch schon von einem Blogger halten in dessen Seitenleiste nicht mal die Roll-Overs richtig im voraus geladen werden, obwohl es bei Ihm bestimmt kein Budget-Defizit geben dürfte.
Das Entblössen von Kai-Dieckmann-überlasse ich dann auch lieber den Profis von Zapp oder der taz und Peter Lenk. Da wurde das Dieckmannsche - Achtung Wortspiel - Gemöcht hinreichend dargestellt.
Aber das bewiese ja auch Ihre These. Wer mit der Ironie übertreibt, über den wird letztendlich gelacht. Und promt schaut er dann ganz verdattert auf die eigenwillige Interpretation seines Gemöchts.
@weinsztein. Sie stören sich am Vergleich zwischen einem Forum und einem Terrarium. Lassen Sie es mich erklären. Die Idee meines Beitrags war es, ein wenig der Frage nachzugehen, warum ich so viel in Foren passiv mitlese - und eben gar nicht das Bedürfnis verspüre, mitzudiskutieren.
Ich glaube, es geht vielen Menschen so. Das Mitlesen hat viele Gründe und Motive, einige wurden genannt, und ich will die hehren, meinungsbildnerischen Anteile nicht klein reden. Aber es ist eben auch so, dass viele sich dem Studium von blogosphärischen Gruppenprozessen widmen - einfach deswegen weil solche stattfinden.
Statt Terrarium kann man auch von einer Soap sprechen. Dass sie solcher Beobachtung ausgesetzt sind, kann den Mitgliedern der Gruppe verständlicherweise nicht gefallen.
Aber es ist nun einmal so, und schwerlich zu ändern. Eine frei zugängliche Community kann sich ihr Publikum nicht wählen. Möglich wäre es natürlich, den Zugang zu beschränken. Aber ich versichere ihnen, auch da würden ähnliche Prozesse ablaufen.
Und es ist ja auch nicht so schlimm. Um im Vergleich zu bleiben: Um Irritationen auszuschliessen, hat man das Terrarium mit Scheiben ausgestattet, die den Blick nach draussen nicht freigeben. Sie wären überrascht, wer da bei ihren Auseinandersetzungen noch so alles und mit welchen Motiven mitliest.
Freundliche Grüße in die Türkei.
Lieber Archinaut,
( und @ Michael Angele,09.01.2010 )
So ein wenig ist das wie das musikalische Rätsel oder die unbeantwortete Frage (Musiktitel), denn es verhält sich mit dieser Frage so, wie mit den Fragen über Fragen des "Der Freitag"- Redakteurs in diesem Thread.
Es streicht sich, vom ersten Geiger bis zum Bassisten, mit, neben und ohne eine Reibeisenstimme, mit ausgebildeten und nicht ausgebildeten Sängern (Bsp.Elvis Costello und das Brodsky-Quartett, Waits als Mitinitiator von "The black rider -The casting of the magic bullit",...). Und ganz ehrlich, man kann doch nicht beständig der Entscheidungshelfer oder gar Therapeut, oder gar Vorgabenlieferant für Witze, völlig selbstironiefrei sind sie hier zumeist, sein, für jemanden der sich meist zum Spaß fragt, warum er passiv Blogs, den "Der Freitag"-Großblog oder Sonstiges in dieser Richtung liest. - Das ist mittlerweile völlig "Gaga", ohne diese Lady damit beleidigen zu wollen.
Was man aber feststellen kann, das ist sogar einfacher als Scheinfragen und Scheinrätsel zu lösen, ob und welche mehr oder weniger durchdachten Absichten dahinter stehen und ob die Tätigkeiten gekonnt abgeliefert werden.
Meist haben Leute, die beständig Selbstironie einfordern, selbst keinen klitzekleinen Faden davon in ihren vielen unbeantwortbaren Fragen verpackt. Wolfram Heinrich hat dazu, mit dem Polt-Zitat im Gepäck, mir ein Licht aufgesteckt.
Grüße
Christoph Leusch
Hallo Herr Angele,
danke für das Foto, ist wohl aus Ihrer Redaktion und der Mensch im Vordergrund kommt mir bekannt vor... :)
Aber sein Zeigefinger, zeigt der auf ein leeres Fach im Regal?
Das wäre dann eher ein "Schreckfach" statt Panikraum, oder ?
LG Feli
@ du... ja, aus einem ähnlichen Grund habe ich auch ursprünglich beschlossen, hier mitzumachen.
Lieber Herr Angele,
merken Sie eigentlich, wie destruktiv viele Ihrer Einlassungen auf diese Community wirken?
Vielleicht sollten Sie sich auf das mitlesen beschränken.
Schöne Grüße aus dem Terrarium.
http://smilys.net/kotzende_smilies/smiley1125.gif
@merdeister
Müssen wir Sie jetz in Mr. Creosote umtaufen?
letzter comment bezog sich auf
" Dies ist einer angenehmen Artikel und Threads, deretwegen ich ursprünglich beschlossen habe der Freitag-Community beizutreten."
@Michael Angele
Doch, es ist zu ändern. Keine Angst, ich bin Realist genug, um eine entsprechende Änderung nicht von Ihnen oder sonst jemand zu erwarten. Über mich selber hab ich aber immer noch eine gewisse Gewalt.
@Meister
Lieber Meister,
man kann das Problem auch anders sehen. Ich habe in meinem Beitrag (siehe oben, zur Erinnerung) ganz bewusst nicht von den Freitag-Blogs als Beispiel geschrieben. Sondern von einem Medienblog und einem politischen Forum. Aber wie es der Teufel halt so will, irgend jemand hat den Dreh zum Freitag dann doch geschafft.
Man könnte also ebensogut umgekehrt sagen, dass sich viele Äusserungen aus "dieser Community" destruktiv auf meinen Beitrag und die erhoffte Diskussion ausgewirkt haben :). Aber soviel Sophismus will ich Ihnen nicht zumuten. Dieses dann aber doch: Ich betrachte die Freitag-Community nicht als einen monolithischen Block und lasse mir in meinem Blog (!) von keinem seiner Mitglieder vorschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe.
Schöne Grüße
@ ich
Nein, ich fand es unnötig nach einem Eimer zu fragen. Das Pfefferminzplätzchen werde ich auch dankend ablehnen (siehe der Kommentar von meisterfalk).
Allerdings fühle ich mich gerade wie ein Kotzbrocken. Nicht gerne im übrigen.
@MichaelAngele
Täusche ich mich, oder waren nicht Sie selbst es, der da oben als erster den Bezug zur Freitag-Community herstellte?
Wie ich eben schon sagte, von mir haben Sie dergleichen Vorschriften nicht zu erwarten.
Lieber Herr Angele,
dieser Kommentar liegt seit 12:31 bereit:
q.e.d.
@ meisterfalk,
du schreibst "Gründungsmythos einer neuen freitagCommunity".
Wie meinst du das?
Da du nichts weiter dazu schreibst, spinn ich den Faden mal weiter:
Es gibt eine "alte" sozusagen Gründungs-freitagCommunity mit bloggern und bloggerinnen der ersten Stunde.
Und nun kommen neue Mitglieder hinzu, die eine neue freitagCommunity gründen wollen?
Die dazu einen Mythos aufgebaut haben oder aufbauen?
Und die womöglich die "alte" Community weghaben wollen, sprich die alten durch neue blogger/innen ersetzen?!
Geht deine Aussage in diese Richtung?
Falls ja, fällt mir dazu das hier ein:
Es gibt viele Gemeinschaften, Communities und Vereine, die aus einem festen Kern von Gründungsmitgliedern bestehen, und dennoch offen und bereit sind, neue Leute aufzunehmen.
Keiner würde auf die Idee kommen, dass das bedeuten müsste, den "alten Kern" abzuschaffen.
Oder?
LG
Feli
Lieber Herr Leusch,
ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich alles in Ihrem Posting richtig verstanden habe. Wenn ich Sie aber richtig verstanden habe, dann halten Sie meine Fragen für Scheinfragen. Das entspricht nicht meiner Absicht.
Das Problem ist: Sie schreiben hier aus der Perspektive des Schreibenden und fühlen sich ergo auf den Schlips getreten. Denn mich interessiert hier die Perspektive des Lesenden, und diese kann sich vom Schreibenden und seinen Absichten und Einstellungen eben sehr unterscheiden.
Ich glaube wirklich, dass das Mitlesen in Blogs, oder allgemeiner gesagt: Rezeptionsfragen in der Blogosphäre, ein großes, noch weitgehend unerforschtes Thema bilden.
Mein kleiner Beitrag kann es natürlich nicht annähernd erschliessen. Aber vielleicht liest ja eine Student der Medienwissenschaften mit und braucht noch ein nicht abgegrastes Thema für eine Haus- oder Abschlussarbeit. Bitteschön.
@ meisterfalk
P.S. Nachtrag zu "Keiner würde auf die Idee kommen, dass das bedeuten müsste, den "alten Kern" abzuschaffen".
Im Gegenteil. Ich und bestimmt einige andere (neue) blogger/innen sind in dieser community hängengeblieben, gerade WEIL es diesen Kern der "alten" blogger/innen hier gibt, und diese sozusagen prägend für die freitagCommunity sind.
Ohne sie/euch wäre alles nichts!
:)
LG
Feli
"Das Mitlesen ist für mich leider häufig ein hervorragendes Vehikel zum Prokrastinieren. "
Ich mache auch gern Handarbeiten beim surfen. :-))
@ Felicitas
der Vergleich hinkt leider so sehr, dass ich mit ihm hingefallen bin. Jetzt habe ich Schnee im Nacken.
meisterfalk hat von Anfang an viele Beiträge kommentiert und auch sehr früh jeden neuen Blogger "begrüßt".
In letzter Zeit hat er für diese Art aber immer häufiger Prügel bezogen (Platzhirsch, zusammenrotten usw.) Da bekommt man schonmal schlechte Laune und es vergeht die Lust.
Ich stelle immer wieder fest, dass meine frühen Überzeugungen und Sympathien schon in meiner Jugend gesetzt worden sind, dadurch dass ich mit offenen Augen Dinge wahrgenommen habe und zu einem abschließenden Urteil gekommen bin. So meine Zuneigung zu Israel und zu den Juden, nicht nur deshalb, weil ich als Deutscher dazu moralisch verpflichtet wäre ( das auch!), sondern weil die jüdische Lebensart und Philosophie mich einfach innig ansprechen. Die Selbstverständlichkeit, als auch körperliches Wesen in einer endlich gemeinten Welt zu leben, finde ich atemberaubend! Man sollte sie immer wieder mit dem auf das Jenseits zeigenden Hoffnungen der Christen vergleichen! Mir ist jedenfalls in der Beschäftigung mit jüdischem Denken sehr viel innere Heilung geworden! Darum bin ich immer für Israel und die Juden, was immer auch geschieht!
Liebe Feli, Deine Interpretation ist naheliegend, muss einem als erstes einfallen. Diese Erklärung wäre sowas wie eine modellhafte Abbildung der Wirklichkeit. Diese ist aber natürlich, tja, was? Komplexer? Evolutionärer? - Will es mal so ausdrücken: Veränderung geht von einem Zustand 1 aus und kommt an einem davon ganz verschiedenen Zustand 2 an. Vergleicht man beide Zustände, scheint (1) durch (2) ersetzt worden zu sein, vielleicht von einigen Subjekten bewusst, was natürlich Unsinn ist. Der wirkliche Vorgang ist schleichender, es ist ein Kommen und Gehen, aber nicht alle gehen; Sympathien entstehen, werden gefestigt, oder lösen sich wieder auf; usw. (ich halte nix von den üblichen Klischeevorstellungen einer Art soap-Dynamik). Aber: Obwohl hinter allem nicht das kalkulierte Wirken eines Subjektes oder einer konsistenten Gruppe von Subjekten zu sehen ist, haben doch alle Beteiligten ihre Vorstellungen im Kopf, mit denen ihr Agieren bei Bedarf gerechtfertigt wird. Tja, und bei einigen ist es eben u.a. die Mär von der 'Rotte'...
Und letztendlich, das wissen Lehrer z.B. ganz gut, gibt es solche und solche Klassen und das Phänomen, das Klassen sich entwickeln, nicht immer zum Besten...
@meisterfalk 13.03
Sie täuschen sich. Ich stellte ihn "oben" her, aber da war er "unten" schon hergestellt. Die Darstellungsform der Kommentare ist eben wirklich noch nicht optimal.
@Felicitas 12.16
So böse war's nicht gemeint. Der Finger zeigt einfach in die Redaktion.
Michael Angele schrieb am 07.01.2010 um 21:27 @Lydia Esche
Was Sie da über die "kleine Welt" schreiben, könnte man, mindestens im ersten Absatz, umstandslos auf das Schauen einer guten TV-Serie übertragen. Kein Wunder also, illustrieren Sie ihren Beitrag mit "West Wing" (der leider auf meinem Rechner hängt). Zugegeben, ich studiere die Psychodynamik einer "Community" auch gerne, zum Beispiel die Prozesse auf Freitag.de, die ja - denken Sie etwa an den so genannten "Zickenkrieg - sehr unterhaltend und lehrreich sein können. Aber es ist doch nicht das, was mich in die Nahostforen treibt.
@merdeister
Mach aus mir keinen Heiligen, auch ich kann einiges und nicht ausstehen, und wenn dieses gehäuft auftritt, dann auch nicht die Urheber. Ich stehe dazu!!! - Das einzige, was ich mir vorwerfe, ist, in einigen Fällen nicht einfach die Klappe gehalten zu haben.
@ archinaut - "aber erst nach der fünften Zugabe kann man sich lösen."
So siehts aus in der wirklichen Welt. Genau.
Lieber Columbus - also ich habe mich am Anfang immer über Sie amüsiert und Sie sogar ein bisschen hochgenommen. Jetzt sind Sie mir richtig sympathisch geworden - ganz einfach, weil ich Sie jetzt ein bisschen gründlicher lese. Und finde, Sie sind ein kluger Mensch, man kann von Ihnen was lernen.
Ich schreibe das auch, weil es mit zu meinen Foren-Erfahrungen gehört, dass man, wenn einem jemand näher kommt, auch besser über ihn urteilt und sich eine Ladehemmung einstellt, die verhindert, dass man dauernd rumspöttelt mit Leuten, die einfach nur ihre Eigenarten haben.
Das lieber Herr Angele sollten Sie vielleicht auch bedenken. In fremden Foren kann man sich prima kloppen und sogar noch überlegen fühlen.
Es gibt auch welche, mit denen werde ich nie und überhaupt nie oder nie wieder Kontakt aufnehmen wollen.
Aber ich habe hier so unglaublich interessante Begegnungen gehabt bis hin zu richtiger guter freundschaftlicher Nähe und direkte Begegnungen auch, dass mir das alles ziemlich wurscht ist, was sonst hier noch abgelassen wird.
Gruß Magda
Danke für die Rückmeldung.
@ merdeister
Nun weiß ich nicht, worauf sich der von dir zitierte "Vergleich" bezieht, der leider hinken tut. :(
@ meisterfalk
Jetzt verstehe ich dich besser.
Okay, das Wort "Rotte" ist unpassend und übertrieben. Es kam mir in den Sinn, als ich im blog von tiefscharf, die Kommentare las, die zum Teil echt gegen ihn als Schreiber und Person geätzt haben.
Eben zum Teil und eher als Einzelaussagen, wobei immer jemand dabei ist, der dann schreibt: "das finde ich aber auch!", also der Mitläufer (das mache ich auch gelegentlich, mich einer Meinung anschließen, damit kann ich mich kurz fassen...)
Also mein Satz müsste korrigiert und/oder ergänzt werden:
"Hier wird zum Teil nicht argumentativ gefochten, sondern aufgrund abweichender Standpunkte auf den anderen als Schreiber (reelle UND virtuelle Person) eingedroschen."
Es ist also keine "Rotte", wie ich überspitzt schrieb. Nehme das ausdrücklich und ernsthaft zurück.
Alles andere, was du schreibst, stimmt eigentlich auch, find ich.
Ich muss ja nicht hinter allem und jedem "Meinungsmache", Provokation oder Stimmungsmache vermuten. Reden und reden lassen.
Aber auch zuhören.
Gruppenprozesse, Veränderungen, dieselben Leute sind am Tag x anders, weil verändert.
;)
Alles fließt!
LG
Feli
Meine Darstellung war sicherlich verkürzt, Du bist kein Heiliger
Das wollte ich auch nicht ausdrücken.
@ Michael Angele 13:47
Nein, ich habs gar nicht als böse aufgefasst, finde es eher aufmerksam und humorvoll!
gruß in die Redaktion und
schönen Nachmittag,
LG
Feli
@weinsztein
Sie haben Recht und ich entschuldige mich ausdrücklich bei Meisterfalk. Es war dumm, das zu behaupten, ohne mich erst rückzuversichern, und es war nicht klug gewesen, das Forum als Beispiel zu nennen.
Zwar gibt es die Wendung "Aber es ist doch nicht das, was mich in die Nahostforen treibt", die die Diskussion weiterführen sollte, aber ich hätte wissen müssen, dass ich sie damit fast automatisch auf das Forum lenke, vor allem durch das Reizwort "Zickenkrieg". Ich muss mich also fragen: War es mein unbewusster Wunsch? Vermutlich. Es ist verflixt.
"... und zu Falschspielern mit Doppelmoral werden."
so einfach positiv darfst du keinen staat und keinen weltkonzern sehen, lieber columbus. herrschaft ist in aller regel so, es sei denn, sie hätte verspielt.
2. versuch:
"... und zu Falschspielern mit Doppelmoral werden."
wenn es so wäre, lieber columbus, hätten wir schon die schöne neue welt, aber im ernst.
leider werden staaten und herrschaften nicht durch eine bestimmte gelegenheit oder verursachung zu dem, sondern sind es bereits, es sei denn, sie hätten verspielt.
geheimdienste gabs nicht nur in der ddr. nur ein konkretes beispiel. kriege und die entsprechende kultur gibts auch schon etwas länger. oder?
Kann passieren.
ad
Michael Angele schrieb am 09.01.2010 um 13:17
Sie schicken die Medienwissenschaftler los. Gut, es wird welche geben, ich kenne mich da nicht aus.
Die Chance über den "stillen Leser" etwas zu erfahren, so wie an anderer Stelle die Meinungsbefrager über die "schweigende Mehrheit" bei sensiblen Themen oder solchen, bei denen sehr stark verfestigte Vorstellungen über das sozial erwünschte Antwortverhalten bestehen, nimmt dann allerdings deutlich ab.
Der "stille Leser", aber auch der geneigte Schreiber in einem Forum oder Blog wird sich nur dann befragen lassen, mehr tun, eventuell aus der Stille heraus treten und unter Umständen schreiben, wenn er die Befragung, die Thread-Kommunikation eben nicht als Mittel zu einem fremden Zweck verstehen muss.
Das ist im Grunde eine kantische Haltung, die mehr bringt, weil der Zweck allen Tuns in einem Blog oder bei einem Medium eben darin liegt, für andere und für sich selbst ein Mittel zu sein, ohne den anderen (Leser, Blogger,...) zu einem Mittel zu machen.
Ich will nur dann etwas von ihrer Gemütslage oder von ihrem Denken wissen, wenn sie es mit freiwillig mitteilen.
Also, wenn Sie sagen, es amüsiert sie, sie "studierten" das Thread, das Blog, den eventuell wie eine digitale Ein- und Mitschwingfrequenz, als "Frequenzwolke" von ihnen wahrnehmbaren stummen Mitleser, um ihn zu erfassen, die Psychodynamik zu verstehen, dann haben Sie in meinen Augen schon eine gehörige Anzahl von "Stillen" um die Motivation gebracht, Ihnen etwas tiefer und ernster, aber auch selbstironischer, wahrhaftige Geschichten zu erzählen.
- Das funktioniert nämlich genau dann nicht, und sie müssten auf der, seit "Horch und Guck", kräftig erweiterten Seite der digitalen technischen Möglichkeiten, bei den Klicks, Befragungen, TEDs und Telefonhotlines gewaltig aufrüsten, ganze Netzwerke der ID-Verbindungen zurück verfolgen. Trotzdem fingen Sie nur stark auslegungsbedürftige"Interaktionswolken" ein.
Sie sind ja literaturwissenschaftlich gebildet und können sich daher leicht die Frage beantworten, ob ein solches Vorgehen wirklich authentisch ist und lieferte, was Sie sich doch (ernsthaft) wünschen.
Mir fällt das jedenfalls genau so auf, wie einigen anderen Mitforisten. So sehr es wohl der Fall ist, dass aus unerschiedlichsten Motiven viele Menschen tatsächlich nur mit- und abhören,also im Grunde so wie sie und ich, so meine Annahme, sich mit purer Lust und Freude in ein südliches Café setzen, um dem "Corso" mit all´ seinen Reizen zu folgen, aber doch nie, niemals Sie diesen Leuten sagen würden, ich beobachte euch um eurer Psychodynamik willen.
Nur wenn Sie das Spiel aufrecht erhalten, bleibt es eines und ist dann eventuell und eher unvermittelt, sehr produktiv, es fällt einem dann irgend eine Erkenntnis, wie die Sterntaler vor die Füße.
Wenn Sie aber die menschlichen "Rara aves" als Objekte ansprechen, dürfen sie sich nicht über ganz subjektive und eventuell biestige Rückantworten wundern.
Italienische Frauen haben dafür ein Zeichen, wenn ihnen die Blicke vom Seitenrand auf den Nerv gehen. "Stronzo" heißt das übersetzt und die Dame streicht sich dazu stumm, aber sichtbar, einmal mit dem gestreckten Zeigefinger vom Halsansatz zu Kinnspitze. - Zugegeben, Männer machen das auch, wenn auch irgendwie anders.
Liebe Grüße
Christoph Leusch
ad
Magda schrieb am 09.01.2010 um 14:11
Liebe Magda,
Ich nehme Ihre sehr lieben Worte gerne an. Ob ich kluge Beiträge liefere, na, das entscheiden Sie und andere. Wenn mein Bemühen ankommt und sichtbar wird, dann ist das schon viel und reicht vollkommen hin. Ich bin manchmal umständlich, langatmig und neige zu Detailversessenheit und mäandrierndem Schreiben. Das kann schon einmal zu ausgeprägter Schläfrigkeit beim Publikum führen. Ich bin auch kein allzu guter Stilist und manchen Scherz verstehe ich nur selbst (ein Leiden, das ich, so meine Erfahrung, mit anderen Viellesern, die plötzlich aufwachen und schreiben, teile).
Sie und noch erstaunlich viele Andere hier in der "Der Freitag" Community belohnen das Hiersein. Ich war schon in so vielen Foren unterwegs und kann nur sagen, wer wissen will auf welchem ewigen Tiefschlagniveau in Deutschland miteinander diskutiert wird, der muss sich gewiss nicht die "Community" und die dialogische Redaktion des "Der Freitag" vornehmen, der muss ganz andere und aufgeblähtere Namen nennen.
Liebe Grüße
und schönes Wochenende
Christoph Leusch
Ja, Sie sind manchmal ein bisschen lang. Aber irgendwie doch im Grunde ohne Prätention. Ich denke auch, es "widerfährt" Ihnen eher, als Sie es wollen. Das vertiefen wir jetzt nicht.
Ihnen auch ein schönes Wochenende
und Liebe Grüße
Magda
Vielen Dank für diesen Kommentar. Wenn ich groß bin, werde ich hoffentlich auch mal so besonnen. Herr Angele trifft bei mir irgendwie immer die richtigen Knöpfe, so dass ich mich mit Michael Anlege...
@ Titta
Es muss natürlich NICHT heißen: "Dies ist einer jener angenehmen Artikel und Threads, deretwegen ich ursprünglich beschlossen habe, der Freitag-Community beizutreten", denn nach den schon ziemlich alten neuen Rechtschreib- und Zeichensetzungsregeln ist auch ein "erweiterter" Infinitiv nicht mehr durch Komma abzutrennen, wie nach den alten Regeln. Das Komma KANN aber gesetzt werden, wenn dadurch der Satz überschaubarer und verständlicher wird.
Hättest du also richtig Korinthen kacken wollen, hättest du beginnen müssen: "Es KANN natürlich heißen ..."
Die Achse des Bösen weiss sich zu tarnen. Sie lauert überall.
@ meisterfalk
Ich bin nur durch Zufall hier und lese:
"Unser Mit-Blogger oranier, eine weithin geschätzte Autorität ..."
Das kriegst du bei Gelegenheit zurück!"
Lieber Herr Leusch
so weit bin ich mit Ihnen einig, dass ich auch vieler lieber vor einem italienischen Café sitzen und den Corso beobachten würde.
Zum Rest: Als Literaturwissenschaftler habe ich eine gewisse Skepsis gegen den Begriff "authentisch", diese Skepsis nimmt noch zu, wenn es um eine Community im Internet geht. Ich fürchte, dass Authentizität hier ein "Konzept" unter anderen ist, wenngleich, das würde ich sofort zugeben, ein besonders sympathisches.
Schönes Wochenende
Völlig unabhängig von diesem Blogbeitrag:
Man hat hier in diesem Communiterrarium mittlerweile den Eindruck, dass es zu Weihnachten einen Haufen Schlipse geschenkt gab, auf die sich viele nun allzu häufig getreten fühlen:
Jedes (Neben)Wort wird auf die Wortwaage gelegt, alles Nebensächliche (und sei es nur ein Komma) angesprochen und somit indirekt Kompetenz abgesprochen, Fehden werden über mehrere Blogbeiträge hinweg ausgetragen, dass es selbst Wiederkäuern sauer aufstoßen würde...
Mir macht da selbst das Mitlesen kaum noch Spaß.
All das was Sie in Ihrem Artikel ansprechen, kann ich voll und ganz nachvollziehen. Ich möchte nur noch ergänzen und von meinem ganz persönlichen Antrieb sprechen, der durchaus egoistisch ist, und dieser Egoismus, der bestimmt nicht nur mich leitet, kann ebenfalls Diskussionsstoff bieten. Die Leitmuster sind Meinung, Ansicht und gewissermaßen auch Selbstbehauptung.
Der Grundsatz ist: Ich möchte mich einbringen! Ich versuche, meine Meinung in eine Diskussion einzubringen, weil ich meine Ansicht vertreten möchte.
Das hört sich erst mal wirklich sehr egoistisch an, da ich mich aber für Menschlichkeit einsetze, enstehst kein wirklich großer Schaden.
Ein Wort noch zur klaren Haltung. Ich bin da äußerst skeptisch, wenn es um eine "klare Haltung" geht, denn so eine Haltung verhindert ein Stück weit die Diskussion. Ich habe zwar eine Haltung, bin aber jederzeit bereit dazuzulernen. Manchmal bemerke ich an mir, dass ich mit dem Text mitwachse, dass sich meine Meinung gerade erst mit dem Lesen des Textes bildet. Man hat eine Grundhaltung, die sich bisweilen erst mit dem konfrontierenden Text konstituiert. Diese harmlose Grundhaltung sorgt dafür, dass ich meine Seite zwar besetze, jedoch meine abschließende Meinung auch erst später herauskristallisieren lasse, wenn ich alle nötigen Informationen besitze und in der Verfassung bin sie zu gewichten.
Danke für die Aufmerksamkeit! :)
Danke Ihnen für diesen Satz:
"Das hört sich erst mal wirklich sehr egoistisch an, da ich mich aber für Menschlichkeit einsetze, enstehst kein wirklich großer Schaden."
@zelotti: ich glaube, heute kommt ein anderer tatort (oder polizeiruf), als der, der inhaltlich zum post dieser deiner aussage paßt. ich muss weg, ab anne flimmerkiste ;o)
@ich
Sie sehen, ich weiß auch nicht alles über Kommata.
Wie man allerdings nun darauf kommt, daß ich Ihnen mit meinem Kommentar die Kompetenz absprechen wollte, kann ich nicht nachvollziehen. Eher finde ich es kleinkariert bis zwanghaft, wenn man, wie ich hier, jemandem solche Fehler korrigieren muß. Auf der Ebene hatte ich meine Bemerkung auch verstanden, nämlich durchaus selbstironisch.
@oranier
Die neue Rechtschreibung boykottiere ich und genieße die alte als Akt des ständigen Widerstands im Alltag.
"und lasse mir in meinem Blog (!) von keinem seiner Mitglieder vorschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe."
Niemals!
http://smilys.net/allg_smilies/smiley3161.gif
@ Michael Angele
Wir bräuchten hier 2 feste Blogs.
a) Hall Of Fame
Hier können User täglich Jubel über Kommentare los werden. Eine "interne" Sache unter Buddies.
b) Hall of Shame
Hier können User täglich ihren Frust oder Spott über Kommentare los werden.Ebenfalls eine interne Sache unter Buddies.
Diese Endloswürste welche z.Z. die Community spammen, sind doch nix.
Super Idee. Ich weiß jetzt schon, was dann kommt: X Blogs über die Hall of Fame und die Hall of Shame.
Manches ist nicht zu verhindern weil es dazu gehört.
Ich will eine Hall of Blame!
Der Pranger / Hall Of Shame, scheint ja schon Fans gefunden haben.
Einen würdigen Kandidaten für die Hall Of Fame habe ich schon gefunden:
Meisterfalk
Für den anderen Club hätte ich auch schon welche. Aber das lasse ich erst mal.
Der Pranger / Hall Of Shame, scheint ja schon Fans gefunden haben.
Einen würdigen Kandidaten für die Hall Of Fame habe ich schon gefunden:
Meisterfalk
Für den anderen Club hätte ich auch schon welche. Aber das lasse ich. :)
@chrisamar
Ich fürchte, Namenlos hat Recht. War nicht die "Community Cloud" als eine Art Hall of Fame gedacht? Allerdings nur für Aktive. Leider fehlen Legende wie Klara und nun sogar schon meisterfalk - einzig outnumbers Name leuchtet noch (seltsam).
Die Hall of Blame hat allerdings überhaupt gar keine Entsprechung.
@ Michael Angele
Was ist "Community-Cloud"?
Das Ding sehe ich immer. Aber welchen Sinn hat es?
Nein, lieber Michael Angele,
was bisher fehlte, ist eine Hall zum Kotzen.
Nun haben wir die. Danke. Grüßen Sie Namenslos.
Alles klar
weinsztein
war
Michael Angele schrieb am 12.01.2010 um 00:45
Lieber Herr Angele,
Ich habe ein Problem des "Wie sage ich es?" Und weil bei mir dann die Devise gilt, es muss heraus, sage ich es direkt.
Vielleicht ist es Ihnen gar nicht einmal bewusst, aber Ihr Beitrag und der ganze ungesunde Thread hier, der sich aufmüllt, zerstört die Community.
Das kann man mit ein paar spitzen Bemerkungen und rhetorischen Fragen noch immer ein bisschen weiter drehen, und es gibt genug Nerds, die stehen jeden Tag bereit, in das Geschäft einzutreten und Ein- und Austritte breit zu diskutieren.
Die "Community" verändere sich so und dann wieder so. Sie brauche Organisation und Tätätä. - Dabei brauchen wir doch nur, um hier gemeinsam mehr zu haben, von den bisher gefühlt 50 oder 60 Beitragenden, je eine eigene Idee, an Stelle ellenlanger Bewertungen der Ideen anderer. Das ist Blödheit und an der werde ich, auch wenn Sie von Ihnen inszeniert wurde, mich nicht mehr weiter beteiligen.
Mit freundlichen Grüßen und Kinderlach
Christoph Leusch
Danke, Columbus!
Das ist mir ganz aus dem Herzen gesprochen.
Herzlich
Ida Liszt
Lieber Herr Leusch,
noch einmal: Ich lasse mir von niemandem vorschreiben, was ich in meinem Blog schreibe.
Sie müssen es ja nicht lesen. Es gibt genügend andere Blogs in dieser Community, die Ihren Interessen vielleicht mehr entsprechen. Ich nenne das: Binnenpluralismus.
Sie, Herr Leusch oder Weinztstein SIND nicht die Community, sie sind ein Teil dieser Community. Es ist ein Haus mit vielen Bewohnern, und sehr unterschiedlichen Bewohnern.
Aber eines ist mir sehr wichtig: es sind keine "rhetorischen Fragen". Mich interessiert wirklich, wie das Ganze so funktioniert. Und wenn es nicht so funktioniert, wie sie sich das vorstellen, ist das für mich kein Grund, meine Neugierde einzustellen.
Lesen Sie den Therad doch noch einmal durch, es gab auch ganz andere, interessante Antworten. Es wurde hier nicht nur "Blödsinn" inszeniert, vielmehr ist es wie in den meisten andren Threads auch: Es franst irgend einmal aus.
Dann - und da gebe ich Ihnen Recht - sollte man sagen können: Stopp. Ende der Veranstaltung
@Michael Angele
Outnumber ist noch angemeldet, dann und wann kommentiert er auch schon mal...
weinsztein, probier es mit Cola (verdünnt, ohne Kohlensäure und Salzstangen)
Hallo Christoph Leusch,
das muss ich Michael Angele recht geben.
Warum verschwendest du an solch einen Mist überhaupt einen Kommentar? ;)
@ chrisamar
.."Endloswürste, welche spammen, sind doch nix"..
Geh mit gutem Beispiel voran, würd ich sagen!!!
(Denn alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei?)
@ weinsztein
war - what is it good for?
@Titta oranier
Grammatikkorrekturen verspätet angekommen STOP Ironie auch STOP behalte Ironie STOP Grammatik Spatzenhirn bereits wieder verlassen STOP
--> liest