(155) Märkte und Kriege - Geoffrey Parker, Ka

rl Georg Zinn Nach neun Monaten ohne Sold meuterten die Soldaten des spanischen Königs und er verlor die Kontrolle über die Niederlande. Diese wurden der erste kapitalistische Hegemon

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Ich komme nun wie angekündigt zu Geoffrey Parker, dem Erforscher der „militärischen Revolution“ in der frühen Neuzeit, danach zu Karl Georg Zinn. Aus Parkers Standardwerk gleichnamigen Titels lässt sich entnehmen, mit wie viel Geld diese Revolution erkauft werden musste und wie schwer es den Staaten fiel, es aufzubringen. Da wird gleich anfangs klar, dass mein Argument gegen die „Kriegsthese“ – von den frühneuzeitlichen Kriegen sei der Kapitalismus hervorgebracht worden: so Robert Kurz, der sich auf Parker und Zinn meint stützen zu können – in der 106. Notiz nicht ganz unvernünftig gewesen ist. Ich hatte es in der vorigen Notiz in Erinnerung gerufen: „Die Praxis der Reichtumsunendlichkeit ist in gewisser Weise die Kehrseite ausufernder europäischer Kriege, die bezahlt werden wollten, ein Gesichtspunkt, der häufig in den Vordergrund gestellt wird. Indessen hat es ausufernde Kriege in vielen Weltregionen und Epochen gegeben.“ Dabei dachte ich besonders an China, in dem sich wie in Europa über längere Zeit viele Staaten bekämpften („Zeit der streitenden Reiche“ zwischen 770 und 221 vor Christus), bis es, anders als in Europa, gelang, ein sie einigendes (das heißt nach und nach unterwerfendes) Imperium zu errichten. Zum Vorspiel einer chinesischen kapitalistischen Entwicklung wurde das aber nicht.

Parker betont die Parallelen: „Die Ähnlichkeit zwischen dieser Folge von Ereignissen und der militärischen Revolution in Europa ist verblüffend. In beiden Fällen nahm die Heeresstärke massiv zu, vollzog sich in Taktik und Strategie ein grundlegender Wandel, und wirkte sich der Krieg stärker auf die Gesellschaft aus. Überdies waren in beiden Fällen gleichermaßen tiefgreifende Veränderungen sowohl der Struktur als auch der Theorie des Staates erforderlich. [....]

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Geschrieben von

Michael Jäger

Redakteur „Politik“ (Freier Mitarbeiter)

Michael Jäger studierte Politikwissenschaft und Germanistik. Er war wissenschaftlicher Tutor im Psychologischen Institut der Freien Universität Berlin, wo er bei Klaus Holzkamp promovierte. In den 1980er Jahren hatte er Lehraufträge u.a. für poststrukturalistische Philosophie an der Universität Innsbruck inne. Freier Mitarbeiter und Redaktionsmitglied beim Freitag ist er seit dessen Gründung 1990. 1992 wurde er erster Redaktionsleiter der Wochenzeitung und von 2001 bis 2004 Betreuer, Mitherausgeber und Lektor der Edition Freitag. Er beschäftigt sich mit Politik, Ökonomie, Ökologie, schreibt aber auch gern über Musik.

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