Macht und Geld vernichten Arktis

Umwelt Die Arktis ist reich an Bodenschätzen. Der Kampf um die Ressourcen hat begonnen.

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Die Arktis - ein magischer Ort. Der Mensch versucht seit Jahrzehnten sie zu erobern und es wird leichter. Das Eis schmilzt immer schneller durch den Klimawandel. Der Kampf um die Ressourcen hat begonnen. Sie sind längst zum Symbol für dramatische Veränderungen im einst ewigen Eis geworden.

Die Arktis ist reich an Bodenschätzen. Seit über 100 Jahren fördert man Öl, Gas, Erze und Edelsteine. Der Rückgang des Eises macht nun auch zentrale Gebiete der Arktis zugänglicher. Riesige Gal- und Ölvorkommen werden vermutet.

Heute gilt die Arktis als Beute der Großmächte. Auf der Suche nach neuen Rohstoffquellen ist in den letzten Jahren auch die Arktis verstärkt ins Blickfeld von Wirtschaft und Politik geraten. Neben USA und Russland greift China in den Kampf um Bodenschätze ein. Seit Veröffentlichung des offiziellen „Weißbuches Außenpolitik“ der chinesischen Regierung 2018 nennt sich das Reich der Mitte ein „Near Arctic State“, ein „Nah-Anrainer“ der Arktis. Obwohl die Volksrepublik rund 8.000 Kilometer von Reykjavik entfernt liegt.

Ja, die Arktis hat eine große wirtschaftliche Bedeutung, aber zu welchem Preis? Die ökologischen Risiken bei allen Bergbauunternehmungen in der Arktis sind sehr hoch: Bohren, Bergbau und notwendiger Infrastrukturausbau stellen eine Gefahr für das Ökosystem dar. Die in der Arktis lebenden Menschen und Tiere leiden auch unter Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung.

Mit einem erhöhten Seetransport in der Arktis steigen die potentiellen Gefahren für die Umwelt. Schiffsabgase verstärken die Luftverschmutzung, Rußpartikel lagern sich ab - in großen Mengen färben sie die Oberfläche des Eises schwarz und vermindern so die Rückstrahlfähigkeit (Albedo) des Eises, wodurch es noch schneller abschmilzt.

Wie wir alle wissen, gibt es Konzepte und Maßnahmen zum Schutz der Arktis. Aber sie können den Prozess der Gletscherschmelze nur verlangsamen. Forscher der Universität Hamburg meinen, dass das Eis am Nordpol selbst bei maximalem Klimaschutz phasenweise immer wieder schmelzen wird. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass wenn die ausgestoßenen Treibhausgase auf dem Stand von heute bleiben, soll es bis 2040 schon einen eisfreien Sommer am Nordpol geben.

Natürlich nicht nur die Großmächte tragen die Verantwortung für diese Umweltkatastrophe, sondern auch Dänemark, Kanada, Norwegen und andere Länder.

Es ist doch paradox, dass wir immer noch am Ast sägen, auf dem wir sitzen.

Wie meinen Sie, können wir noch die Arktis retten?

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