Biblische Spiritualität

Blog Ob kulturell interessiert oder auf Suche nach „spiritueller Nahrung“: In der Bibel ist für jede und jeden etwas dabei.

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Eine gar nicht so seltene Frage zur Bibel ist: Wo soll ich jetzt anfangen zu lesen? Auch die Antwort dazu ist schlicht. Sie lautet: Es kommt darauf an.

Also, worauf kommt es an? Nun, darauf wer Du bist! Ob Du ein armer, verzweifelter Mensch bist. Oder ob Du gerade ganz sicher in Dir ruhst. Ob Du gerade Kaplan bist. Oder CEO eines Konzerns. Eher ein Gottsucher, oder eher literarisch interessiert. Ob religiös gebildet oder in spirituellen Dingen ein prinzipieller Zweifler. Du siehst: Es kommt ganz darauf an.

Weil die Bibel ein Buch voller Lebensweisheit ist, in hunderten Jahren gereift und entstanden, hilft Sie Dir gern auf die Sprünge. Die Bibel ist ja kein Buch eines einzigen Autors. Es ist eine Sammlung verschiedenster Schriften. Und genau das sagt schon ihr Name: Bibel kommt von biblia, d.h. Bücher. „Bibel“ bedeutet: Ich bin eine kleine Bibliothek.

3 Einstiegspunkte

Weil die Bibel eine Bibliothek voller Weisheit ist, macht Sie es Lesern sehr einfach. Denn sie hat 3 Einstiegspunkte, an denen für jede und jeden passend ist, mit lesen anzufangen:

1. Die Bergpredigt

2. Die Psalmen

3. Die Gleichnisse

Die Bergpredigt findet sich im Matthäusevangelium Kapitel 5 bis 7. Jemand wie Mahatma Gandhi war von diesem Text stark beeindruckt. Gleichnisse gibt es mehr als 40 viele gehören zur Weltliteratur , wer nicht aus dem Stand wenigstens drei nennen kann, mag hier zu lesen beginnen. Und Psalmen gibt es über 100, such Dir also Deinen Lieblingspsalm (vielleicht Psalm 91, Psalm 92 oder Psalm 90, Psalm 49 oder Psalm … ).

Der Sitz im Leben

So sehr es stets gute Einstiegspunkte gibt: Es ergibt sich fast immer von selbst, dass man von da aus in weitere Teile der Bibel hineinliest. Vielleicht startet man mit einem Psalm von David (wie Psalm 23) und nun interessiert es, wer dieser David eigentlich war. Oder ein Gleichnis erzählt von Pharisäern und nun möchte man herausfinden, wer das ist.

Da erschließt sich nun wahrhaft ein ganzes Füllhorn an Texten. Denn plötzlich liest Du Berichte von „Äpfeln“ und Bäumen, von Löwen und Schafen, von Mensch und Natur, Stammbäume von Generationen, liest von staatlichen Erlassen und Gesetzessammlungen, von Salomonischen Urteilen, Streitfällen, schweren Konflikten, von Auslegungsfragen und anderem mehr.

So ist das Lesen der Bibel oft mehr wie ein Roadmovie,und hat mehr davon, als von fortwährendem Sitzen in einer Universitätsbibliothek. Deshalb gibt's diese Minibibliothek ja auch im Mini-Format, so dass man sie bequem in der Westen- oder Hosentasche überall hin mitnehmen kann.¹

Weil die Bibel ein ganzes Füllhorn an Texten ist, von verschiedenen Schreibern, an verschiedene Adressaten, aus verschiedenen Jahrhunderten und Zeiten, hat jeder Text seinen besonderen Sitz im Leben. Mit „Sitz im Leben“ umschreibt die Bibel-Wissenschaft: Ein Psalmgebet wird in der Regel bei anderer Gelegenheit gesprochen als ein Rechtskodex, eine längere Erzählung höre ich anders als einen kurzen Brief. Es kam und kommt je an einer anderen Stelle im Leben vor, hat je eine andere „Funktion“.2

Biblische Themen

Es ist auch möglich, zu einem ausgesuchten Thema in die Lektüre einzusteigen. Die Bibel hat viele der großen Menschheitsthemen geprägt oder zumindest mitgeprägt. Freiheit, Hoffnung, Gottvertrauen.3 Weitere sind neben Freiheit und Befreiung dann auch Verantwortung, Leben, und andere mehr. (Du wirst beim Lesen schnell weitere finden.)

Biblische Begriffe

Zu Schlüsselbegriffen der Bibel zählen auch: Liebe, Barmherzigkeit, Güte (bzw. Gnade). Die hebräischen Schriften kennen dafür die Bezeichnungen zedakah, chäsäd, chen.4 Die drei Begriffe ähneln sich, werden teils parallel oder gleichbedeutend verwendet, manchmal aber auch leicht variierend.

Ebenso wichtig sind Schlüsselbegriffe wie Recht (hebräisch: din) und Gerechtigkeit (hebräisch: mescharim).

Es kann überaus aufschlussreich sein, wie die Begriffe je in den verschiedenen Schriften, für die je geschichtlichen Adressaten: in ihrem jeweiligen Sitz im Leben inhaltlich gefüllt sind!5

Wenn ich jetzt aber zuerst kulturell interessiert bin? Und einfach verstehen will, was Rembrandt malte, was Da Vinci, worüber Heine dichtete und Bob Dylan besang: Dann gilt genau dasselbe zu den Einstiegspunkten, was bereits gesagt ist. Und sieh zu, dass Du die Bibel mindestens einmal in Deinem Leben ganz gelesen hast. Sonst bleibst Du ein Kulturbanause!

Biblische Spiritualität

Für eine Biblische Spiritualität ist dann neben dem Umgang mit all den verschiedenen Textformen besonders prägend eine Person: Jesus von Nazareth.6 In seinem Auftreten und Vorbild, seinem Tun und seiner Person – so wird gesagt – ist besonders deutlich, wo oder wie Gott ist, wie er sich zeigt, an welchen Stellen er in diesem, manchmal ja auch etwas dämmerigen Äon und Weltlauf, aufscheinen will, bzw. nach biblischer Ansicht tatsächlich aufscheint.

Von diesem wird in der Sprache der Spiritualität deshalb gesagt, dass er „leuchtet“ und auch andere „erleuchtet“. Jesus von Nazareth wird so dann in spiritueller Hinsicht auch als (das) „Licht“ bezeichnet, das so manche „Finsternis“ vertreibt. Wie z.B. immer wieder Grund- und Synodentexte, und viele andere theologische Auslegungen betonen. (Übrigens ist der heutige rechtliche und philosophische Person-Begriff ein weiteres Beispiel dafür, wie von der Bibel inspirierte Themen und Begriffe unser Weltbild prägen...) Für eine Biblische Spiritualität7 sind deshalb die biblischen Texte, die von eben dieser Person handeln, die auf sein Reden und sein „Werk“ verweisen – sei's berichtend, sei's je seiner Bedeutung und „Funktion“ nachdenkend – besonders wichtig, und besonders oft gelesen.

Wenn Du derzeit Kaplan bist, solltest Du denn auch schon allein deshalb alle 40 Gleichnisse kennen oder wenigstens 2x in Deinem Leben gelesen haben! Falls Du nicht Kaplan bist, würde es freilich auch nichts schaden.

Wo also anfangen mit lesen?

Wo soll ich jetzt also anfangen zu lesen? Zum Beispiel bei den 3 Einstiegspunkten Psalm, Gleichnis, Bergpredigt. Oder bei einem der klassischen biblischen Themen. Oder zu einem typisch biblischen Begriff – was Dir gerade wichtig ist.

Aber, bitteschön, warum nicht einfach von vorne anfangen? Stimmt8, das geht auch! Im großen ersten Teil der Bibel, dem Tanach, wirst Du dann im ersten Buch (Genesis) von der Schöpfung der Welt erfahren. (Und zwar, damit Du Dir nicht zu viel darauf einbildest, klugerweise gleich aus zwei verschiedenen Blickwinkeln nämlich dem ersten und dem zweiten Schöpfungsbericht –, die auf den ersten Blick gar nicht leicht unter einen Hut zu bringen sind...)

Und im kleineren zweiten Teil wirst Du zuerst den vier Evangelien begegnen (Matthäus-, Markus-, Lukas-, Johannes-Evangelium), die sehr detailliert und ebenfalls (gegen Deine und meine zu schnelle Einbildung) je leicht variierend, mit je eigenen Akzenten von der Lebensgeschichte Jesu, des Galiläers, berichten. Man erfährt dabei dann, wie er bewusst oft an die Ränder der Gesellschaft ging, mit „Zöllern und Sündern“ in einem Raum saß (Mt 9,9-13) und seine Nachfolger aufrief, nach vorne zu schauen (Lk 9,62).

Falls es Dir wichtig ist, die zeitlich je ältesten Schriften und Zeugnisse der biblischen Überlieferung zu lesen, finden die sich allerdings nicht am Anfang, sondern mittendrin: Im Tanach sind das vermutlichTexte im Pentateuch, womöglich im Buch Exodus. Zur Geschichte der christlichen Urgemeinde sind es (nicht, wie man vielleicht denkt, die Evangelien, sondern) die Briefe des Apostels Paulus.



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Anmerkungen

¹ An ein Roadmovie kann man sich schon bei der Geschichte von Joseph in Ägypten erinnert fühlen, die auch literarisch oft verarbeitet worden ist. Die Reisen des Paulus gleichen echten Abenteuerreisen. Und auch das Leben Jesu von Nazareth spielt sich viel auf staubigen Straßen ab.

2 Zwar kann es bei Textformen auch Überschneidungen geben. Und eine theologische Lehre lässt sich prinzipiell aus jeder Textform ziehen. Aber der ursprüngliche Sitz im Leben will beim heutigen Lesen bedacht, beachtet und nicht leichtfertig übergangen sein…

3 Wollte man die Form der biblischen Texte zusammenfassend auf einen Nenner bringen, ließe sich wohl sagen, dass es Texte der Zuversicht, Zuversichtstexte sind. Von der ersten bis zur letzten Seite sind sie von der „Grundstimmung“ getragen, dass die Welt aus einem guten Anfang stammt, und einem guten Ende entgegengeht.

4 In den hebräischen Schriften gibt es z. B. eine oft wiederkehrende Formel zur Gottesbeschreibung:jhwh ist barmherzig und gnädig“, die an vielen einschlägigen Stellen gerade nach dem Auszug Israels aus Ägypten begegnet.

5 Der Sitz im Leben eines Satzes wie „Brauchst keine Angst zu haben“ (andere Schreibweise: „Fürchte dich nicht!“) ist z. B. typischerweise die alltägliche Seelsorge. Besonders in den Evangelien ist bei den verschiedenen Situationen, Szenen, Reden und Berichten zu beachten, welche Funktion und Bedeutung hier einzelne Sätze, Aussagen, Sentenzen haben.

6 In den letzten Jahren gab es einen Bischof, der gleich mehrere Bücher zu Jesus von Nazareth geschrieben hat, und so ebenfalls auf dessen zentrale Bedeutung hingewiesen hat.

7 Jüngst hat ein polnischer Bischof einen Brief geschrieben, in dem er sich zu aktuellen Fragen äußert. Der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, (den ich an dieser Stelle, unbekanntermaßen, sehr herzlich grüße), verweist dabei auf die besondere Geschichte zwischen Polen und Deutschland (sowie die teilweise besondere Verbundenheit) und behandelt dabei biblische Fragen. (Auf den historischen Briefwechsel zwischen der polnischen und der deutschen Bischofskonferenz, bin ich persönlich durch Vermittlung von Kardinal Lehmann aufmerksam geworden, er hat ja tatsächlich für die Aussöhnung zwischen den beiden Ländern eine nicht geringe Rolle gespielt. Im Übrigen bin ich wie viele Polen der Ansicht, dass der Kniefall Willy Brandts, so richtig er war, damals nicht, bzw. nicht nur an dem Ort hätte stattfinden sollen, wo er stattgefunden hat. Aber das ist ein anderes Thema.)

Er wendet sich entschieden dagegen, aus der Bibel quasi mit einer Schere einzelne Schriftstellen herauszuschneiden, die einem nicht in den Kram passen. Worin man nur nachdrücklich zustimmen kann. Er wendet sich desweiteren gegen Rassismus und Eugenik, wobei man ebenfalls schwer widersprechen kann. Außerdem lehnt er Methoden eines „Unternehmensdenkens“ für die Kirche ab, weil die ganz anderen Logiken folge. Ganz zurecht!

Im Weiteren zitiert er u.a. den Brief des Paulus an die Galater („nicht das Evangelium verfälschen“), sowie das Markusevangelium, und – gleich mehrfach – den Anfang des Epheserbriefes. Er erinnert daran, dass „an die Römer“ ausdrücklich ein eigener (im Übrigen recht ausführlicher) Brief des Paulus adressiert ist. Dabei erwähnt er, dass so manche Anfrage und „an die Römer gerichtete Warnung“ durchaus „berechtigt“ sei. Auffällig ist nun, dass der Brief des Bischofs einerseits manche Glaubensdefizite anspricht, gar von einer teilweisen „Glaubenskrise“ meint sprechen zu müssen – worin man ihm sicher nicht folgen kann –, dann aber kaum auf zentrale Glaubensinhalte eingeht, sondern lediglich vier ethische/disziplinarische Fragen thematisiert.

Auf einen dieser vier Fragebereiche sei hier kurz exemplarisch genauer eingegangen. So spricht der Brief die Frage des Pflichtzölibats innerhalb der derzeitigen katholischen Kirche an. Und wendet sich gegen „Slogans und Standardforderungen wie die Abschaffung des Zölibats“. Dabei scheinen drei Annahmen leitend. Zum ersten: Eine Berufung auf die ursprüngliche Form sollte bei kirchlichen Entscheidungen stets leitend sein. Zum zweiten: Forderungen nach der Wiederabschaffung des Pflichtzölibats gäbe es nur z.B. in einigen Regionen Westeuropas, und das erst seit kurzer Zeit. Drittens: Der Zölibat ist ein Wesensmerkmal der katholischen Kirche.

Zum Dritten: Dass der Zölibat kein Dogma ist, ist allgemein bekannt. Er wurde im 12. Jahrhundert eingeführt. Es gibt hier also zwei katholische Zeiten: Eine (sehr lange) Zeit ohne Pflichtzölibat. Eine (etwas kürzere) Zeit mit Pflichtzölibat. Ein Wesensmerkmal kann er somit kaum sein. Sonst hätte sich die katholische Kirche erst im 12. Jahrhundert gegründet.

Zum Zweiten: Schon bei der Einführung des Pflichtzölibats im 12. Jahrhundert war er hoch umstritten. Aus naheliegenden Gründen lehnten viele Priester, die verheiratet waren, die Einführung der neuen Regel ab. Teilweise soll es zu regelrechten Tumulten gekommen sein. Doch nicht nur im 12. Jahrhundert gab es diese Frage, sondern recht kontinuierlich durch die Zeit. Etwa auch bei der Bewegung der internationalen „altkatholischen Kirche“ des 19. Jahrhunderts. In heutiger Zeit hat für das große Plenarkonzil in Australien, das derzeit stattfindet, der australische Priesterrat 2018 für ein freiwilliges Zölibat plädiert. Und bei der Bischofssynode in Rom zum Amazonasgebiet im Jahr 2019, haben mehr als zwei Drittel der versammelten Bischöfe als Nachfolger der Apostel für eine Öffnung der Zölibatspflicht gestimmt. Es ist übrigens kein einziger dieser Bischöfe exkommunziert oder deswegen vom Amt suspendiert worden – obwohl diese sich nicht nur für ein Ende des Pflichtzölibats ausgesprochen, sondern sogar in einer Abstimmung dafür entschieden haben – und damit dafür, dass im Amazonasgebiet dasselbe gelten solle, was in den katholischen unierten Kirchen des Ostens ja schon seit Jahrzehnten und Jahrhunderten – auch heute – gang und gäbe ist (verheiratete katholische Priester). Es wurde im päpstlichen nachsynodalen Schreiben zur Amazonassynode denn auch die Entscheidung der Bischofsversammlung nicht zurückgewiesen, sondern (andererseits) nicht direkt übernommen. Wie sollte sie auch zurückgewiesen werden können?

Zum ersten: Wonach nun aber könnte diese disziplinarische Frage entschieden werden? Falls man dem Grundsatz folgt, dass das Ursprungsgemäße in der Kirche eine besondere Bedeutung hat, ist die Sache klar. Bekanntlich war Petrus, einer der ersten Jünger, verheiratet. Wer sich an diesem Apostel orientieren wollte, kann ein Pflichtzölibat kaum fordern. Auch der Apostel Paulus spricht ausdrücklich von einem Recht, das alle Apostel und folglich alle authentischen Apostelnachfolger auf eine nichtzölibatäre Lebensweise haben (1Kor 9,5). Und im 1. Timotheusbrief wird für urchristliche Gemeinden geradezu die Erwartung, Regel, ja fast Pflicht aufgestellt, dass ein Gemeindevorsteher (gr. episkopos: Aufseher/Verwalter, dann auch Bischof) „Mann einer Frau “ sein soll (1Tim 3,2).

Pflichtzölibat ja oder nein? Die Frage soll und kann ja in dieser Fußnote nun nicht entschieden werden. Doch wer ein Pflichtzölibat vertritt, scheint in einem gewissen Dissens zur ursprünglichen Form zu sein. Sowie zum biblischen Zeugnis, aus dem wir ja keine Stellen, mit einer Schere etwa, herauslösen wollen...

Weil nun der Bischofsbrief erfreulicherweise ausführlich die Bibel zitiert, kann und soll hier noch ein wenig verweilt werden. Nicht zuletzt, um zu einigen der viel wichtigeren Fragen zu gelangen, die die Kirche heute betreffen. In dem Aussendungsschreiben zur Weltsynode wurde angeregt, in der Apostelgeschichte zu studieren, wie offenbar in der Urchristenheit mit verschiedenen Vorgaben bei Synodalkonzilen verfahren wurde. Generell scheint ein Verfahren mit der Intention einer „Unterscheidung der Geister“ (also z.B. was ist Ziel und eigentliche Absicht; was ist „Geist“, was „Buchstabe“) recht hilfreich zu sein. Auch hierbei ist der Blick in die Texte und schriftlichen Zeugnisse der Urchristenheit als einem maßgeblichen Orientierungspunkt gewiss nützlich. Etwa der zitierte Epheserbrief ist ja durchaus ein wichtiger Brief, mit wichtigen Aussagen wie z.B. Eph 4,1-4, oder Eph 2,8.

Ein italienischer Bischof hat jüngst damit angefangen, den apostolischen Galaterbrief auszulegen, (es gibt nicht sehr viele, die das schon einmal getan haben), ein sehr wichtiger, ich würde sogar sagen entscheidender Brief“. Vielleicht wird auch einmal wieder von einem Bischof der im Bischofsbrief bereits genannte Römerbrief, der Brief an die Römer“, ausgelegt. Dort ist etwa zu lesen, dass Gott ein Gott ist, der das „ruft, was nichts ist, dass es sei“ (Röm 4,17).

Auf die Frage, wo soll ich nun anfangen zu lesen, gibt es (also) viele Einstiegspunkte...

8 Beim Lesen vom Anfang bis Ende ist aber wichtig, dass man sich ein wenig auskennt oder sich zumindest immer weiter kundig und „belesen“ macht: Um nicht beim Sitz im Leben einzelner Aussagen daneben zu greifen. Und dann falsche Schlüsse zu ziehen…

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

m.schuetz

Hobby-Intellektueller, angehender Humorist, (jetzt auch Spaßblogger, Aktivist und Bürgerrechtler), twittert hier nicht

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