Oh Jobwunder, du schöner Schein!

Prekäres Wunder. Vier gute Jahre hatten wir laut Merkel - unten ist davon nichts angekommen. Ein Kommentar

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Oh Jobwunder, du schöner Schein!

Foto: John MacDougall/AFP/Getty Images

Es klingt wie ein ständig sich wiederholender Refrain: Vier gute Jahre hatten wir und wir haben viele neue Jobs geschaffen. Landauf landab singt Merkel und ihr getreuer Tross das Lied. Es gilt das Motto: Ständig wiederholen, irgendwann glaubt es dann die Mehrheit.

Die Realität sieht anders aus. Niemand fragt bei den neuen und den alten Jobs nach der Qualität. Kann ich mich von dem verdienten Geld ernähren? Kann ich meine Familie ernähren? Kann ich mir angemessenen Wohnraum leisten? Kann ich mit den Strom und die notwendigen Verkehrsmittel leisten? Mit fast 20 Millionen Jobs an der prekären Grenze und darunter bleibt nur eine Antwort: Ich kann es nicht! Eine Familie und Kinder kann ich mir schon gar nicht leisten.

Min-Jobs, Dauerbefristungen, Werkverträge, Leiharbeit, massive Ausweitung des Niedriglohnbereiches usw. lassen mittlerweile kein geordnetes und wirtschaftlich tragbares Leben mehr zu.

Wir haben vier gute Jahre gehabt. Die Reichen wurden reicher, die Armen ärmer. Das neoliberale Geschwätz vom Jobwunder, die Attitüde "Uns geht es doch gut" muss jeden halbwegs klar denkenden Menschen auf die Palme bringen. Nichts von dem Gerede stimmt. Banken wurden für viel Geld gerettet, für die soziale Gerechtigkeit ist kein Geld da. Manchmal ist man es leid gegen dieses Wahlkampfgeschwätz der CDU/CSU und der FDP anzuschreiben. Es muss aber sein.

Uns geht es ja gut - das können nur weltfremde und abgehobene Politiker glauben. Augen auf da draußen: Am 22.9. wird nicht der Dschungelkönig gewählt!

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Geschrieben von

niclas quinten

Schreiben, schreiben und nochmals schreiben. Völlig egal, ob es veröffentlicht wird oder irgendeiner es liest. Status: Schreiber und Leser

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