französisches Tagebuch, Guignol

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Das ist alles einfach faszinierend, was ich hier erlebe! Die Vorbereitung unseres Kaspertheaters, also "le Guignol", läuft auf Hochtouren. Babette, die mit ihrem Kummer über den abtrünnigen Ehemann wirklich alle Hände voll zu tun hat, blüht auf, wenn sie die "Lisette" spielt. Das anfängliche Chaos beginnt sich zu lichten. Allmählich bekommt das Stück seine Form. Also: Lisette und Max wollen heiraten. Lisette möchte ihre Großmutter besuchen, weil diese ihr bei der Hochzeitsdekoration helfen kann. Der Weg führt durch den Wald und sie trifft den Wolf. Der lockt sie in seine Höhle und sperrt sie in einen Käfig, um sie zu füttern und dann zu verspeisen. Der Kasper (Guignol), Max, Großmutter etc. begeben sich mit Hilfe des Jägers und des Gendarms auf die Suche und finden Lisette in einem Käfig und befreien sie. Der Wolf wird zur Strafe in einen anderen Wald verfrachtet. Zum Schluss singen alle: "Sur le pont d'Avignon ..." Die Proben werden immer lustiger. ------- Das ist diese Geschichte.

Verdammt, aber da ist auch Martine. Sie hat Krebs. Sie ist meine Freundin und meine Französischlehrerin. Und da ist eine Metastase im Gehirn. Montag hat sie die Untersuchung für die Anästhesie der Operation, die dann am nächsten Montag stattfinden soll. Am Montag wollen wir also telefonieren und einen Termin für die nächste Woche ausmachen, damit wir uns vor der Operation noch einmal sehen. Ich habe die Idee, ein Picknick zu machen, irgendwo, wo es schön ist.

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Geschrieben von

Novalis

lebt halb in Frankreich, halb in Deutschland, suchte die Blaue Blume, fand sie und erkannte, dass Realität Illusion ist und Illusion Realität.

Novalis

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