"Ach, sieh mal an", sagt heute Michel aus der Cabane im Laden zu mir und packt sein Baguette für's Mittagessen ein, ja, ja bien cuite soll es sein. "Euer Sarrazin, eh, quel type, der stammt sicher aus dieser Gegend, hier heißen ne Menge Leute Sarrazin und viele Sarrazins waren Hugenotten und sind im 17. Jahrhundert nach Deutschland ausgewandert. Weißt du, was Sarrazin bedeutet?" Er kichert. Ich schüttel den Kopf. Na, bis ins Poitou hatten sie es geschafft, die Sarazenen, die Araber, bis Karl Martell sie dann 732 bei Tours und Poitiers gestoppt hat. Aber hier waren sie dann doch länger und haben sich ganz friedlich mit den Einwohnern vermischt, man siehts heute noch sehr deutlich, guck mich an. Sarrazin geht auf Sarazene zurück, also hat euer Sarrazin arabisches Blut in den Adern. Ich hab über ihn in der SudOuest gelesen, klingt nach Le Pen. " Mir ist das peinlich und ich weiß garnicht, was ich sagen soll.
"Pas de soucis", sagt er und streicht seine seine schwarzen Locken (bel homme!) aus dem Gesicht, " bei uns gibt's auch genug von dieser Sorte. Soll ich dem mal schreiben und fragen, ob er schon mal Ahnenforschung betrieben hat?" Er wirft beim Rausgehen der Épicière eine Kusshand zu und ich rufe ihm nach:" Oh, ja, mach das mal!"
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