Das Phantom des Laizismus

Kirchensubventionen Deutschland ist frei und offen behauptet die Politik. Ein Blick in die Kirchensubventionen des Staates zeigt jedoch, Deutschland ist religiös und die Kirchen frei.

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Deutschland ist ein freies Land. Im Grundgesetz ist die Presse-, Versammlungs-, Meinungs- sowie Glaubensfreiheit verankert, daneben gibt es ein allgemeines, gleiches, geheimes und unmittelbares Wahlrecht für jeden Deutschen ab 18 Jahren. In einigen Ländern kann man bereits ab 16 Jahren zur Wahl gehen, in anderen sind Migranten aus der Europäischen Union zu der Kommunalwahl zugelassen. Jeder ist berechtigt an politischen Parteien und damit an der Meinungsbildung innerhalb der Bevölkerung mitzuwirken.

Deutschland ist frei, wäre nicht die Kirche. Sie erhält nicht nur Religionsunterricht in den Schulen, sondern auch staatliche Subventionien und einige zusätzliche Priviliegien, wie etwa das die Kirchensteuer vom Staat eingesammelt wird. Eine Erstattung für diese systematische Sammlung der Steuern findet nicht statt.

Viel bedenklicher halte ich jedoch die bereits angesprochenen Subventionen. Hier schenkt der Staat der Kirche jährlich Millionen von Steuerngeldern, egal welchen Glauben die Steuerzahler haben - seien es Atheisten, Christen oder Muslime, jeder bezahlt. Dabei gehen diese Gelder auf Beschlüsse von 1803 zurück, die aufgrund der Rechtslage noch heute, 111 Jahre später, gültig sind. Dass die Kirche hierbei die Gelder in den kulturellen oder pädagogischen Teil ihres Haushaltes legen würde, stimmt nicht, da mit den Gelder auch die Gehälter der Bischöfe oder Pfarrer finanziert werden.

Eine Reform scheint aussichtlos. Die Kirchen machen vielmehr der Politik, wie es beispielsweise auch die Wirtschaft tut, Druck. Dabei predigt doch die Kirche von Nächstenliebe. Warum werden dann die Gelder nicht in das Gesundheitsssystem, in die Bildung oder in die Entwicklungshilfe gesteckt und stattdessen der Limburgische Bischofssitz mitfinanziert.

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