Die Passion einer Proletarierin in den USA

Selma kam aus Tschechien in die USA und arbeitete in Sonderschichten in der Fabrik. Sie wollte damit genug Geld für die Operation aufbringen, mit der ihr Sohn durch eine Operation vor dem Erblinden gerettet werden kann. Dabei ist sie selber fast blind, doch sie nimmt sich keine freie Zeit und schuftet immer mehr, um das Geld zusammen zu bekommen. Als sie den Arzt für die Operation bezahlen will, wird sie von ihrem Nachbarn, einen Sheriff, beklaut. Als sie ihn deswegen zur Rede stellt, kommt es zur Katastrophe, die Selma schließlich vor Gericht bringt. Dort erlebt sie die Klassenjustiz in seiner vollen Ausprägung. Der Staatsanwalt wirft Semla sogar noch vor, dass sies sich im Freundeskreis positiv zum Kommunismus geäußert hat. So wird sie als in die USA eindringende Kommunistin beschimpft. Doch Selma hatte einen kleinen Freundeskre3is und findet bis zu Schluss immer wieder Kraft in der Musik, den Musicals. Damit kann sie die triste triste Realität zeitweise vergessen Die Musikeinlagen von Björk machen den Film besonders sehenswert. So kann sich Selma wegträumen, in ene ideale Welt. Doch am Ende siegt natürlich die barbarische Realität und wir können den Passionsweg einer Proletarierin sehen, die am Ende zu Grunde gehen, an den Realitäten der Klassengesellschaft. Obwohl es in diesen Film nicht direkt um Politik geht, ist er eine einzige Anklage gegen den Zustand einer Welt, in der eine Selma und ihr Sohn nicht glücklich leben können. Das wird am Ende noch mal in aller Grausamkeit gezeigt.

Eine Strophe des" "vorletzten Liedes" heißt es.

"Keine Violineist zu hören. Der Chor ist so leise und niemand dreht sich im Kreis ..." .

Doch am Ende erscheint noch diese Zeile als letztes Trotz Alledem:

"Sie sagen es ist das letzte Lied. Sie kennen uns nicht, weißt Du. Es ist nur das letzte Lied, wenn man es will"

Hier kann der Film gestreamt werden:

https://org-www.arte.tv/de/videos/023701-000-A/dancer-in-the-dark/

Peter Nowak

Peter Nowak