Beengtes Wohnverhältnis wird zur Normalität

Wohnen in Deutschland Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen, dass beengte Wohnverhältnisse eine Belastung für Jedermann sein können.

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Genauer gesagt sind in Deutschland über sechs Millionen Menschen von diesem Szenario betroffen, das wiederum entspricht zirka 7,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Ein Blick auf einzelne Personengruppierungen zeigt, dass der Wert noch deutlicher höher sein kann. Knapp 20% der Alleinerziehenden sind von diesem Phänomen betroffen und schaffen es somit nicht in ihren eigenen vier Wänden für genügend Privatsphäre zu sorgen.

Von beengten beziehungsweise überbelegten Wohnräumen wird in der Regel dann gesprochen, wenn zu wenige Zimmer für die Anzahl der Bewohner verfügbar sind. Als Beispiel dafür gilt eine Vierzimmerwohnung in der die Eltern im Wohnzimmer auf der Couch nächtigen, sich zwei Kinder ein Kinderzimmer teilen und Jugendliche im Pubertätsalter mit Bruder und Schwester nächtigen müssen. Der Fakt, dass die betroffenen Wohnungen statistisch laut den öffentlich einsehbaren Verkehrswertgutachten im eher "alten und heruntergekommenen" Segment angesiedelt sind, was die Situation noch verschlimmert.

Platzmangel ade – Clevere Lösungen für mehr Stauraum in kleinen Wohnungen

Haben Sie das Gefühl, die Wände Ihrer kleinen Wohnung würden näher rücken und es ist einfach nicht genug Stauraum vorhanden? Viele Menschen in Städten leben auf begrenztem Raum und wissen oft nicht, wohin mit all ihren Dingen. Aber deswegen umziehen und in eine größere Wohnung investieren? Das muss nicht immer die Lösung sein, denn damit würde auch die Miete und die Verbrauchskosten steigen.

Mit ein paar cleveren Tricks und Ideen können Sie auch in kleinen Wohnungen für ausreichend Stauraum sorgen. Und das, ohne Wände einzureißen oder zu zaubern. Wie? Wir verraten Ihnen, wie Ihnen dies beispielsweise durch eine Sitzbank mit Stauraum, vertikalem Raum und multifunktionalen Möbeln gelingt.

Analyse des Wohnraums

Bevor wir uns in den Dschungel des Platzsparens stürzen, lassen Sie uns eine Expedition durch Ihr Heim machen. Schnappen Sie sich Notizblock sowie Stift und spüren Sie jedem ungenutzten Eckchen nach – hinter der Tür, über dem Schrank, unter dem Bett. Manchmal versteckt sich der Raum dort, wo man es am wenigsten erwartet!

Oft übersehen wir die Potenziale, die unser eigener Wohnraum bietet. Es ist ein allgemeines Missverständnis, dass mehr Quadratmeter automatisch zu mehr Stauraum führen. In Wirklichkeit hängt es davon ab, wie wir den vorhandenen Platz nutzen. Mit etwas Kreativität und Planung können auch kleinste Räume in wahre Stauraumwunder verwandelt werden.

Sorgen Sie für Stauraum

Es gibt zahlreiche Optionen, Ihren Wohnraum umzugestalten und deutlich mehr Stauraum zu gewinnen. Von der intelligenten Auswahl multifunktionaler Möbelstücke bis hin zur Nutzung unkonventioneller Aufbewahrungslösungen. Einige davon nehmen wir nachfolgend genauer unter die Lupe.

Möbel mit integriertem Stauraum und mehreren Funktionen

Das Sofa, das vom gemütlichen Ruhesitz zum geheimen Versteck für Decken und Winterkleidung mutiert? Ja, bitte! Investieren Sie in Möbel, die mehr können, als sie auf den ersten Blick offenbaren. Und davon gibt es auf dem Markt mittlerweile mehr als genug. Hier sind einige Inspirationen:

  • Sitzbank: Eine Sitzbank im Flur oder Wohnzimmer kann nicht nur als zusätzliche Sitzgelegenheit dienen, sondern auch als Stauraum für Schuhe, Decken oder andere Dinge herhalten. Mit Körben oder Boxen unter der Bank verstaut, ist alles schnell griffbereit und gleichzeitig aus dem Blickfeld. Aber auch bereits integrierte Fächer schaffen Platz, der sonst ungenutzt geblieben wäre.
  • Hochbett: In kleinen Kinderzimmern kann ein Hochbett eine platzsparende Lösung sein. Unter dem Bett können Schreibtisch, Kleiderschrank oder Regale untergebracht werden. Ein wahres Raumwunder!
  • Klappbare Möbel: Wer kennt es nicht? Der Esstisch oder Schreibtisch nimmt viel Platz ein, wird aber nur selten genutzt. Hier sind klappbare Varianten die perfekte Lösung! Einfach an der Wand befestigt und bei Bedarf ausgeklappt, sorgen sie für zusätzliche Fläche.
  • Schlafsofa: Wenn Sie keinen zusätzlichen Raum für ein Gästezimmer haben, aber trotzdem ab und zu Besuch empfangen möchten, ist ein Schlafsofa die ideale Lösung. Tagsüber dient es als bequeme Sitzgelegenheit und nachts kann es in ein gemütliches Bett verwandelt werden. Mit integrierten Bettkästen bietet es auch noch zusätzlichen Stauraum.
  • Couchtisch: Auch der Couchtisch kann eine versteckte Schatztruhe sein. Modelle mit integrierten Schubladen oder Fächern bieten Platz für Fernbedienungen, Zeitschriften und andere Kleinigkeiten – so sieht der Wohnraum zudem gleich ordentlicher aus.
  • Spiegelschrank: Nicht nur im Badezimmer macht er eine gute Figur. In größeren Ausführungen kann er auch im Flur oder Schlafzimmer als Stauraum für Kleidung und Accessoires dienen, ohne dass der Spiegel alleine an der Wand den Platz einnimmt.
  • Mobile Kücheninsel: Wenn Sie wenig Platz in der Küche haben, aber trotzdem nicht auf Stauraum und Arbeitsfläche verzichten möchten, ist eine mobile Kücheninsel die Lösung. Diese kann bei Bedarf an verschiedenen Orten platziert werden und bietet zusätzliche Schubladen oder Regale für Utensilien.

Vertikaler Stauraum

Oft wird vergessen, dass nicht nur der vorhandene Platz auf dem Boden genutzt werden kann. Auch die Höhe des Raumes bietet viele Möglichkeiten, um Stauraum zu schaffen. Wandflächen sind Bühnen für alles Mögliche – Bücherregale, Kräutergärten, Schuhhalter. Und warum nicht auch mal die Raumdecke als Aufbewahrungs-Oase nutzen? Mit Hängeregalen schwebt Ihre Sammlung an Lieblingsstücken quasi in der Luft.

Nutzen Sie außerdem Organizer oder Hängeregale, um beispielsweise Schuhe oder Accessoires an der Tür aufzubewahren. So wird jede noch so kleine Nische sinnvoll genutzt. Magnetische Wände können wiederum zum Aufhängen von Küchenutensilien, Gewürzregalen oder anderen Kleinigkeiten genutzt werden. Dafür müssen Sie diese nicht zwingend an Wänden platzieren. Machen Sie sich Gedanken, ob Sie damit Schrankfronten nutzbar machen können.

Optimierung von Schränken

Ein häufiges Problem in vielen Haushalten ist die ineffiziente Nutzung des vorhandenen Platzes in Schränken. Nicht selten wird wertvoller Stauraum verschwendet, weil Kleidung, Küchenutensilien oder andere Gegenstände unorganisiert und ohne Konzept einfach in den Schrank gestopft werden.

Dabei gibt es zahlreiche einfache und effektive Lösungen, um jeden Zentimeter in Schränken optimal zu nutzen. Durch den Einsatz von Schubladenorganizern, Regaleinsätzen oder speziellen Aufbewahrungsboxen lässt sich der Platz wesentlich besser einteilen und nutzen. Für Tassen gibt es beispielsweise separate Hängeeinsätze, für Topfdeckel hingegen Halter, die sich an den Türen befestigen lassen.

Dadurch wird nicht nur mehr Stauraum geschaffen, sondern gleichzeitig auch die Übersichtlichkeit und Zugänglichkeit der aufbewahrten Gegenstände erheblich verbessert.

Für Kleiderschränke gibt es hingegen andere interessante Helferlein. Etwa Kleiderbügel Organizer, welche mehrere Kleiderbügel miteinander verbinden und sich einklappen lassen. Einhängekörbe sorgen für zusätzlichen Raum und wenn Sie über den gestapelten Hosen noch viel Platz haben, sollten Sie einen zusätzlichen Einlegeboden einsetzen – solche Einlegeböden machen auch in Küchenschränken Sinn.

Wussten Sie, dass Sie viel Platz gewinnen können, wenn Sie Ihre Kleidung auf eine bestimmte Art falten? Dafür gibt es zahlreiche Tutorials, die eine Wissenschaft für sich sind und viele Debatten auslösen. Dennoch lohnen sich die Tipps und Tricks, wenn jeder Zentimeter heilig ist.

Kleine Räume groß wirken lassen

Ein anderes großes Problem kleiner Räume? Nicht nur der Stauraum ist Mangelware, oft wirken die Räume eng und gedrungen. Schieben Sie Ihre Möbel ein wenig zur Seite, denn es ist Zeit für ein bisschen optische Zauberei. Helle Farben strecken Räume und auch ein Spiel mit Farben kann sich lohnen, denn eine abgesetzte Akzentwand kann die ganze Raumtiefe verändern.

Bei Vorhängen ist etwas Vorsicht geboten. Wenn Sie sich nämlich für kurze Gardinen entscheiden, kann dies den Raum stauchen. Bodenlange Vorhänge lassen die Decke stattdessen höher wirken, besonders, wenn Sie diese ohne Abstand an der Decke anbringen.

Spiegel haben hingegen die einzigartige Fähigkeit, Räume optisch zu vergrößern. Sie reflektieren das einfallende Licht und verdoppeln die sichtbaren Raumdimensionen, was den Eindruck erweckt, als würde der Raum über seine tatsächlichen Grenzen hinausgehen. Positioniert man Spiegel strategisch gegenüber von Fenstern, kann dies nicht nur das natürliche Licht im Raum maximieren, sondern auch zu einem Gefühl von Weite und Offenheit führen.

Jetzt sind Sie dran! Ziehen Sie los, ausgestattet mit Ideen und Tipps, und erobern Sie jeden Zentimeter Ihres Reiches. Mit ein bisschen Kreativität und unseren Ratschlägen gehören Platzprobleme bald der Vergangenheit an. Wer sagt denn, dass kleine Wohnungen nicht groß rauskommen können?

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Petra Schöffler

Gesellschaft & Politik sind meine Themen, freue mich auf lebhafte Diskussionen hier. Grüße aus dem schönen Norden (Kiel).

Petra Schöffler

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