Käufer bei Amazon

Widersprüchlichkeit: Eine für sich sprechende kleine Statistik auf die Frage: Kaufen Sie bei Amazon? Im Freitag wird seit April 2018 im Interview diese Frage gestellt.

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Einer der Gründe, warum Veränderung von Unten so schwer sein wird, wenn bei aller Klarheit über den Monopolisten Amazon und offensichtlich keinem Mangel am vorhandenen "Kleingeld", selbst die Intellektuellen (und dazu zähle ich die Befragten), Amazon als adäquaten Anbieter betrachten.

In den siebzehn Interviews haben bloß zwei mit klarem "nein" geantwortet. Es gab einige "ja", auch ein "sehr selten" oder auch "fast nie", wobei die "ja" meistens mit entschuldigenden Nachworten begleitet wurden wie "ja, mir fehlt leider oft die Zeit zum Einkauf." (ausgerechnet ein Parteimitglied der Linke(n)!) oder auch ein "Leider sehr gern. Und schäme mich dafür." (eher ein Fall für die Couch).

Wer kennt nicht Sätze wie diese: hier gibt es ja gar keine Einkaufsmöglichkeiten mehr! Man frage dann nur bei jenen nach, ob sie bei Amazon kaufen. Sicher, Amazon ist nur der größte Nutznießer des Konsumentenverhaltens und dazu beigetragen haben dürfte auch Saturn mit dem unseligen Werbeslogan: Geiz ist geil! Aber die Verschiebung auf den Online-Einkauf hat radikale Auswirkungen auf den Handel. Und dann sollte es wenigstens klar sein, wer keinesfalls davon profitieren sollte. Denn Amazon streckt seine "Krakenarme" bereits weiter aus in andere Geschäftsfelder.

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