Obsoleszenz

Die psychologische: Der US-Informatiker und Autor Jaron Lanier: "Du bist nicht der Kunde der Internetkonzerne. Du bist ihr Produkt."

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Obsoleszenz ist mir noch nicht lange geläufig und "psychologische Obsoleszenz" habe ich erst seit dem verlinkten Artikel kennen gelernt.

Der Autor Jürgen Reuß schreibt für Le Monde diplomatique einen Zustandsbericht über unsere Bedürfnisse, wie diese Bedürfnisse erzeugt werden und warum wir einige Produkte kaufen und andere nicht und warum überhaupt. Dazu gehört natürlich die Scheinwelt der angeblich benötigten Produkte, die mit vielerlei Raffinesse den Weg in unsere Haushalte finden.

Ein Ausschnitt:
"Bei den etwa 10 000 Gegenständen, die Durchschnittseuropäerinnen derzeit besitzen, ist es kein Wunder, dass das Konsumentendasein in Überforderung ausartet. Wir geben ein Gutteil unseres Verdienstes dafür aus, nehmen Kredite auf und verbringen viel Zeit in der Warenwelt. Warum tun wir das? Wir sind geneigt, individuelle Gründe dafür anzugeben: weil wir das Gekaufte brauchen, weil wir es uns leisten können, weil es Spaß macht, weil wir es uns wert sind, um unsere Lebensqualität zu erhöhen oder Energie zu sparen.

Zu diesen individuellen Motiven kommt allerdings ein komplexes Geflecht manipulativer Eingriffe hinzu, das die Dynamik von Kaufen und Wegwerfen sowohl auf Konsumentinnen- als auch auf Herstellerseite entscheidend beeinflusst: die geplante Obsoleszenz. Das Wort geht auf das lateinische "obsolescere" zurück, das so viel bedeutet wie "sich abnutzen, alt werden", aber auch ,Geltung und Ansehen verlieren'."

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Wer mehr über die Methoden der Manipulation und die gezielte Qualitätsminderung der Produkte lesen möchte, der klicke hier: Gleich Kaputt (Jürgen Reuß, Le Monde diplomatique, 12/2014)

Viel Spaß beim Vermehren der Erkenntnisse :-)

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