Was denkt die Jugend?

Die Kluft: Ein Beitrag "Aus Politik und Zeitgeschichte" Ausgabe 13-14/2013. Welchen unheilvollen Einfluss gesellschaftliche Zusammenhänge auf das Denken junger Menschen ausüben.

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Julia Friedrichs schreibt in ihrem Beitrag "Die Kluft. Was Deutschland teilt" über erschreckende Entwicklungen, die in unserer Gesellschaft zu beobachten sind.

Sollte es nicht so sein, dass junge Menschen die zu beobachtenden Ungerechtigkeiten wie: neue Armut, Arbeitslosigkeit, Hartz IV, Niedriglöhne, unsichere Arbeitsplätze, maßlosen Reichtum usw. mit Kritik, politischem Engagement und dem Erstreben einher geht, die Verhältnisse zu ändern?

Nichts garantiert diese Entwicklung! Eher ist zu befürchten, dass Jugendliche genau so reagieren, wie es im Beitrag von Julia Friedrichs beschrieben wird.

Die Eltern, die über die finanziellen und beruflichen Möglichkeiten verfügen, wollen natürlich ihren Kindern die besten Voraussetzungen in diesem System bieten. Damit einher geht dann eine beschleunigte Entwicklung der Abgrenzung, eine weitere Spaltung der Gesellschaft und vor allem ein Verlust von Empathie.

Die neoliberale Entwicklung hinterlässt mit ihrem konkurrenzbasierten, darwinistischen Konzept des Starken auch eine tiefe Verletzung der menschlichen Psyche. Vielleicht sehe ich das zu pessimistisch.
Aber wenn mit den gleichen Mitteln, die unsere Gesellschaft in diesen Zustand gebracht hat, die Probleme gelöst werden sollen, dann ist klar, wohin die Reise geht. Mehr von der gleichen Medizin mit den Folgen stärkerer Individualisierung, erhöhter Bereitschaft für Gewaltlösungen und vor allem: Rückschritte in der Entwicklung humaner Werte!

"Die Kluft"

Julia Friedrichs: geb. 1979; Autorin von Fernsehdokumentationen für den WDR, Reportagen für "Die Zeit" und Sachbüchern wie "Gestatten: Elite" (2008), "Deutschland dritter Klasse" (2009) und "Ideale. Auf der Suche nach dem, was zählt" (2011).

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