Die Enden der Parabel-Di-21:00h Phoenix-Hitlers letzte Waffe

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Ihre Freitag-Redaktion

Projekteilnehmer die Lust und Zeit dazu haben

können am Dienstag den 5.10.10 um 21:00h

auf Phoenix die Dokumentation

Hitlers letzte Waffe

Die Raketen von Peenemünde

sehen.

Nachtrag 3.10.10: Der Stand der Diskussion hat mir nochmals klar gemacht, dass ein unkommentierter Programmhinweis vielleicht doch etwas zu kurz gegriffen war.

Ich halte die Bearbeitung eines Themas wie hier in einer Projektgruppe immer für sehr erfolgversprechend, wenn multimedial gearbeitet wird.

Die alten Dokumentationsbilder können dem /der Zuschauer/in natürlich nur einen vagen Eindruck vom Grauen und dem schrecken den die KZ-Häftlinge bei der Herstellun g der V2 erlebt haben nicht vermitteln. Es werden nicht die feuchten Unterkünfte , das viel zu knapp bemessen Essensrationen oder die Schläge und Mißhnadndlungen der KZ-Aufseher gezeigt.

Wenn´s hoch kommt, sieht man ein paar Menschen in gestreifter Kleidung an der Rakete arbeiten.

In diesem Sinne bedarf das Schauen natürlich immer noch der Kritikfähigkeit, des Lesers/ der Leserin , an der ich hier in diesem politischen interssierten Kreis der FC natürlich nicht zweifle.

Immerhin ist die Rakete A4/V2-Rakete eine ständige Bedrohung der Stadt London in dem Pynchon und große Teile der Handlung sielen sich unter dieser Bedrohung ab. Die Waffen waren nun mal die Instrumente der kriegerischen und verbrecherischen Weltmachtpolitik der Nazis.

Die A4/V2 hat den Tod in ca. 5facher Überschallgeschwindigkeit nicht nur nach London sondern auch nach Antwerpen gebracht.

Hitlers letzte Waffe war in ein Geflecht tausender Vollstrecker dieses nationalsozialistischen Vernichtungswillens eingebunden.

Große Namen wie der Porsche Konstrukteur Ferdinand Hahn waren in die Entwicklung noch weitergehender Projekte wie der "Amerikarakete" eingebunden.

Bei dem fast nahtlosen Übergang in den kalten Krieg nach dem zweiten Weltkrieg stieß die A4/V2 auf lebhaftes Interesse der Siegermächte aus den USA und der UdSSR.

Karrieren , die mit der Entwicklung der A4/V2 begonnen hatten wurden nach dem zweiten Weltkrieg fast nahtlos fortgesetzt.

Das bekannteste Beispiel ist hier wohl Wernher von Braun, der es später mit einer Rakete bis zum Mond schaffte.

Dennoch war die V2 als erste ballistische Fernrakete mit der Möglichkeit zur Bestückung mit Atomsrengköpfen zu allererst ein Menetekel für die gegenseitige Bedrohung der Welt, die in Zeiten des kalten Krieges zu ihrem Untergang hätte führen könne und heute immer noch führen kann, wenn wir nicht alle für den Frieden arbeiten.

Die Arbeit für den Frieden bedarf neuer Erklärungen der Welt bei denen die Erkenntnisse von Marx und dem Wesen des Kapitalismus sehr hilfreich sein können und die immer wieder neu in ihrer Zeit definiert werden .

Es folgt ein Exkurs zur Entwicklung der "Amerikarakete" die aufzeigen soll, dass der Vernichtungswille der Nazis keineswegs nur auf London und England begrenzt war. Auch im Sinne der oben geschilderten Kritikfähigkeit der Dokumentation über Hitlers letzte Waffe ich auch ein Exkurs über die "Amerikarakete" in diesem Sinne zu lesen.

presse.phoenix.de/dokumentationen/2010/10/20101005_Hitlers_letzte_Waffe/20101005_Hitlers_letzte_Waffe.phtml

Exkurs: Die "Amerikarakete"

Jetzt habe ich mir Antiquariat ein paar Meter weiter vom Internet-Cafe ein Buch mit dem vielsagenden Titel:"Gigantische Visionen-Architektur und Hochtechnologie im Nationalsozialismus , MichaelEllenbogen,Ares-Verlag, Graz,2006" gekauft.

Darin wird auf Seite 143 -146 auf die Taketenprojekte der Nazis eingegangen.

Das A bei A4/V2 steht für "Aggregat4"

Die Zielvorstellung zu Beginn der Entwickung in den Jahren 1932 -1936 war ein Raketenofen, der 300 kg Schub erzeugen sollte.

In "Peenemünde West" hatte die "Erprobungsstelle der Luftwaffe" ihren Standort, in "Peeneünde Ost" war die Heeresversuchsanstalt anssäsig, die gleichsam für Neuentwicklungen zuständig war.

Es sollte dort auch einen Amerikarakete "A9/A10" entwickelt werden. die als zweistufige Interkontinental Rakete konzipiert war.

Nach Ferdinand Hahn war nach einer Entwurfszeichnung vom 10 Juni 1940 war die Startrakete A10 für den ersten Teil des Raketentransports bis in eine Höhe von ca. 190 km vorgesehen.

Danach sollte die A9 als Raketenendstufe weiterfliegen .

Die Brenndauer der ersten Raketenstufe hätte ca. 1Minute betragen und das Geschoß wäre dabei auf Schallgeschwindigkeit beschleunigt worden.

Die zweite Stufe hätte eine Gipfelhöhe von ca. 350 km erreicht und wäre in ca.35 Minuten die etwa 5000km in mehrfacher Schallgeschwindigkeit in den Osten der USA geflogen.

Die Pläne hierfür wurden 1942 begraben, weil von der Nazi-Führung die Dringlichkeit derA4/V2 als höher eingeschätzt wurde.

Der Aufwand an Zeit und Energie einhergehenden mit der unseligen und verbrecherischen Ermordung von KZ-Häftlingen, die bei der Herstellung ums Leben kamen, führten bei der A4/V2 gerade mal zur Verschießung von soviel Sprengstoff, wie beispielsweise bei einem einzigen schweren britischen Bombenangriff auf Dortmund, womit aber keineswegs irgend etwas aufgerechnet werden soll. Die Diskussion über Bomber-Harris , den General , der auch Dresden bombardieren ließ , läuft ja in England und auch in Deutschland.

Thema des Pynchon-Projekts ist aber die A4/V2 .

Michael Ellenbogen sieht daher in der Entwicklung und Realisierung der A4/V2 einen janusköpfigen Charakter weil man seine Ansicht nach mit den gleichen Ressourcen ca. 6000 Düsenjäger hätte realisieren können, die die Bombardierungen des Dritten Reiches hätten stoppen können.

Für meinen Geschmack ist das zu sehr aus der Sichtweise des Dritten Reiches geschrieben.

Da scheint immer so ein" Schade, dass die Nazis nicht gesiegt haben " mitzuschwingen , auch wenn es nicht in solchen Büchern steht. Die Konsequenzen bei einem Sieg Hitlers wäre eine vollkommen barbarische und unmenschliche Welt gewesen, so wie sie in der Einflußsphäre der Nazis bis1945 für alle Nichtnazis und Andersdenkenden realisiert wurde und was gerade für uns Deutsche ein Punkt ist, den wir im Sinne des menschlichen Anstands niemals vergessen dürfen.

Link zum englischen Lancaster-Bomber:

de.wikipedia.org/wiki/Avro_Lancaster

Literatur:

Gigantische Visionen

Architektur und Hochtechnologie im Nationalsozialismus

MichaelEllenbogen

Ares-Verlag,

Graz 2006

Der Text ist Teil eines Projektes:

Wir lesen gemeinsam Thomas Pynchons „Die Enden der Parabel“.sen

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

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