Ein schönes Wochende

Impressionen Manchmal kommt man aus irgend welchen technischen Gründen nicht in die Website der FC rein , aber danach hat man dann wieder was zu erzählen.

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Ihre Freitag-Redaktion

"Drei Tage war die Website krank. Jetzt geht sie wieder Gott sei Dank!" :)

Im Internet-Cafe von dem ich kommentiere und manchmal auch blogge funktionierte die FC-Website nicht mehr. Die Hauptspalten der Seite waren total ineinandergelaufen und nichts ging mehr. ..aber heute flutscht es wieder.

Da ich ich in der FC keine entsprechenden Meldungen gesehen habe, nehme ich an dass der Fehler in der Technik irgendwo bei den Rechnern hier in essen gelegen haben muss.

Der stürmische Januar liegt mir fast wie ein Dauerrauschen im Ohr.

Die Stadt ist dunkler geworden auch wenn die Tage wohl wieder länger werden, was wohl daran liegen mag dass die Essener Lichterwochen seit Anfang Januar wieder vorbei sind. Die Lichtverhltnisse in der Innenstadt entsprechen in der Dunkelheit jetzt wieder mehr den realistischen Verhältnissen der Jahreszeit.

Mit den milden Temperaturen hadere ich nicht, was wohl dran liegen mag, dass ich sehr viel draussen unterwegs bin.

Das Mützchen auf dem Kopf muss aber dennoch sein. Am Sonntag liess ich es einmal weg und prompt tat mir am Abend das linke Ohr weh, was jetzt gottlob wieder besser ist.

Das Wochenende war schön. Ich war im Grillo-Theater. Ich hatte auf einer Tombola eine Karte für die Vorstellung "Cabaret" gewonnen. Wohl ein ganz berühmtes Stück mit dem auch Liza Minelli berühmt geworden ist.

Der Platz war gut. Rechtes Parkett, 15te Reihe , Platz 14 direkt nerben der terchnischen Leit-und Steuerungsstelle.

Ein Blick auf das Bühnenbild wie im Fernsehen.

Nur das handgemachtes Theater doch etwas Anderes ist als Fernsehen.

Wirklich ein tolles Stück.

Ein amerikanischer Schriftsteller lernt im Berlin der späten zwanziger Jahre eine englische Cabaret-Tänzerin kennen.

Er sch schmuggelt anfangs aufgrund einer Bekanntschaft und weil er schnell Geld braucht Devisen für die Nazis. Als er aber Hitlers "Mein Kampf" gelesen hat macht er das nicht mehr und geht aud Distanz zu den Nazis und zu Deutschland.

Ein jüdischer Obsthändler und die Wirtin einer kleinen Berliner Pension haben eine zarte Romanze, die in eine Hochzeit münden soll, die aber abrupt endet, als die Wirtin die Erfolgsdaussichten der Nazis auf ihrer Verlobungsfeier kalkuliert und dann rauf kommt , dass ein jüdischer Mann ihrem Geschäft nicht gut tun würde.

Das Grillo-Theater in Essen hat eine Studio-Atmosphäre.

Sehre viel Technik, die auch von den Sitzen überall aus sichtbar ist.

Das war schon was: Der Freitagabend.

Im tiefen Westen Deutschlands ein Stück, dass in den späten 20er Jahren in Berlin spielt, zu sehen und dabei tolle Musik zu hören.

Obwohl ich gar nicht so für Musicals bin hat mirt dieses Musical aber gut gefallen, weil dei Musik darin ganz einfach gut war.

Kaum Bühnendekoration, aber starker Einsatz von Lichteffekten haben mich an diesem verzaubert und in eine andere Welt entführt.

Die Lehre des Stücks für mich ist, dass es kein Paktieren mit rechtsextremen Nazis und entsprechenden Kräften geben darf und kann -Schon gar nicht aus wirtschaftlichen Überlegungen, was aber auch die Motive der Überzeugungstäter gar nicht und keineswegs verharmlosen soll.

Das Highlight der letzten Tage war für mich aber als ich zwei ältere Frauen in der U-Bahn sah. Ganz bürgerlich normal angezogen.

Die waren ruhig , freuten und lachten aber sehr als auf der info-Screen-Wand die Kleine Maus (Schutzmarke, WDR) mit dem kleinen Blauen Elefanten spielte.

Erst war die Kleine Maus etwas tapsig und wusste mit dem Rüssel des Elefanten nicht recht was anzufangen, aber schließlich zog sie ihn in die Länge und spielte so mit dem kleinen Elefanten Seilchenspringen. Harmloiser Blödsinn.

Überall ernste Gesichter von den Notwendigkeiten des Alltags gezeichnet einschließlich meiner Visage.

Auch o.K.

Das Lachen darf aber auch sein.

Ich fand es schön , dass die beiden älteren Damen über solch ein harmloses Cartoon lachen konnten.

Manche Passanten blickten sie auch ernst und fragend an.

Aus Symathie und Solidarität musste ich mitlachen, auch wenn mir in der Situation nicht unbedingt zum Lachen zumute war.

Am Sanntagabend liess ich dann das Wochenende auf Zollverein ausklingen. Das war auch schön. Da war ich schon länger nicht mehr gewesen.

Doch diesmal wollte ich das Weltkultureerbe vor der Haustür nicht länger ignorieren.

Der Förderturm von Schacht XII war in der Dunkelheit erleuchtet.

Manchmal trage ich einen kleinen Anhänger an einer Kette von Zollverein auf meiner Männerbrust.

Das Erleben vor Ort ist aber doch noch was Anderes als die 2 dimensionale Darstellung auf der Menbrame des Souvernirs.

Vor Ort erlebt das Fördergerüst mit dem berühmten Doppelbock und seinen 60 Metern auch eine Tiefe die den Bergbau als etwas erfahren lässt, wass hier mals als Industriekultur tatsächlich da war.

Als ich im Studium war wurde Zollverein 1987 geschlossen.

Da war es noch nicht absehbar , dass daraus mal ein Weltkulturerbe werden würde.

Sicher war damals der Abriss auch eine diskutierte Option.

Bei all meiner Kritik an der SPD generell (Hartz IV usw. ) ist es ihr hier in Essen aber zu danken, dass sie sich als politische Entscheidungsträgerin vor Ort für den Erhalt dieser Bauhauszeche eingesetzt hat.

Ich war auuf Zollverein auch in einem Shop , der ein Buchladen einer berühmten Kölner Kette ist. Dort sah ich auf die Postkarten.

Ich kaufte mir eine , die einen Krupp-Muldenkipper mit 430 PS auf der Hannover-Messe 1964 zeigte.

Ganz viele im Stil der Zeit angezogene Messe-Stewardessen war für diese Aufnahme auf das riesige Nutzfahrzeug gestiegen, womit Krupp in den "Wirtschaftswunderjahren" bestimmt noch viel Geld verdienen konnte.

Auf anderen Postkarten , die ich mir nicht kaufte, waren alte Aufnahmen vom Ruhrgebiet zu sehen.

Zum Nachdenken haben mich die Aufnahmen gebracht , die die unglaubliche Luftverschmutzung durch die Ruhruindustrie z.B auf der Esssener Strasse zwischen Essen und Gelsenkirchen noch in den 1960-ern Jahren zeigte.

Da hatte Willy Brandt schon wirklich eine grosse Vision gehabt als er inden Wahlkämpfen inden 1960ern vom blauen Himmel über der Ruhr sprach.

Mir kam auch meine Kindheit und meine Jugend in meinem Elternaus wieder in die Erinnerung.

Damals wurde noch wirkliuch oft erzählt, dass Nachbarn die ihr Leben im Berbau verbracht hatten an Staublunge gestorben waren.

Man hüte sich also vor der Verklärung der Erinnerung an den Bergbau.

Sicher gab er vielen Millionen Menschen Lohn und Brot und machte das Ruhrgebiet berühmt. Der Bergbau hinterliess aber eine Menge Probleme und Altlasten an denen das Ruhrgebiet auch heute noch krankt ,- wo zur Zeit glaube ich (?) nur noch eine Zeche (?) aktiv ist.

Die Umweltprobleme warfen aber auch schon in der Blütezeit des Bergbaus da gewesen und wer sich dafür interessiert kann im Ruhr Museum auf Zollverein die eingelegten Präperate von Staublungen als Erinnerung an die Menschen , die damals an den Emissionen der Industrie gelitten haben , bestaunen und nachträglich mitfühlen.

Meine hier im Blog spazieren gegangen Gedanken müssen aber nun schliessen, denn ich muss ins Bett, weil es morgen wieder auf Maloche geht.

Die beiden Bersuche bei guten Freunden am Wochende möchte ich nicht unerwähnt lassen. Ich hoffe irgendwann wieder mal irgendwann so ein gutes Wochenende hin zu bekommen. ;)

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

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