Geschlagen und Geld gekürzt

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Heute habe ich auf Radio Essen gehört, dass das Frauenhaus Essen auf der Kettwiger Strasse einen Stand mit einer Unterschriftenliste zum Thema der Finzierungssicherung aufmachen wollte.

Den Stand habe ich bei dem schlechten Wetter leider nicht gefunden, so daß ich die Arbeit des Frauenhauses Essen wenigstens mit einem kleinen Blog würdigen möchte.

Radio Essen berichtete, dass jährlich circa 70 Frauen im Frauenhaus Essen Schutz vor häuslicher Gewalt finden. Etwa 140 Frauen müssten im Jahr abgewiesen werden, weil keine freien Plätze mehr vorhanden sind.

Das größte Problem des Frauenhauses Essen ist wohl die Finanzierung.

Den kurzen Kommentar auf Radio Essen habe ich so verstanden, dass bei rein finanzieller Betrachtung eigentlich nur Frauen aufgenommen werden könnten, wenn die Finanzierung im Vornhinein gesichert ist.

Da solch eine Verhaltensweise der Arbeit der Frauenhäuser, die ja wohl oft Retterinnen in höchster Not sind , zuwiderlaufen würde, schießen die Frauenhäuser in der Regel oft eigene Mittel dazu, was auf die Dauer aber ihrer Existenz gefährdet.

So ist auch auch das Essener Frauenhaus nicht ausreichend finanziert. Die Landesmittel sind seit 2006 um ca. 30% gekürzt worden. (Quelle: www.frauenhaus-essen.de )

Ich sehe das sehr kritisch , dass die physische und psychische Gesundheit der Frauen die Schutz vor häuslicher Gewalt suchen, so wenig zu zählen scheint.

Sicher ist Essen hochverschuldet, aber immerhin ist man sich im Rat der Stadt in den sonst heillos zerstrittenen Fraktionen darin einig, dass man ein neues Fußballstadion für 31 Millionen Euro genehmigen will , auch wenn die Entscheidung darüber heute vorerst überraschend zurückgestellt worden ist.

Von Seiten der Stadt sind für den Bau dieses neuen Fußballstadions immerhin 4 Jahresraten a 6 Millionen Euro vorgesehen. (Quelle: Radio Essen)

Mit diesem Vergleich möchte ich wirklich keinen Neid schüren , sondern nur festellen, wo Prioritäten gesetzt werden.

Es bleibt die frustrierende Feststellung, dass die Lobby häuslich mißhandelter Frauen eher sehr klein zu sein scheint und es würde mich nicht überraschen, wenn die Verhältnisse in anderen Städten ähnlich schwierig wären.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden