"I ´ve been looking for freedom"

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Silvester habe ich zuhause verbracht. Nach der Maloche war ich alleine. Wie immer ging der Fernseher an. Ich war an dem Abend sehr müde, aber ich konnte trotzdem irgendwie nicht richtig einschlafen.

Um 0:00h ging die Knallerei los. Mit begrenztem Interesse guckte ich ein paarmal zum Fenster raus. Wegen dem diesigen Wetter konnte ich nicht all zu viel sehen.

Kurz das Fenster aufgemacht.

Dann vor lauter Angst , dass einer der schräg abgefeuerten Leuchtkörper in meine Wohnung reingehen könnte, panisch und schnell wieder zugemacht.

Wieder auf´s Futton, durch die Programme zappend und auf dem Handy ein Spiel spielend , dessen ich nicht müde werde und in dem ab einem bestimmten Punktestand auch ein animierter Panda vorkommt.

Wenn ich sehr gut bin komme ich sogar über das Panda-Niveau hinaus an den High Score heran , der seit einiger Zeit 732 Punkte beträgt.

Bin allein , aber ich meine, ich komme in diesem Augenblick mit mir und dem Leben zurecht, auch wenn ich mich nicht unbedingt grossartig fühle- aber wer tut das schon?

Weiter gezappt, beim Ersten stehen geblieben. Die grosse Silvesterparty in Berlin.

Hoffe, dass die Teilnehmer dort Spass haben.

Dann kommt David Hasselhoff und grölt "I´ve been looking for freedom".

Von ihm, vielleicht ganz locker gemeint. Irgendwie muss er ja seine Brötchen verdienen.

Bei mir kommt das aber irgendwie komisch an.

Die Berliner Republik mit einem amerikanischen Song über Freiheit.

Denke an die Innenstädte und die vielen hilflosen Betrunkenen, die mir in der Zeit vor Sylvester dort aufgefallen sind. Ich meine , dass es viel mehr als früher sind.

Irre ich mich?

Sicher ist jeder natürlich auch für sich selbst verantwortlich ,aber der andere Teil der Wahrheit ist, dass in einer Industrienation wie Deutschland jeder auch auf den Anderen angewiesen ist.

Dies Hälfte der angeblich sozialen Marktwirtschaft darf doch eigentlich nicht vergessen werden.

Ach David, habe Dich auch bei Baywatch mit der Pamela Anderson gesehen.

Das war auch zum Gehirn abschalten, aber es gab schöne Bilder bei denen ich wenigstens träumen konnte.

Bei "I` ve been looking for freedom" vor dem Brandenburger Tor halte ich es- bei allem Respekt vor dieser Berliner Sehenswürdigkeit- nicht lange bei Dir aus und zappe weiter in meiner einsamen Geschichte, die gegen 3 Uhr morgens vor dem laufenden Fernseher in einem nervösen Schlaf endet, aber dafür bin ich ja wirklich selbst verantwortlich.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

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