(oder eine kleine Beobachtung)
So lang der Zug nach Münster.
Gleis 21, Essen Hauptbahnhof.
Es ist Februar 2010.
Die rote Regionalbahn der Deutschen Bahn steht bereit.
Türen und Fenster zum Bahnsteig hin, den ich entlanggehe.
Hinter den Fenstern liegen die Abteile des Zuges zur Abfahrt bereit.
In den Abteilen sitzen die Menschen.
Fast ausnahmslos sitzt ein Mensch in einem Abteil.
Ein Abteil bietet Platz für 4 Menschen.
Ich suche einen Platz.
Ich bin nicht besser als all die Anderen, die ihr Abteil besetzt halten.
Ich will das haben, was die Anderen auch haben.
Mein eigenes Abteil.
Ich schreite den Bahnsteig entlang, zehn, zwanzig, dreissig, vierzig, fünfzig, sechzig, siebzig , achtig, neunzig und hundert Meter.
Ich denke darüber nach , warum denn jeder von den Menschen hinter den Zugfenstern sein eigenes Abteil haben muss und gehe weiter den Bahnsteig entlang.
An offenen Türen vorbei.
Ich gelange zum Anfang des Zuges.
Muss von Herzen darüber lachen, dass ich diesen Unsinn mitmache.
Ist das eigentlich so lustig?
Jetzt bekomme auch ich mein eigenes Abteil.
Das musste sein!
Warum, weiss ich eigentlich auch nicht.
Nächster Halt ist Gelsenkirchen Hauptbahnhof.
Gottseidank!
Da werden andere Menschen zusteigen, die diesem Unsinn
mit wahnhaften Zügen
ein Ende machen!
So lang der Zug nach Münster.
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