Heimwärts geht es mit der Strassenbahn der Linie 105 durch das Essener Südviertel am RWE -Power-Tower und an der Firmenzentrale einer altehrwürdigen deutschen Baufirma vorbei.
Sie hat den Namen Hochtief, der für Hochbau und Tiefbau stehen wird.
Erstaunt blicke ich auf die Fenster des Firmengebäudes.
Plakate die mich an meine Unizeit erinnern, hinter den Fenstern der Hauptverwaltung
Irgendetwas mit "No ACS" und "Wir lassen uns nicht ausplündern" steht auf den Schildern , die an vielen Fenstern auftauchen.
Auch so etwas wie einen Totenkopf meine ich auf den Schildern identifiziert zu haben.
Verwirrung in meinem Kopf. So habe ich mir die Greenpeace-Hauptverwaltung im Kampf gegen -Giftmüll immer vorgestellt.
Der kurze Augenblick des Vorbeifahrens der Strassenbahn am Hochtief-Firmengebäude ist vorrüber.
Es rappelt im Kopf. Was war denn das ?
War da nicht was mit einem spanischen Konzern, der Hochtief übernehmen will und wir da nicht von deutscher Seite eine feindliche Übernahme befürchtet?
Der Großaktionär ACS will möglicherweise Hochtief übernehmen und es wird befürchtet, dass er sich die besten Stücke zum Verkauf rausschneidet und den Rest der altehrwürdigen deutschen Baufirma zerschlagen will.
Ja, so war das wohl.
Das Ganze erst einmal in meinem Kopf in der Registratur abgelegt.
Gehe durch die Stadt einige Tage später und mein Blick streift die Schlagzeilen der Zeitungen.
Gabriel von der SPD will sich für die Leute von Hochtief einsetzen.
Heute dann im Radio gehört, dass auch von der Kanzlerin Hochtief zumindest verbale Unterstützung erfährt.
Schutz des Hochadels der deutschen Bauindustrie vor einer feindlichen Übernahme kommt sicher gut bei den Wählern der Mittelschicht an, bei den Parteien der Regierung und der SPD allesamt irgendwie im Dauerumfragetief.
Ist das so eine Art Botschaft an die Mittelschicht, dass die Mittelschichtsarbeitnehmer in solchen Fällen nicht in die Arbeitslosigkeit und später ins drohende Hartz IV geschickt werden?
Der Betriebsrat von Hochtief hofft natürlich darauf , dass die politische Unterstützung wirkt und will den Protest möglicherweise auf Berlin ausweiten.
Auch ich möchte natürlich nicht, dass die Bauarbeiter von Hochtief auf solch eine Weise ihre Arbeitsplätze verlieren!
Selbstverständlich wünsche ich den Arbeitern von Hochtief, dass ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben mögen!
Natürlich ist die organisierte Arbeitnehmerschaft insgesamt in allen Bereichen jedoch sehr zerschlagen.
Bundesgenossen wie Frau Merkel und Herr Gabriel sollten aus Arbeitnehmersicht nicht nur Freude für die verbale Unterstützung hervorrufen sondern auch immer etwas skeptisch machen.
Ob Bundesgenossen wie Frau Merkel und Sigmar Gabriel einen dauerhaften Erhalt von bedrohten Arbeitsplätzen garantieren, ist natürlich zweifelhaft wie auch der Einsatz von Grerhard Schröder für Bauarbeiter von Philip Holzmann Ende der 90 er Jahre gezeigt hat. Nachdem Schröder dann Kanzler war, hielt der alte Baukonzern aus Frankfurt dann auch nicht mehr lange, was natütlich nicht Schröder`s Schuld war, aber dann auch nicht mehr gross weiter interessierte.
In Zeiten von Wahlen und nach erfolgten Zumutungen wird dann rleativ kleinen bedrohten Gruppen von Arbeitern und Angestellten etwas versprochen , was dann auf die Dauer doch nicht gehalten wird und eher eine trügerische Illusion der Sicherheit für die Mittelschicht darstellt.
Mit den entpolitisierten Hartz IV-lern macht man, was man oder Frau Kanzlerin will, wie es auch Frau Merkel´s Herbst der Entscheidungen 2010 bisher gezeigt hat und für die Mittelschicht werden mit solchen nationalen Rettungsaktionen dann Nebelkerzen geworfen-die so sehr sie auch aus Sicht der einzelnen Arbeiter von Hochtief auch zu begrüßen sind- die größeren Zusammenhänge einer immer noch dominierenden neoliberalen Politik zusätzlich zum ohnehin vorhandenen Herbstdunst verschleiern.
Links zum Thema:
www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,721057,00.html
www.tagesschau.de/wirtschaft/hochtief106.html
www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2010-10/hochtief-acs-landesregierung
www.focus.de/finanzen/news/hochtief-mitarbeiter-protestieren-gegen-acs-uebernahme_aid_558769.htm
Kommentare 20
Lieber por,
mit der Bankenkrise kommt die Baukrise,
da müssen die Baukonzerne sich andere Methoden überlegen....
sie brauchen preiswerte Söldner
und Zugriff auf lukrative Baustellen
(so muss man wohl die Angst vor der Ausplünderung verstehen)
Vielen Dank für Dein waches Auge!
Herzlichst
archie
PS.: Eigentlich habe ich ja gedacht, HOCHTIEF geht mit RHEINMETALL:
www.freitag.de/community/blogs/archinaut/mies-weint
gut gesprochen und gefolgert, rr!
Selbstverständlich wünsche ich den Arbeitern von Hochtief, dass ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben mögen!
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Ich persönlich wünsche jedem Arbeitnehmer ein Arbeitsplatz mit einer gerechten Bezahlung, seiner Leistung entsprechend.
Ob er denn nun unbedingt bei Hochtief sein muß, bleibt dahingestellt.
Nach meiner Meinung ist die Übernahme einer Baufirma durch eine andere (hier Ausländische, die bereits 30 % der Aktien von Hochtief besitzt) nicht Verwerfliches.
Deutsche Firmen haben auch bereits mehrfach ausländische Firmen gekauft.
Manchmal hat auch Staatsprotektionismus solches verhindert, was m. E. falsch war.
Die Übernahme von anderen Firmen ist nicht immer heuschreckenmotiviert, wie es unsere Linken Freunde immer wieder gerne darstellen.
Sie sorgt auch zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zum Vorteil der Kapitalseigner und der Arbeitnehmer!
Auf diese Weise wird der Wertschöpfungskuchen für alle größer, als mit einer von staatswegen protektionierten Wirtschaft.
Vielleicht dieses mal zum Nachteil von Hochtiefbeschäftigten und zum Vorteil spanischer Arbeitnehmer.
Die Regeln sind recht einfach, der Leistungsfähigere erhält mehr Ertrag, als der weniger Leistungsfähige.
In Deutschland laufen die Regeln auf diese Weise recht gut.
Wir können, obwohl Hochlohnland, unsere (teuren) Produkte gut absetzen und dadurch (noch?) unseren hohen Lebensstandard sichern.
Wenn wir einen auf Staatsprotektionismus machen, würde er sicherlich absinken und wir wären bald ein Industrienation 2. oder 3. Klasse mit entsprechend geringeren Lebensstandard als heute.
Wir können es uns sogar (noch?) leisten, schlecht ausgebildete Menschen, deren Leistung im internationalem Vergleich nicht zur Erlangung eines hohen Lebensstandard ausreicht, mit H4-Sätzen zu alimentieren und das mit einem höheren Niveau, als z. B. ein Ingenieur mit Job in Rumänien erwirtschaftet.
Korrektur:
...nichts Verwerfliches.
...absinken und wir wären bald eine Industrienation 2. oder 3. Klasse mit entsprechend geringerem Lebensstandard als heute.
Lieber archie,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar.
Auch Deine Interpretation vpr der Angst vor Ausplünderung teile zumindest, was die Firmenleitung angeht, absolut.
Herzliche Grüße
por
Lieber hibou,
vielen Dank.
Herzliche Grüße
rr
@sozenschreck
Werter Herr,
...Hochlohnland, da fragen Sie doch mal die Leute aus dem Niedringlohnsektor un die Aufstocker?
Der Vergleich mit dem Inginieur in Rumänien ist zynisch und verspottet die Hartz IV-Opfer.
Scheinbar ist Ihnen das deutsche Preisniveau für die Lebenshaltungskosten unbekannt.
In Deutschland hat man mit Hartz IV zum Sterben kaum zuviel, aber zum Leben viel zu wenig!
Sie haben die Regeln der internationalen neoliberalen Ausbeutungssysteme gut aufgesagt.
Sicherlich ist es richtig, dass das deutsche Kapital dabei einer der Akteure und der Profiteure vom internationalen Waren - und Dienstleistungsaustausch ist, aber was für das deutsche Kapital gut ist, ist noch lange nicht für die einfachen und ausgebeuteten Menschen im deutschen Niedriglohnsektor oder unter Hartz IV gut, sowie diese menschenverachtenden Regeln der freien Märkte für einen Großteil des Hungers und der Elend samt der Kriege (Z.B Krieg um Öl im Irak) in der
Welt verantwortlich sind.
Natürlich kann es aus der Sicht , die für die Befreiung des Menschen arbeitet, nicht darum gehen die neoliberalen Prinzipien noch zu verfestigen, sondern es geht darum sie abzuschaffen und eine gerechtere irgendwie linke Welt zu Schaffen in der der Mensch und nicht das Kapital der weltweite gesellschaftliche Massstab ist.
Sie sollten nicht die Hartz IV-Bezieher so zynisch und beleidigend bewerten und abqualifizieren sondern vielleicht mal über das System nachdenken, das sie produziert, auch wen sie dessen Regeln wirklich gut aufsagen können.
MfG
poor on ruhr
@ por:
Bitte nicht füttern!
Sonst lungert der Troll nach mehr.
Was meinst Du damit, daß die HArtz-IV-ler entpolitisiert seien?
Die weitaus überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung ist doch entpolitisiert.
In Belgien streiken die Bahnangestellten, wenn die Fahrpreise erhöht oder Bahnhöfe geschlossen werden sollen.
Und was machen wir in Deutschland, wenn die Krankenkassen quasi "privatisiert" werden sollen? - Wir demonstrieren gengen den Umbau von Bahnhöfen (der Sinn dieses Umbaus sei dahingestellt)!
Werter Herr @poor on ruhr,
doch, Deutschland ist ganz sicher im internationalen Vergleich ein Hochlohnland.
Innerhalb Deutschlands gibt es allerdings große Unterschiede, die von ca. 4,5 €/h bis zu Spitzengehältern einiger Geschäftsführer/Vorstände in mio €/Jahr reichen.
Die Unterschiede sind von der Qualifikation, der Wertschöpfung und vom Arbeitsmarkt (Angebot und Nachfrage) bestimmt.
Wenn man geneigt ist zu glauben, dass der Sozialstaat besser funktionieren würde, wenn diese Einkommen stärker angeglichen würden, trifft dieses wohl nicht zu.
Mein oberster Chef beispielsweise erhält ca. 8 mio. €/Jahr.
Verteilt auf die Belegschaft von 400.000 Mitarbeiter bedeutet dieses 20 €/Kopf/Jahr.
Die Gefahr, dass ein weniger qualifizierter Manager mit einem viel geringeren Jahresverdienst durch seine Entscheidungen eine niedrigere Wertschöpfung für die 400.000 Mitarbeiter als 20 €/Jahr/Kopf erwirtschaften könnte, ist m. E. doch sehr hoch!
Also, lassen wir doch besser meinem Chef
die 8 €/Jahr!
Wenn man die Einkommen international vergleicht, müssen natürlich die dazugehörigen Tätigkeiten ebenfalls verglichen werden.
Da können Sie festellen, dass selbst der Niedrieglohnbereich vergeichsweise noch höher als in den meisten anderen Ländern liegt.
Außerdem gibt es eine viel zu hohe Anzahl H4-Empfänger in Deutschland.
Die H4-Sätze für Arbeitslose und deren Familienangehörige sind weltweit in Deutschland absolute Spitze.
So hart und vielleicht auch so zynisch es sich für H4ler anhören mag.
Das Ganze gilt natürlich auch Preisbereinigt und kann direkt als Lebenssstandard untereinander verglichen werden.
Das die H4-Sätze vergleichsweise so hoch sein können, haben wir natürlich inbesondere den ca. 40 mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und unserer Exportwirtschaft zu verdanken.
Ohne diese wäre H4 nur noch zu einem kleinen Bruchteil der heutigen Aufwendungen finanzierbar.
Es muß sogar gesagt werden, dass die Finanzierung schon heute nicht mehr gedeckt ist und zu einem erheblichen Anteil zu Lasten von Schulden der öffentlichen Haushalte erfolgt.
Die öffentlichen Haushalte sind heute bereits mit 1,8 Billionen € verschuldet und der Schuldendienst hierfür (Zins und Tilgung) kann bereits seit vielen Jahren von den Steuerzahlern nicht mehr begleichen werden, weshalb vor allem die Neuverschuldung steigt.
Zusätzlich müssen noch die Folgekosten aus der internationelen Finanzkrise vom Steuerzahler aufgebracht werden und sorgen damit für Neuverschuldung.
DAS SIND DIE STEUERLASTEN FÜR UNSERE KINDER!!!
Nun ja, dann leisten wir uns noch eine Migration von Wirtschaftsflüchtlingen zu einem hohen Anteil direkt in unsere Sozialsysteme.
Vor allem betrifft dieses arabische und türkische Muslime, deren Anteil in der Bevölkerung von 3,5 mio in 1973 auf 10,5 mio in 2010 angestiegen ist, während die Zahl der Beschäftigten aus diesen Gruppen konstant bei 1,8 mio geblieben ist.
Ich überlasse es Ihrer Phantasie, ob ohne diese Menschen im Land die H4-Sätze für andere ggfs. höher sein könnten.
Sie meinen, dass ich diese Regeln/Fakten wirklich gut aufsagen kann.
Darum geht es aber gar nicht.
Es geht schlicht um eine Wertschöpfung, die, bevor sie verteilt werden kann, natürlich ersteinmal erwirtschaftet werden muß.
Wir haben das Glück oder besser gesagt die Fähigkeit, einen großen Teil unserer Wertschöpfung im Export zu verdienen.
Ohne den Exportanteil hätten wir wahrscheinlich im unteren Einkommensbereich der Bevölkerung schon recht bald die ersten Ernährungsprobleme.
Ich hoffe, dass ich Sie mit den vorgenannten Zeilen nicht beleidigt habe!
Nachstehend noch meinen Kommentar zu Ihrem Blogbeitrag über Hochtief.
Es ist wohl so, dass Hochtief bereits heute ca. 2/3 seines Umsatzes im Ausland macht.
Betroffen von einer Aktienmehrheit durch ACS wären hauptsächlich die ca. 10.000 Mitarbeiter in Deutschland, größtenteils davon Essen.
Auch Hochtief ist bei einer australischen Tochtergesellschaft namens Leighton mit 55 % beteiligt.
Leighton überweist derzeit etwas 80 % des Hochtief-Konzerngewinnes.
D. h., Hochtief macht mit den australischen Kollegen derzeit das Gleiche, was ACS mit den deutschen Kollegen bei Hochtief vorhat.
@I.D.A. Liszt schrieb am 17.10.2010 um 23:49
@ por:
Bitte nicht füttern!
Sonst lungert der Troll nach mehr
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Selber lungernder Troll, aber ohne Argumente!
Trolle aller Länder, vereinigt Euch und schwurbelt weiter im Lande der Sozialromantiker!
Bitte weiter füttern!! ;-)
@I.D.A. Liszt
Vielleicht wäre am die Formulierung am "meisten entpolitisiert" bei den Hartz-IVlern glücklicher gewesen.
Deine Argumente stimmen schon irgendwie.
Herzliche Grüße
poor on ruhr
@sozenschreck
Das kommt mir irgendwie vor, als ob sie auf dem Mars und ich mit beiden Beinen auf der Erde stehe. Es stimmt nicht, dass die H4´ler in Deutschland auch Welt haben. Die hohe Statsverschuldung haben andere Länder auch, die ihren Löwenanteil ihre BIP´s z.B ins Militär stecken. Die deutsche Verschuldung ist nicht schön, aber damit kann das Land durchaus fertig werden.
Natürlich möchte ich den Kindern auch keinen Schuldenberg hinterlassen, aber ich will auch kein gandenloses Sparen auf Kosten der Entrechteten und Ausgebeuteten.
Von der Werschöpfung durch Binnennachfrage haben unsere scheinbar unfähigen Regierungen und Sie scheinbar noch nie was gehört.
Auch die Zahlen mit den Muslimen stimmen so nicht.
Sie gehen von der Wertschöpfung aus? Um so mehr ein Grund , die Wertschöpfung auf die zu verteilen , die Sie wirklich schaffen und auf die, die mangels vorhandener Arbeit ohnehin schon ausgegrenzt sind. Für Letztere müssen Wege gefunden werden, Sie mit ihrem Anteil an der Wertschöpfung wieder menschenwürdig in die Arbeitswelt und das soziale Leben zu integrieren.
Mit Logik ohne Werteprinzipien kann man nämlich auch die schlimmsten kriminellen Unternehmen betreiben.
por
@poor on ruhr
Auch die Zahlen mit den Muslimen stimmen so nicht.
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Von der Wertschöpfung durch Binnennachfrage haben unsere scheinbar unfähigen Regierungen und Sie scheinbar noch nie was gehört.
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Zunächst einmal muß ich Ihnen Recht geben, dass die oben genannten Zahlen nicht ausschließlich Muslime betreffen, sondern Zugewanderte insgesamt.
Aber die Beschäftigungsquote ist bei den Muslimen die schlechteste von allen Zuwanderungsgruppen.
Natürlich spielt die Binnennachfrage eine große Rolle.
Durch H4 wird die Binnennachfrage zweifellos auch angeregt.
Aber die Wertschöpfung ist per Saldo negativ, weil H4 aus Steuern finanziert wird und der Rückfluss an Mehrwertsteuer usw. geringer ist, als die H4 an Steuergeldern verbrauchen.
Die Konsumproduktion für H4ler erfordert also einen viel höheren Wertschöpfungsbeitrag, als sie selber erwirtschaften.
@poor on ruhr
...
Sie gehen von der Wertschöpfung aus? Um so mehr ein Grund , die Wertschöpfung auf die zu verteilen , die Sie wirklich schaffen und auf die, die mangels vorhandener Arbeit ohnehin schon ausgegrenzt sind. Für Letztere müssen Wege gefunden werden, Sie mit ihrem Anteil an der Wertschöpfung wieder menschenwürdig in die Arbeitswelt und das soziale Leben zu integrieren.
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Hierzu gebe ich Ihnen uneingeschränkt Recht!
Allerdings haben die (hoffentlich nur temporär) "Ausgegrenzten" gerade keine Möglichkeit, zur Wertschöpfung beizutragen.
Haben Sie ein Rezept?
@sozenschreck
"Die Konsumproduktion für H4ler erfordert also einen viel höheren Wertschöpfungsbeitrag, als sie selber erwirtschaften."
Werter Herr sozenschreck, aber sie haben doch durch die nicht vorhandene Arbeit keine Chance an der Wertschöpfungskette zu beteiligt werden.
Das erfordert doch mindestens einen menschenwürdigen Unterhalt für die Leute, die keine Arbeit finden, obwohl sie es wollen.
Das Kapital ist doch kein Selbstzweck und soll dem Menschen dienen und nicht der Mensch dem Kapital.
Lieber Herr sozenschreck,
ich meine , dass Ehrlichkeit um die Diskussion um die Arbeitslosigkeit einziehen muss. Geschönte Statistiken, die den realen Umfang der Arbeitslosigkeit verschleiern nützen nur den Herrschenden.
Ich weiß ganz erhrlich auch nicht, wo es jetzt langgehen sollen, aber ich möchte eine ehrliche gesellschaftliche Debatte um die arbeitslosigkeit in der alle Beteiligten mit einbezogen werden und nicht mal so eben hopplahopp vom Kabinettstisch aus Hartz Fünf (Euro) beschlossen wird.
Wenn es um die rettung der Banken ging war mit dem Argument der Systemniotwendigkeit Geld dar. Ob dies so stimmte ist bis heute nie wirklich belegt worden.
Die Herrschenden haben mit Hilfe von Hartz IV einen Niedriglohnsektor in Deutschland implementiert, der zuerst die Löhne des Prekariats in Arbeit und säter wahrscheinlich auch die Löhne der Mittelschicht nach unten drückt.
So entsteht ein gesellschaftliches Klima der Angst und der Entzweiung , dass irgendwann auch die Demokratie oder was bis jetzt von ihr übrig geblieben ist, endgültig abschafft. Das will ich nicht, auch wenn ich es akzetiere dass Sie zu ihren Thesen und Argumenten stehen, von denen mir die Eigenverantwortung dder Menschen noch amehesten einleuchtet. Das darfg doch aber nicht dazuführen, dass der gelebte Rechts-und Sozialstaat vollends aufgerhoben wird, nur , damit es noch ein ige hundert Millionäre und eiin paar Dutzend Millionäre mehr in Deutschland gibt.
Das Geld , das für den Sotzialstsaat ausgegeben wurde verschwindet ja nicht, es fleißt eben nur in Kapitalakummulationen die nur ganz wenigen dienen.
Die Jachten von Friede Springer oder Ackermann sind mir ja insoweit egal , wenn es allen Menschen wenigstens in einem menschenwürdigen Rahmen gut geht.
Aber wenn es in Deutschland wieder Kinderarmut gibt und Hunger geschoben wird ist es wieder Zeit über einen Umverteilung von oben nach unten nachzudenken.
Herzliche Grüße
poor on ruhr
@poor on ruhr
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Ich weiß ganz erhrlich auch nicht, wo es jetzt langgehen sollen, aber ich möchte eine ehrliche gesellschaftliche Debatte um die arbeitslosigkeit in der alle Beteiligten mit einbezogen werden und nicht mal so eben hopplahopp vom Kabinettstisch aus Hartz Fünf (Euro) beschlossen wird.
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Wenn es um die rettung der Banken ging war mit dem Argument der Systemniotwendigkeit Geld dar. Ob dies so stimmte ist bis heute nie wirklich belegt worden.
Die Jachten von Friede Springer oder Ackermann sind mir ja insoweit egal , wenn es allen Menschen wenigstens in einem menschenwürdigen Rahmen gut geht.
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Viele gute Argumente, Herr Gute @poor on ruhr!!
Mir gefällt es, daß Sie nicht von vornherein mit Patentlösungen aufwarten.
Viele FCler tun so, als wenn sie die Weißheit mit dem Löffel gefressen haben und verweisen auf Lösungen, die mehr planwirtschaftlich orientiert sind und sicherlich dazu beitragen würden, die Wirtschaft zu ruinieren und letztlich zu einer geringen Wertschöpfung für alle und damit zu einem geringeren Lebenstandard führen würde.
Das der Bankenchrash mit Steuermitteln abgefangen wurde, stinkt mir natürlich auch. Trotzdem glaube ich, das der Einsatz von Steuermitteln, zumindest größtenteils, ohne Alternative war.
Besser wäre es natürlich gewesen, wenn vorher die Kreditvergaben/Derivatgeschäfte per Gesetz kontrolliert worden wären.
Wie üblich waren die ganzen Schlauberger von Politikern und Experten erst wieder zu spät schlau.
Ob die eine andere Vermögensverteilung, quasi die Liquidierung von Ackermanns und Co's Yachten, auf alle Arbeitnehmer verteilt etwas bringen kann, glaube ich persönlich weniger.
Ich hatte hier in einem Kommentar mal vorgerechnet, dass der Jahresverdienst meines Chefs in Höhe von ca. 8 mio. €/Jahr verteilt auf die Belegschaft von 400.000 Mitarbeiter nur 20 €/Kopf/Jahr = ca. 1,67 €/Kopf/Monat
bedeuten würde.
Da glaube ich lieber weiter an die Effektivität des kapitalistischen Systems mit der besseren Ausnutzung der wirtschaftlichen Rescourcen.
Natürlich sehe ich auch, dass es viele nicht akzeptable Ungerechtigkeiten in diesem System gibt.
Aber glauben Sie mir, wahrscheinlich wären die Ungerechtigkeiten in einem sozialistischem System noch viel größer, wie wir z. B. aus der DDR/UDSSR-Vergangenheit wissen.
In der Geschichte konnten Sozialisten auch noch nie beweisen, dass es den Leuten mit ihren Vorstellungen in der Breite besser als mit dem freien marktwirtschaftlichem System ging.
Wenn Sie so wollen, vertraue ich auf die Geldgeilheit von Managern und Unternehmern in einer freien Marktwirtschaft, weil sie Effektiver bei der Wertschöpfung zum Vorteil breiter Bevölkerungsschichten ist.
P. S.,
hatte vergessen herzliche Grüße zu senden! :-)
Ihr Sozenschreck.
Hallo sozenschreck,
vielen Dank für Ihre Antwort, erklärt sie doch, was uns beide voneinander in diesen Fragen unterscheidet.
Ich glaube nicht, dass der KaptaLISMUS GESIEGT hat, sondern nur übrig geblieben ist.
Auch wenn der Sozialismus in der Vergangenheit im, praktischen Leben noch nicht die Antworten gefunden hat, die wirklich grosse Völker auf Dauer vieler Generationen überzeugt hat, so daarf das doch kein Argument sein , um weiterhin nach gerechteren und menschenwürdigeren Lösungen zu suchen. Bei Ihnen erkenne ich positiv an, dass sie nicht wie viele anderer ihrer Meinung nicht sofort alle für verrückt erklären, die ihre marktwirtschaftliche Einstellung nicht teilen.
Herzliche Grüße
por