Die Regionalwahlen in Frankreich haben ein zerrissenes Land gezeigt. Der Front National war nur durch eine Koalition zwischen den verfeindeten Sozialisten unter Hollande und den Republikanern unter Sarkozy zu verhindern. Diese Koalition der Patrioten gab es zum letzten Mal bei der Stichwahl für die Präsidentschaft von Jacques Chirac. Doch diesesmal war alles anders, denn der Parteichef der Republikaner verbot diese Koalition, doch seine Mitglieder scherten sich nicht um das Verbot und riefen die Republikaner zu einer "Barrage" mit den Sozialisten gegen den FN auf. Dies zeigt ganz klar den Ansehensverlust von Sarkozy in seiner eigenen Partei auf, daher ist nicht mehr sicher, ob Sarkozy tatsächlich noch einmal als Präsidentschaftskandidat aufgestellt werden wird. Die nun neu gewählten republikanischen Regionalpräsidenten (in Deutschland Ministerpräsidenten der Länder genannt) werden selbst ihre Ansprüche geltend machen. Der FN hat zwar auf Grund des französischen Wahlgesetzes alle Regionen verloren, aber seine Anhänger eben nicht! Darin liegt die Gefahr für die Nation. Der rechte FN mit seinen eindrittel Anhängern wird immer mehr frustriert und damit brutaler und mächtiger. Wenn man ein drittel der Wähler durch ein Wahlgesetz daran hindert, in die Regionalparlamente und in die Nationalversammlung zu kommen, dann radikalisiert sich die Strasse. Und dazu sind die Franzosen durchaus in der Lage. Nicht umsonst hat der Premierminister Manuel Valls gestern vor einem Bürgerkrieg in Frankreich gewarnt.
Frankreich
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Geschrieben von
Rainer Kahni
Rainer Kahni besser bekannt unter dem Namen Monsieur Rainer ist Journalist und Buchautor. Er ist Mitglied von Reporters sans frontières.
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