„Jeder schreibt für sich allein“: Die nicht vor den Nazis flohen

Kino In Dominik Grafs Dokumentarfilm „Jeder schreibt für sich allein“ hinterfragt Anatol Regnier die Haltung von Hans Fallada, Erich Kästner & Co. zur Zeit des Nationalsozialismus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2023
Ein typischer Dominik-Graf-Protagonist: Anatol Regnier, hier mit Henrike Stolze
Ein typischer Dominik-Graf-Protagonist: Anatol Regnier, hier mit Henrike Stolze

Foto: Piffl Medien/Kulturmeisterei

Schläft ein Lied in allen Dingen heißt ein Sammelband mit „Texten zum Film“ von Dominik Graf. Das titelgebende kurze Gedicht Joseph von Eichendorffs steht am Anfang des Buches, gibt den Ton vor für kürzere und längere Essays, in denen sich der Regisseur Graf voller Scharfsinn und Sympathie mit Filmen der Kinogeschichte, aber auch mit TV-Serien auseinandersetzt und einige seiner Weggefährten porträtiert. Das passt, denn Eichendorffs Zeilen von 1835 entsprechen dem poetischen Geist, in dem Graf arbeitet. Seine Kinofilme, wie zuletzt die fulminante Kästner-Adaption Fabian, seine TV-Krimis und auch die Dokumentarfilme sind immer auf der Suche nach Zauberworten, die Dinge zum Vorschein bringen.

Das kann bis ins metaphysisch Raunende gehen; nich