Ein Reis & Tee Sampan zum selbstständig sein?

Das Blumental Syndikat 2015-2017-32.

Gedanken aus dem Blumental.

Die Schatten sind mit der voranschreitenden Tageszeit auch über unserem Baldachin ähnlichen Steuerhaus weiter gewandert, inzwischen ist es schon später Nachmittag im Blumental und doch merklich kühler geworden. Ein leichter thermischer Sommerwind bringt die kleinen koreanischen Glocken die an den Ecken der Dächer und überall auf unserem Drachen Sampan hängen zum klingen, wovon ich in der Regel auf eine sanfte angenehme Art und Weise geweckt werde. So ein kleines Nachmittagsschläfchen mit der etwas erhöhten Aussicht auf einem Hausboot mitten in der Natur hat was für sich. Palden liegt auf der Seite sie hat ihre Beine etwas angewinkelt und ist auf ihrer Liege eingeschlafen, ich gehe leise zu ihr rüber nehme ganz vorsichtig ein leichtes großes Tuch und decke sie behutsam damit zu.

Tulchen lag bis jetzt bei Mamma am Fußende und steigt jetzt aber vorsichtig über ihre Beine und baut sich eine Kule hinter ihrem Popo und den angezogenen Kniekehlen ein Nest, in dem er sich mit einem Seufzer einem sehr tiefen Ommhh niederlässt. Die lange Tulenase wird jetzt noch auf Mammas Waden abgelegt und so blinzelt er verschlafen mit seinem charmanten Knicköhrchen zu mir herüber, mit einem Blick der keine Zweifel mehr daran zulässt, dass er es gerne schön hat. So ist auch die Redewendung die Tule in der Kule zu einem weiteren gflügelten Sinnbild in unserem Alltag im Blumental der glücklichen alten Kinder geworden. Wenn ich mit dem Tulchen bei trockenem Wetter am Drachenfluss auf den weiten Uferwiesen war um mit Hundefreunden zu spielen und im Wasser herum zu toben und wir wieder zu Hause auf dem Drachen Sampan sind, hat das liebe Tulchen immer fix und fertig und tut nix mehr.

Genau gegenüber über dem Kanal auf dem großen Reis & Tee Sampan beginnt wie an jedem anderen Tag auch, genau zwei Stunden vor dem Sonnenuntergang immer das gleiche Ritual. Ein geschäftiges treiben und klappern klingt vertraut aus den offenen Fenstern der kleinen Garküche unter dem Steuerhaus des Sampan. Der würzig markante Duft von japanischen Räucherstäbchen wegen der Mückenplagen, vermischt sich in der milden Luft des verdunstenden Wasser mit den Wohlgerüchen der asiatischen Wok Gerichte und weht Appetit anregend über den Kanal zu uns herüber. Inzwischen werden noch ringsherum die großen Glas Schiebetüren des alten Reis & Tee Sampan aufgeschoben und die niedrigen japanischen Tische mit den einladenden bequemen Sitzkissen auf der Dachterrasse und den kleinen Balkonen verteilt.

Auch wenn das Leben im Blumental und der zurückhaltende Umgang der Blumentaler untereinander für Außenstehende etwas seltsam romantisch verklärt und auch weltfremd erscheint, ist es doch ein Leben was auch auf unserem Planeten möglich ist. Auch im Blumental gibt es Internet und jeder hat ein Smartphone um sich über die Nachrichtenlage und ihre Folgen zu informieren. Darüber hinaus bringt jeder auch die eigenen Erfahrungen seiner Biographie mit und es wird genauso lebhaft diskutiert wie überall auf der Welt.

Aber im Blumental werden eben keine Menschen von ihrer Regierung mit aller Macht und brutaler Waffengewalt wie Tränengas Schlagstöcken und Wasserwerfern angegriffen die gegen Korruption Arbeitslosigkeit und für den Erhalt ihrer sozialen Zukunft demonstrieren.

Da niemand auf der Welt genau sagen kann ob er noch einmal geboren wird und dieses jetzige Leben das einzige mal auf der Erde sein könnte, wäre es doch dumm sich dessen nicht bewusst zu werden und ein liebenswerter Mensch zu sein.

Das Blumental Syndikat 2015-2017-32.

In Erinnerung an das Buch "Der Kleine Prinz" von dem französischen Pionier der Lüfte Antoine de Saint Exupéry.

Mir, Shalom, Paix, Frieden, Peace & Love.