Meister des Un(ter)bewussten: Zum 75. Geburtstag von Haruki Murakami

Alterswerk Haruki Murakami hat einen neuen Roman geschrieben. Sollte sein Frauenbild tatsächlich der Grund sein, warum er beim Nobelkomitee stets durchfällt? Sicher ist, „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ ist eine leuchtende Liebesgeschichte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2024
Licht, das keine Schatten erzeuge, sei kein richtiges Licht, meint Haruki Murakami
Licht, das keine Schatten erzeuge, sei kein richtiges Licht, meint Haruki Murakami

Foto: Max Slobodda

„Ich habe mir das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt“, hat Jorge Luis Borges einmal gesagt. Folgerichtig spielen Bucharchive in seinem Werk eine zentrale Rolle. Es ist nicht übermittelt, ob der 1986 in Genf verstorbene Argentinier in seinen letzten Lebensjahren Notiz von einem jungen japanischen Autor namens Haruki Murakami genommen hat. Wenn doch, wäre es interessant zu erfahren, ob der Meister der Fantastik damals eine Ahnung hatte, dass sich eben jener Murakami im fernen Japan aufmacht, seine Nachfolge anzutreten.

Pünktlich zu Murakamis 75. Geburtstag erscheint nun ein neuer Roman in deutscher Übersetzung. Die Stadt und ihre ungewisse Mauer führt in drei Teilen in eine geheimnisvolle Bibliothek, in der nicht das Wissen der Welt, sonder