Abteilung Satire: Facebook-Richtlinien

Recht & Gesetz Ich, Timo Essner, erkläre hiermit feierlich, mit zwei Fingern in einem Glas warmer Milch und zittriger, tragender Stimme Folgendes:

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Ihre Freitag-Redaktion

Heute, am 02.03.2016 um Fiddelvordrölf, in Reaktion auf die neuen Facebook-Richtlinien; gemäß den Artikeln l, 2 und R2D2 meiner eigenen, selbst ausgedachten, aber universell und auch auf dem Mars gültigen Timo-Essner-Gesetze, („Ich bin Künstler, ich darf das!“), erkläre ich, dass alle Rechte an allen persönlichen Daten, Zeichnungen, Bildern, Texten und Geschenken von Mark Zuckerberg (etwa letztens in Berlin) ausschließlich bei mir liegen, veröffentlicht auf meiner Facebook-Seite (auf meinen Facebook-Servern!) ab … ehm … letztens … na, als das eben alles losging anzufangen. Die kommerzielle Nutzung (bspw. kleiner blauer Plastiknoppen oder der Fruchtfleischgewinnung aus Fruchtfliegen) erfordert vorher meine schriftliche Genehmigung – und zwar auf Dänisch; einfach nur so, um es kompliziert zu machen!

Jeder kann diesen Text kopieren und einfügen in seiner persönlichen Facebook-Seite, obwohl er sein ein gar schlechtestes Übersetzung („Google Translate“, „Bing Übersetzung in Facebook“). Damit bist du unter dem Urheberrecht, ein paar Zentimeter über dem Haushaltsrecht (was für'n Ding?), aber in jedem Fall noch weeeit unter dem Timo-Essner-Gesetz („Lethargisch, c’est moi!“). Mit diesem Post lässt du Facebook wissen, dass die Veröffentlichung, Vervielfältigung, Verbreitung, Versendung, kleinschreibung von hauptwörtern, Kommata vor „und“ oder „oder“, und irgendwelche Container aus deinem Profil (häh?) streng verboten sind. Die oben genannten Artikel sind auch für Arbeitnehmer, Studenten, Agenten, dressierte Affen an Code-Schreibmaschinen und / oder — anderes Personal im Dienst von Facebook erhältlich (natürlich gegen Aufpreis). Das wird von Facebook (persönlich!) auch ganz bestimmt gelesen.

Der Inhalt von Timo Essner enthält Nonsens und bunte Bilder. Die Verletzung von Rechten ist ebenso uncool wie die Verletzung von Linken oder anderer Menschen, egal welcher politischen oder weltanschaulichen Ausrichtung. Bei Bedarf denke ich mir fiese Strafen aus, die ich vorher in das o. g. Timo-Essner-Gesetz schreibe (siehe: „Rechtsstaat“). Die Statue von Rom kenne ich nicht, aber soweit ich weiß, stehen da einige Steinfiguren herum (Rom ist ziemlich groß!).

Alle bei Twitter Facebook und auf der ganzen Welt sind eingeladen, sich einen ähnlichen Unfug aus den Fingern zu saugen und allen Nutzern eines bestimmten Diensteanbieters ins Profil zu posten, die denken, dass ihr jämmerlicher, schlecht übersetzter Text irgend jemanden bei Facebook beeindruckt. Außerdem bezieht sich das „Statut von Rom“ auf Kriegsverbrechen; man kann Facebook Vieles vorwerfen, aber das geht wohl doch zu weit. Ferner könnt ihr euer Urheberrecht eh nicht abtreten, guckt dazu mal ins UrhG (www.dejure.org) oder auf mimikama.at und das Nutzungsrecht habt ihr solange inne, bis ihr es (ganz oder teilweise) gegen Geldleistung verkauft („Lizenzen“).

Wenn du zur dieser Erklärung nicht mindestens einmal im Kreis tanzt, wirst du stillschweigend zulassen, dass irgendwo auf der Welt ein seltenes Megabyte mit niedlichen großen Kugelaugen stirbt – willst du das?

Video-Empfehlung:

John Oliver on Facebook Privacy Statements (engl., ca. 4 Min.)

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Geschrieben von

Timo Essner

Flensburger Jung, zweisprachig aufgewachsen, dritter Sohn von Literaten.Karikaturist und freier Redakteur in diversen Publikationen on- und offline.

Timo Essner

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