„Wir dachten schon, wir müssten dieses Regime mit Gewalt stürzen.“ Es waren Worte von ausgewählter Dreistigkeit, mit denen gestern ein siegestrunkener Oppositioneller den Sieg der Anti-Chavisten für die Tagesschau kommentieren durfte. Die venezolanische Opposition, ein lächerliches Zweckbündnis aus gemäßigten Sozialdemokraten, Liberalen und Konservativen, hat in den letzten sechzehn Jahren kaum eine Gelegenheit ausgelassen, das sogenannte „Regime“ des Hugo Chavez und seines Nachfolgers Maduro mit aller Aggressivität zu sabotieren und scherte sich um die Spielregeln von Demokratie und Rechtstaatlichkeit dabei herzlich wenig. Wer sich ein Bild von der moralischen Integrität jener selbsternannten Widerstandskämpfer gegen den vermeintlichen Autoritarismus der Chavistas machen will, dem sei die bemerkenswerte Dokumentation „The Revolution will not be televised“ ans Herz gelegt. Hautnah war das Filmteam 2002 mit dabei, als die Regierung Chavez sich plötzlich mit einem sorgfältig orchestrierten Putschversuch konfrontiert sah, der am Ende nur um Haaresbreite scheiterte, nachdem sich die Verschwörer mitsamt ihrer Lakaien bereits häuslich im Präsidentenpalast eingerichtet hatten.
Bei genauerer Betrachtung der Umstände muss es fast wie ein Wunder erscheinen, dass die Bolivarische Revolution ganze sechzehn Jahre all dem massiven Druck standzuhalten wusste, dem sie durch die unheilige Allianz von einheimischem Kapital und US-Imperialismus gleich von Beginn an ausgesetzt war.
Dass die westlichen Medien auch hierzulande den Wahlsieg zum Beginn einer neuen, freiheitlichen Ära für Venezuela umdeklarieren ist betrüblich und war doch vorhersehbar. Betrüblich ist es, weil jene Kräfte, die nun das Heft in der Hand halten eben keine demokratische Erneuerung verheißen, sondern die Rückkehr zu Ausbeutung und Agonie. Die neue Ära wird sich vor allem durch ihre frappierende Ähnlichkeit mit der alten, der ganz alten Zeit auszeichnen, als nationales und internationales Kapital den Ölriesen Venezuela noch einträchtig und ungehindert ausnehmen durften wie eine fette Weihnachtsgans. Wieviele chavistische Errungenschaften werden diese glorreiche Zeitenwende wohl überstehen? Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis man laut oder leise über eine erneute Privatisierung des unter Chavez verstaatlichten Erdölunternehmens PDVSA nachzudenken beginnt.
Die Wahldebakel der neoperonistischen Linkspopulisten in Argentinien und der Chavisten in Venezuela sind bereits für sich genommen nicht weniger als ein politisches Erdbeben, doch darüber hinaus könnten sie krachend und polternd auch den Beginn eines neuerlichen Siegeszuges von Neoliberalismus und Repression auf dem südamerikanischen Kontinent ankündigen. Vorbei sind die Zeiten, da die „Piraten der Karibik“ wie Tariq Ali sie liebevoll nannte, an ehrgeizigen Projekten wie der Bank des Südens bastelten, um dem Einfluss imperialistischer Instrumente wie Weltbank und IWF zu entkommen.
Die lateinamerikanischen Experimente sind seit jeher von Linken überall auf der Welt und nicht zuletzt natürlich in Europa mit größtem Interesse verfolgt worden und riefen gleichermaßen Bewunderung wie Ablehnung hervor. Gerade an Venezuela spalteten und spalten sich noch immer die Geister: Was war das nun? Ein bonapartistisches Regime, das im Namen des Volkes zu sprechen nur vorgab und in Wahrheit einen wirklich radikalen, ja vielleicht revolutionären Umsturz der Verhältnisse im Lande verhinderte?
Derartige Kritik neigt nicht nur dazu, die ernsthaften Bemühungen und Erfolge zu relativieren, die seit Amtsantritt von Chavez gemacht wurden, sie verkennt auch den überaus interessanten Radikalisierungsprozess der ganzen chavistischen Bewegung. War der Commandante anfangs vielleicht wirklich nicht viel mehr als ein lateinamerikanischer Populist mit einer schwammigen Vision von einem „dritten Weg“ zwischen Kapitalismus und Kommunismus, so wurde er auch durch die ungeahnte Aggresivität der in die Defensive geratenen Machteliten zum überzeugten Antikapitalisten. Inspiriert vom deutschen Soziologen Heinz Dieterich wandte er sich einige Zeit lang dessen Konzept eines „Sozialismus des 21. Jahrhundert“ zu, bis die beiden Männer miteinander brachen. Chavez blieb Sozialist, auch wenn seine Vorstellung vom Sozialismus zugegebenermaßen vage waren und dringend einer soliden theoretischen Unterfütterung bedurft hätten. Das strahlende Bild des Hugo Chavez, in der Propaganda seiner Anhänger auch zwei Jahre nach seinem Tod noch ungebrochen omnipräsent, wird schließlich auch durch Nepotismus und den unverzeihlichen, den platten Antisemitismus getrübt, der sich in seiner martialischen Rhetorik immer wieder Bahn brach.
Nichtsdestotrotz bleibt die Abwahl der Chavez-Erben ein Fiasko, für die Linke, aber vor allem anderen für die Menschen in Venezuela und schon allzu bald vielleicht auch anderswo. Noch sind Sozialdemokratie und Radikale Linke in Lateinamerika nicht am Ende. Noch bleibt mit Bolivien ein hoffnungsvolles Bollwerk, das aus den Fehlern des Verbündeten im Norden lernen sollte. Das gilt natürlich auch für die Chavistas selbst: Bis Ende der Dekade bleibt ihnen nun Zeit, schonungslose Selbstkritik zu üben und den Scherbenhaufen der Bolivarischen Revolution genauestens zu inspizieren, um vielleicht schon bei der nächsten Wahl zu alter Stärke und Geschlossenheit zurückzufinden. Noch ist Maduro Präsident, auch wenn seine Macht durch die Verschiebungen im Parlament selbstredend stark eingeschränkt ist. Es nützt wenig, alle Verantwortung für die Krise auf das Ausland abzuwälzen. Gerade dieser Reflex gehört zu jenen Fehlern des Chavismo, denen man sich bis zur nächsten Wahl dringend entledigen sollte, wenn man tatsächlich gewillt ist, die Macht von denen zurückzuerobern, die jetzt vielleicht mit einem demokratischen Mandat ausgestattet sein mögen und doch Feinde der Demokratie und des Volkes bleiben.
Kommentare 32
...und alle Venezuelos schmettern jetzt gemeinsam die "geheime Hymne" Alma Llanera https://www.youtube.com/watch?v=3qAeddQ4LlE
Yo nací en esta ribera
Del Arauca vibrador
Soy hermano de la espuma,
De las garzas, de las rosas,
Soy hermano de la espuma,
De las garzas, de las rosas,
Y del sol, y del sol.
INSTRUMENTAL
Meeee
Arrulló la viva diana
De la brisa en el palmar,
Y por eso tengo el alma,
Como el alma primorosa,
Y por eso tengo el alma,
Como el alma primorosa,
Del cristal, del cristal.
Amo, lloro, canto, sueño
Con claveles de pasión,
Con claveles de pasión,
Para ornar las rubias crimes
Del potro de mi amador.
Yo nací en esta ribera
Del Arauca vibrador
Soy hermano de la espuma
De las garzas, de las rosas,
Y del sol.
INSTRUMENTAL
Meeee
Arrulló la viva diana
De la brisa en el palmar,
Y por eso tengo el alma,
Como el alma primorosa,
Y por eso tengo el alma,
Como el alma primorosa,
Del cristal, del cristal.
Amo, lloro, canto, sueño
Con claveles de pasión,
Con claveles de pasión,
Para ornar las rubias crimes
Del potro de mi amador.
Yo nací en esta ribera
Del Arauca vibrador
Soy hermano de la espuma
De las garzas, de las rosas,
Y del sol.
Lieber Tobit,
Dank für Deinen Beitrag, obwohl ich mit vielem nicht einverstanden bin. Aber es sollte darüber nachgedacht werden, was gegenwärtig in Lateinamerika geschiet. Chávez und die bolivarianische Revolution in Venezuela waren von Beginn an m.A.n. eine Totgeburt. Ausgangspunkt war nach Erreichung der Unabhängigkeit von der spanischen Krone jetzt die Abschaffung der Herrschaft der Nationalen Oligarchie, die Bolivar selbst mit Kräften zu seiner Zeit installiert hatte. Das Ziel war, die Macht an das Volk zurückzugeben. Aber wieder, wie bei allen bisherigen sozialistischen Experimenten, wurde versucht, eine Revolution von Oben durch eine selbsternannte Avantgarde durchzuführen. Und das musste schief gegen und wird in der Geschichte immer wieder schief gehen. Wahre gesellschaftliche Veränderung geht nicht von einem Tribun und beifallklatschenden Rot-, Grün-, Schwarz- oder Braun-Hemden aus (oder selbsternannten Avantgarden), die den Behördenapparat und die nationalen Ressourcen in ihrem Sinne usurpieren. Nachhaltige Revolution muss unabdingbar von Unten ausgehen. Der Einzige, der das eventuell hinbekommen kann, könnte Evo Morales sein. Er hat tausende von berufsbildenden Schulen für die indigene Jugend eingerichtet, von denen jetzt die ersten Jahrgänge in die Praxis eintreten und eine Chance auf selbstbestimmtes Leben und Arbeiten haben werden. Es sind genau diese bisher ärmsten und ausgegrenzten Generationen, die die Zukunft Lateinamerikas bestimmen werden; nicht selbsternannte Bürokratien, die sich jetzt die nationalen Ressourcen, statt wie bisher durch nationale Oligarchie, aneignen und in Eigenverantwortung im Lande selbst in Fertigprodukte transformieren.
Sicher, der Gringo-Imperialismus nimmt jede Möglichkeit wahr, das Rad der Geschichte herumzudrehen. Das wird auf die Dauer jedoch nicht gelingen, wenn selbstbewusste nachrückende Generationen eine solidarwirtschaftliche Gesellschaft errichten, die weder auf Kommandos von nationalen Oligarchien noch von selbsternannten bürokratischen Sozialisten hören. Leider ist das Dilemma vieler Linken, dass sie keine humanistische Perspektive in der Praxis realisieren können. Auch sie sind nach wie vor von der Versuchung auf Herrschaft infiziert. Der "Suizid" der Avantgarde und Übergabe der Macht an das Volk ist nach gewaltmässiger oder friedlicher Revolution bisher in keinem Land erfolgt. Hoffentlich gelingt das Experiment in Bolivien.
Bis auf Mujica (Uruguay) sind all die Mächtigen in dem youtube-video von @VAUSTEIN zum Vergessen.
LG, CE
Danke für den Artikel!
Sowohl für Argentinien als auch für Venezuela müssen wir feststellen, dass der Wechsel vor allem den Schwächen der Regierung zuzuschreiben ist, und nicht den Stärken der Opposition. Die Korruption, Unfähigkeit etc. sind real, und die Menschen wollen einen Wechsel. Dass es "zurück in die 90er" geht, glaube ich nicht: Geschichte geht nicht einfach rückwärts, und eine komplette Rückabwicklung der letzten 15 Jahre würde auf extremen Widerstand stoßen. Ich hoffe, dass die Menschen dort die wirklich positiven Dinge verteidigen werden und gleichzeitig eine gewisse Erneuerung des Chavismus einsetzt. Allerdings bin ich unsicher, woher diese kommen sollte: Das bisherige System ist ziemlich gründlich diskreditiert, die "wir gegen die"-Polarisierung überschattet alles, und angesichts des unglaublich niedrigen Bildungsniveaus habe ich wenig Hoffnung auf eine progressive Basisbewegung. Längerfristig wird Chavez sicher seine Spuren hinterlassen, aber fürs erste...
Der mit 300PS unterlegte SUVdeutsche würde für 99 Literdieselcent jede Revolution dieser Erde verkaufen...
Aber wir müssen uns ja nicht sooo weit rauslehnen. In Osteuropa scheitert die Linke auch ohne Klopapiermangel. Und vor aller Überfluss weiß die Linke vor der Oder auch nicht, wie sie die AfD und deren Wutanhänger auf den Weg der Wahl zurückbringen kann.
die jetzt vielleicht mit einem demokratischen Mandat ausgestattet sein mögen und doch Feinde der Demokratie und des Volkes bleiben.
danke auch für das blog.
wer aber noch immer meint, die probleme dieser oder jener gesellschaft ließen sich durch wahlen, elektronisch oder per kreuzchen, lösen, der oder die glaubt wohl auch ans horoskop.
demokratie per wahl mag ein korrektiv sein gegen diktatorische machenschaften. machtkranke gibt es in jedem system.
die basisbehauptung der demokratie ist der wille des volkes. der wille existiert nicht, ist nur eine fiktion, und wenn er zu existieren scheint, dann ist er manipuliert.
was wahlen bringen, zeigt nicht nur venezuela aktuell, auch in europa sehen wir zu, wie nicht nur in frankreich die undemokraten gewinnen. auf kosten der problemlösungen, die im ansatz ja vorhanden sind.
nehmen wir paris mit der klimakonferenz. demokratisch wird dort die aufgabe der weltbevölkerung zerlegt in verdauliche happen, weil die 200 regierungsvertreter sich alle rechte vorbehalten. es geht dann wieder um macht und wille, nicht um einvernehmlich vernünftige regelungen. dafür fehlt es an leuten, die auf die sache sehen, nicht auf den statistischen willen.
die demokratrie ist eine antike verlegenheitslösung. das sagte der nahe am problem beteiligte platon schon. wenn die leute nicht mehr weiter wissen, greifen sie zuletzt nach der lösung per los. irrationaler gehts nimmer. aber wenn keine konstellation stabil ist, lässt man dem zufall den vortritt. wackelpudding als lösung. das ist am beispiel venezuela zu besichtigen. zur freude der feinde ringsum.
Besten Dank an TobiT für diese gute Analyse, die auf die Stärken und auf die Schwächen des Chavismo aufmerksam macht!
Lieber Costa, überBolivien kann ich nichts Fundiertes sagen, da bist du gefragt. Was mir durch die Lektüre von Fabian Scheidler : „Das Ende der Mega Maschine“ deutlich geworden ist, sprichst du hier ganz klar aus. Die große Maschine der Kapitalakkumulation ist durch keines der Systeme verändert worden, deswegen steht der Weg zu einer eigentlichen Demokratie noch aus. Es wird viel zu lernen geben, wieder selbstständig und im direkten Aushandeln mit anderen sich zu entscheiden lernen. Wir hier in Deutschland sind doch ständig anderes gewohnt, auch ich persönlich hadere im Innern schon lange über vieles, was ich gezwungen zu tun bin. Scheidler gibt keine Antwort, da ja alle antisystemischen Bewegungen bis jetzt noch keine Chance hatten. Er macht nur Mut, weiter an der Frage dranzubleiben. Viele deiner Ideen wie z.B. die mit der Friedensuni, sind ein Weg dahin. – Noch ne kleine bescheidene, persönliche Bitte: Kannste nicht irgendwo etwas gründen, wo es flach ist? Dann komme ich als Mitarbeiterin in ein paar Jahren sofort dazu. J LG, Elke
bester helder, jetzt, wo ich die megamaschine fast zu ende gelesen habe, erscheinen mir deine in dieser fc öfters wiederholten appelle zu einer wahren demokratie noch einmal in neuem licht. scheidler macht deutlich, wie die megamaschine, gestützt durch wirtschaft und religion (kirche usw.) sich im laufe der jahrhunderte raffiniert zu etwas ganz undemokratischem entwickelte und wie sehr wir wahre demokratie erst lernen müssen. Seine unideologisch geschriebene geschichte von „unten“ räumt mit vielen mythen auf, die wir so im laufe der zeit inhaliert haben. ich garantiere, dass es dich ansprechen wird. herzliche grüße, elke
ich garantiere, dass es dich ansprechen wird.
na, wenn du es so beschwörst, dass es meinen ansprüchen genügen wird, kann ich ja gar nicht anders, als das buch zu bestellen, liebe elke. fabian scheidler, das ende der megamashine.
das wort samt bedeutung erinnert mich an die "menschenmaschine" des britischen historikers lewis mumford. so bezeichnet der die großen herrschaftsapparate, mit denen die bewässerungsanlagen und die pyramiden gebaut wurden. eine maschine, die aus menschen bestand. und aus befehl und gehorsam. die steigerung der gewalt ist deren merkmal. ist sage ich und übertrage die leistung der menschenmaschine der antike schon auf die megamaschine unserer zeiten.
ich möchte die gigantische maschine zerlegen. die gewalt muss aufhören. der krieg muss aufhören. im neuen buch von ilija trojanow geht es um die andere kultur: durch welt und wiese oder reisen zu fuß.
oder durch das abmelden vom stromnetz und durch dezentrale versorgung, autarkie. wenns auch im winter manchmal knapp wird mit der sonne und dem wind. doch in letzter zeit hatte ich beides genug.
herzliche grüße
helder
„wenn man tatsächlich gewillt ist, die Macht von denen zurückzuerobern, die jetzt vielleicht mit einem demokratischen Mandat ausgestattet sein mögen und doch Feinde der Demokratie und des Volkes bleiben.“ – Maduro war klug genug, das demokratische Mandat der Oppositionsparteien anzuerkennen und das Militär nicht gegen die „Feinde der Demokratie und des Volkes“ in Marsch zu setzen. Es bestünde Hoffnung, ein „Ende mit Schrecken“ für das Land zu vermeiden, wenn er nun auch so klug wäre, von seinem Amt zurückzutreten.
Liebe Elke,
Noch ne kleine bescheidene, persönliche Bitte: Kannste nicht irgendwo etwas gründen, wo es flach ist? Dann komme ich als Mitarbeiterin in ein paar Jahren sofort dazu. J LG, Elke
Liebe Elke, ich bin dabei, mich wieder nach D zu orientieren. Auch zwingt die Flüchtlingsproblematik geradezu dazu. Wenn ich nur die Knete einiger Linken-Grosskopferten hätte, oder die von Merkel, Schäuble und Konsorten, wäre ich längst auf dem Sprung. Ideen liegen in der Schublade. Die politischen Verantwortlichen meiner alten Heimat kennen meine Absichten, kriegen aber ihre Hintern nicht hoch, um mir finanziell beizustehen. Vielleicht, wenn die Feuerchen unter den Amtsschemeln ein wenig stärker zu glühen beginnen, könnten sie erschreckt aufspringen und Alternativen nicht länger verhindern.
Ich halte Dich auf dem Laufenden.
LG nach Wuppertal, Hermann
inwieweit befehl und gehorsam schon seit langer zeit existieren, welche arten von tyranneien zu dem schlamassel geführt haben, gerade auch in unserer hochgelobten westlichen zivilisation - du wirst es von einem etwas neuen gesichtspunkt aus finden, helder. ich bin bestürzt über scheidlers ausführungen und zugleich unheimlich froh, unserer gesellschaft und mir selbst wieder neu auf die schliche zu kommen. und damit noch bewusster zu verändern - im andern fall - wenn es deinen ansprüchen nicht genügen sollte - lasse ich mich schelten. freut mich, dass du es bestellt hast. herzliche grüße, elke
Ja, die Flüchtlingsproblematik kann beides werden, eine Chance und eine vertane Chance. Hoffentlich stimmt ersteres. Wobei es zum Aufwachen immer Zeit ist, mit oder ohne Flüchtlinge. Weiterhin alles Gute!
LG, Elke
wenn es deinen ansprüchen nicht genügen sollte - lasse ich mich schelten.
liebe elke, du kannst sicher sein, dass ich nicht mit dir schimpfen werde, falls das buch mir wider erwarten nicht gefallen sollte. ich habe bis jetzt nur gute buchtipps hier in der fc erhalten. ich trau dir das zu. und danke für die leseanregung. je bestürzter du bist von scheidlers seiten, desto eher wird er mein interesse finden...
herzlich grüßt
helder
…wenn selbstbewusste nachrückende Generationen eine solidarwirtschaftliche Gesellschaft errichten, die weder auf Kommandos von nationalen Oligarchien noch von selbsternannten bürokratischen Sozialisten hören.
Meine Güte Costa _ wach mal auf !!! Die heutige junge wie nachrückende Generation möchte ein besseres Leben führen als ihre Eltern _ die Eltern wiederum möchten auch ein besseres Leben für ihre Kinder. Viele sehen eine Chance in dem Agreement mit dem System, das es ihnen verspricht . Wenige sehen, dass sie in diesem System mehr verlieren als gewinnen können. Noch weniger machen sich Gedanken um ein Systemwechsel! In Europa wird nicht anders getickt & solange das in dem internationalen ´Vorbild ´ Europa so ist, lassen sich Menschen überall manipulieren.
Auch wenn die sozialistischen oder sozialdemokratischen Regierungen in Südamerika nie frei von Korruption & Vetternwirtschaft waren, so ist gleichzeitig festzustellen, dass das Ausmaß der Selbstbereicherung auch nicht annähernd zu dem Ausverkauf des Landes steht, was die sog. Opposition ihren Wahlhelfern versprochen hat! By the way: Bzgl. Korruption sind die US-gläubigen Parteien keine Waisenkinder. Dürfen sie auch nicht sein, sonst könnten sie nicht zu gegebenr Zeit & zum gegeben Anlass erpresst werden….
Es beschleicht einen in der Tat das Gefühl, dass CIA, USA, IMF, Weltbank und Goldman-Sachs in Südamerika gewonnen haben. Erst macht Kuba auf kapitalistisch, jetzt kuschelt Venezuela mit Managern.
Verrätst Du uns Dein Konzept?
Liebe MM,
Meine Güte Costa _ wach mal auf !!! Die heutige junge wie nachrückende Generation möchte ein besseres Leben führen als ihre Eltern _ ,die Eltern wiederum möchten auch ein besseres Leben für ihre Kinder. Viele sehen eine Chance in dem Agreement mit dem System, das es ihnen verspricht . Wenige sehen, dass sie in diesem System mehr verlieren als gewinnen können. Noch weniger machen sich Gedanken um ein Systemwechsel!
Genau das ist gerade das Thema einer Geschichte, die ich hier über Perú schreibe (Conchucos). Der Protest, ganz gleich in welchem politischen System, kommt immer dann auf, wenn es materiell nicht so läuft wie erhofft. Das ist ja auch bei uns so. Aber ich meine doch, dass neben der materialistischen Weltanschauung langsam in allen Weltregionen Tendenzen immer stärker werden, dass "gute" Leben im ganzheitlichen Sinne anzustreben, selbstverständlich auch bei gleichzeitig ausreichenden materiellen Bedingungen. Gerade auch die Konfrontation zwischen sozialistischen und kapitalistischen Entwürfen zwingt vor allem junge Menschen darüber nachzudenken, das Demagogen beider Seiten immer nur nach Herrschaft lechzen. Ich sehe die Abkehr vom Sozialismus des 21. Jh. genauso positiv wie die Abkehr vom Gringo/EU-Imperialismus. Wenn wir in Europa schon so weit wären, wäre einiges gewonnen. Der Schwenk in Argentinien und Venezuela bedeutet längst nicht in Gänze ein Zurück in die Armefallen des "Imperiums", auch wenn ihre Agenten (und nationale Oligarchien) jetzt wieder zu jubeln beginnen. Zu tief sitzt die Demütigung des lateinamerikanischen Kontinents durch Uncle Sam während der letzten 100 Jahre. Aber die konkreten Erfahrungen mit dem Sozialismus sind ebenfalls überwiegend nicht positiv von den Menschen erfahren. Zusätzlich kommt jetzt auch peu à peu die Erfahrung mit dem chinesischen Imperialismus. Der Schluss für künftige Generationen liegt nahe, dass es ein alternatives Weltbild geben muss in Richtung Humanismus. Das wird eine revolutionäre Entwicklung in Generationen sein, ebenso wie die Frauenbewegungen Generationen kämpfen mussten mit schliesslich einigem Erfolg. Ich mache mir keine Illusionen über plötzliche Revolution, aber sicher werden kleine Schritte in Richtung ideeller und gleichzeitig materieller Freiheit gangbar sein, wenn wir es denn wollen.
LG, CE
MM, ich kann Dir versichern, dass ich verdammt wach bin, und es das Letzte für mich wäre, meine Prinzipien aufzugeben. Dafür habe ich mein Leben gegeben und daran wird sich nichts ändern. Es geht einfach darum, in bescheidenem und möglichen Masse nach der Ethik zu leben, die menschliches Miteinander lebenswert macht. So ist es, auch wenn es pathetisch klingen mag.
LG in der Adventszeit, CE
Liebe Elke,
die Chance, aber auch jetzt die Notwendigkeit, liegt darin, dass wenigstens im lokalen Rahmen Integration definiert wird, d. h.: Was ist das gemeinsame weltanschauliche Gerüst von Menschen, die ungeachtet ihrer Herkunft und Kultur in einer friedlichen und gleichzeitig kulturell vielseitigen Gemeinschaft bestmögliches, freiheitliches Leben wollen? Wenn diese Frage nicht in den Gemeinden von allen Menschen diskutiert und ein Konsenz erzielt wird (in Schulen, Ausbildungseinrichtungen, Vereinen), dann wird die Gesellschaft sozial auseinanderfallen, mit allen Konsequenzen, wie man ja jetzt allenthalben sieht, nicht nur in Frankreich, auch in allen anderen europäischen Ländern. Wir haben es bisher versäumt, nationale Diskussionen über das Erbe der Aufklärung und ihre Fortentwicklung, bzw. erst einmal ihre tatsächliche Verwirklichung, zu führen. Der brutale Kapitalismus hat in allen europäischen Gesellschaften die vermeintliche Freiheit schaffende Marktwirtschaft mit "pluralistischer, demokratischer" Staatsverfassung durchsetzen können dank wahnsinniger Ausbeutung menschlicher und natürlicher Ressourcen in vielen Teilen der Welt und Schaffung eines entsprechend hohen Lebensstandards in Europa/Deutschland, der die Herzen korrumpiert und den Geist im Salon erschlaffen lässt. Es ist m. E. die Stunde gekommen zu fragen und Antwort versuchen zu geben darüber, was das Zeitalter der Aufklärung heute und in Zukunft für uns bedeutet. Das ist die Chance und Herausforderung für die Zivilgesellschaft, die die jetzige Flüchtlingsproblematik mit sich bringt. Der verdammte Krieg ist die Chance der Politik und des Kapitals. Beiden gehört dieses Handlungs-Instrument um die Ohren gehauen.
LG, CE
Das Video habe ich keinesfalls wegen der bei dem Konzert anwesenden Promis reingestellt, sondern wegen des Liedes von dem ich weiß, dass es die Menschen dort aufmuntert und natürlich auch wegen des Dirigenten, der mir als höchst begabter "Kapellmeister" (Dirigent) bekannt ist. Gustavo Dudamel ist ein so vielseitiger Mensch, der, ginge er in die Politik, sehr viel für dieMenschen erreichen könnte.
Lieber Vaustein,
ganz Deiner Meinung: Gustavo Dudamel ist ein phantastischer Typ, soweit ich das aus Videos usw. beurteilen kann. Gerade solche Menschen, die ungeachtet der politischen Seilschaften ihr Leben für die Gemeinschaft geben, sind tausendmal wichtiger für gesellschaftlichen Fortschritt als Politik und Wirtschaft zusammen. Es sind diese Menschen, die Vorbild für kommende Generationen sind und die richtungsweisend für Lebensentwürfe sind. Die Frage müsste sein, wie sich mehrere Menschen dieses Kalibers zu einer Bewegung, nicht Partei, zusammenschliessen sollten, um ihre Gesellschaft in positiver Weise zu beeinflussen.
LG nach D in der Adventszeit, CE
Das "Bollwerk" gegen die Reaktion in Lateinamerika ist nicht die Regierung in Bolivien, sondern es sind die sozialen Bewegungen. Es ist gerade ein Teil des Problems, dass so viele Hoffnungen mancher Linker in die progressiven, sozialreformerischen Regierungen in Lateinamerika gesetzt werden.
Ja, es stimmt, dass diese Regierungen mit einer sozialdemokratischen Politik vieles für die Armen erreicht haben. Aber zugleich lässt sich nicht bestreiten, dass diese Regierungen ein manchmal fragwürdiges Verhältnis zu demokratischen Verhältnissen gezeigt haben. Hier verbindet sich eine progressive Sozialpolitik mit einer durchaus autoritär zu nennenden Herrschaftspraxis. Und zu allem Überdruss konnten diese Regierungen die kapitalistischen Strukturen nicht einmal ansatzweise aufheben, trotz aller Lippenbekenntnisse zum Sozialismus und zur Revolution. Die alten Abhängigkeitsverhältnisse sind geblieben, das erkennt man nicht zuletzt daran, dass Fortschritt oder Rückschritt in Venezuela heute immer noch vom Erdölpreis abhängig bleibt. Und von Bolivien bis Venezuela setzen auch die progressiven Regierungen auf eine Politik, die wie alle Regierungen zuvor Ressourcen ausbeutet anstatt die Wirtschaft zu diversifizieren - und somit wir der abhängige Platz Lateinamerikas im kapitalistischen Weltsystem weiter festgeschrieben, denn man bleibt abhängig von den Weltmarktpreisen für Rohstoffe.
Das Positive an diesen Regierungen ist aber, dass sie die sozialen Bewegungen gewollt oder ungewollt stärken. Daher hängt auch der Weiterbestand einer sozialdemokratischen Reformpolitik für die Armen davon ab, wie aktiv die sozialen Bewegungen sind. Gerade in Venezuela wird man sehen, ob Maduro sich nun den Bewegungen zuwendet und mit ihnen zusammenarbeitet - dann hat der Chavismo noch eine Chance - oder ob Maduros Politik sich an die Rechten annähert, das wäre wohl der Untergang dieses Projektes.
Die Menschen in Venezuela und anderswo in Lateinamerika haben inzwischen Ansprüche, sie erwarten sich heute mehr - das ist ein gutes Zeichen und wäre ohne die progressiven Regierungen wohl nicht denkbar. Der Diskurs in Lateinamerika hat sich durch die progressiven Regierungen und die Kämpfe der sozialen Bewegungen geändert. Das hat zB dazu geführt, dass die Konservativen in Argentinien mit Macri nur deshalb siegreich sein konnten, weil sie versprachen, die Sozialreformen der Vorgängerregierung nicht wieder rückgängig zu machen. Das heisst, es gibt eine gewisse Basis, auf die sich sogar die Konservativen in Lateinamerika verständigen müssen, sofern sie nicht eine Revolte der Armen provozieren möchten und diese Basis ist eine Politik, die sich eine effektive Armutsbekämpfung durch Sozialprogramme zum Ziel setzt.
Dennoch ist das politische Bewusstsein in Lateinamerika auch nach den vielen Jahren der progressiven Regierungen scheinbar doch nicht so entwickelt wie man es sich als Linker vielleicht wünscht. Denn es ist ein Rückschritt, dass bei aller Kritik am Chavismo und bei allen wirtschaftlichen Problemen in Venezuela die Menschen mehrheitlich ausgerechnet der Putschistenopposition ihre Stimme geben. Es ist zwar nachvollziehbar, dass viele Menschen bei leeren Warenregalen sich eine Veränderung zum Besseren wünschen, aber dies ausgerechnet den neoliberalen und rechten Putschisten zuzutrauen, ist ein Armutszeugnis und zeugt nicht gerade von einem differenzierten politischen Bewusstsein.
Venezuela muss die Abhängigkeit vom Öl -- 96 Prozent der Exporte -- deutlich reduzieren, und seine Wirtschaft diversifizieren!
Und ohne persönliche Arbeitsleistung gibt es keinen gesellschaftlichen Fortschritt, keine qualitative Entwicklung und sozial-ökonomisch-ökologische Kreislaufwirtschaft! Aber auch keinen zukünftigen Sozialismus!
Die differenzierte und qualitative Arbeit ist in allen Gesellschaftsformationen die unerlässliche Existenzbedingung! So auch in der zukünftigen sozialistischen Gesellschaftsformation, -- auf der Grundlage des Gemeineigentums an den gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsmitteln: einschließlich Grund und Boden, Luft und Wasser, Rohstoffe und Bodenschätze etc. --, der qualitativen sozial-ökonomisch-ökologischen Kreislaufwirtschaft!
Die humanistische gesellschaftliche Arbeit: "Sie ist die erste Grundbedingung alles menschlichen Lebens, und zwar in einem solchen Grade, dass wir in gewissem Sinne sagen müssen: Sie hat den Menschen selbst geschaffen." (Friedrich Engels)
Nur kurz, lieber Costa, bin im Hamsterrad, was ja nicht sein soll. Sei's drum.
Integration muss diskutiert werden? Allerdings weiß ich nicht, warum. Jeder mensch hat ein Recht, hier zu leben; in der Schule hat sich ein kosmopolitisches Welterleben ohnehin breit gemacht, da die Schülerschaft überall ziemlich gemischt ist. Probleme entstehen eher aus Entwicklungsgründen, denn aus kulturellen Unterschieden, sag ich mal so.
Was die Aufklärung betrifft, bin ich nicht so optimistisch wie du. Was hat sie denn bis jetzt Positives in die Welt gesetzt? Wieso soll sie die neue Motivation zum Handeln für Menschen sein? Auch wenn man als aufgejlärter Mensch erkennen müste, dass das ständige Mehr uns in den Abgrund treibt, ist man im Handeln darüber noch nicht erhaben. woher die Beweggründe zur Vernunft kommen - aus der Aufklärung? Vielleicht.
Aber zum Tun, zum Verändern aufrufen, etwas Solidarisches in die Welt setzen, ich bin dabei. Wenn du den Fabian Scheidler "Das Ende der Megamaschine" liest, wirst du dich bestätigt wissen. :-) Beste Grüße in die Ferne, Elke
Liebe Elke,
es wird ja jetzt viel über "Leitkultur" usw. geredet, was nichts anderes meint, als den Flüchtling unter "deutsche Werte" zu zwingen, wie etwa Einordnung in kapitalistisches Seilschaftsverhalten, Anpassung, Buckeln, Schmieren, Kungeln und Schummeln wie die deutsche Kapitalfraktion das exemplarisch vorexerziert, Schere zwischen Reich und Arm als naturgegeben ansehen, in politische Parteien eintreten, um nicht ausgegrenzt zu werden, usw. usf. Nein, diese "deutschen Werte" von Politik und Wirtschaft stinken zum Himmel. Aber am Engagement und Courage der Zivilbevölkerung siehst Du, dass viele Menschen im Land mehrheitlich mehr Herz und Verstand haben als alle Politik und Wirtschaft zusammengenommen. Der Kern dessen, was wir als Gesellschaft wollen, Einheimische und Dazugekommene, die ja auch oft ein kulturelles Erbe mitbringen, das mit einigen Menschenrechten auf Kriegfuss steht, dieses Gemeinsame, was ja auch das Gemeinsame unter Weltbürgern allgemein ist, müsste m. E. diskutiert werden.
Fabian Scheidler werde ich lesen, wenn ich nach D komme.
Dir noch eine schöne Weihnachtszeit, Hermann
Da kann ich dir nur zustimmen. Dir auch eine schöne Weihnachtszeit, weniger stressfrei als meine. Zwischen allem habe ich aber auch ruhige Momente. man wird ja bescheiden. :-)
Hallo, lieber Costa Esmeralda, das Lied mit Gustavo Dudamel habe ich nicht nur erwähnt, weil der Mann ein großartiger Musiker ist...er hat auch eine bemerkenswerte Vita: Er ist ein beispielhafter Schüler des "Sistema de Orquestas Juveniles de Venezuela" , das ein beispielhaftes Programm zur Förderung der musikalischen Bildung junger Menschen ist. Ähnliches praktiziert auch der exzellente Musiker Daniel Barenboim, der das Orchester des West-östlichen Divans gründete, das Jugendlichen aus Israel, Plästina, Ägypten, Libanon und Jordanien eine qualitativ hochwertige Ausbildung bietet.
Insoweit sind beide Musiker auch politisch wirksam tätig und tun damit mehr für den Frieden in der Welt als mancher Politprofi.
Lieber Vaustein,
bin ganz Deiner Meinung. Auch was Barenboim auf die Beine stellt, ist ganz besonders. Aus der Zivilgesellschaft kommen m. E. die besten Initiativen. Soweit ich das aus der Ferne mitbekomme, gibt es ja jetzt auch viele Menschen in Deutschland, die Tolles in dieser kritischen Situation leisten, sich ihrer privilegierten Situation bewusst sind und sich darum mit Menschenliebe revanchieren.
Im kommenden Jahr werde ich wohl auch mein 4-jähriges Paradies in Panama für Deutschland eintauschen.
LG, CE
Zusatz: Ich bin mal gespannt, wie es in Venezuela weitergeht. Diese Krise kann ganz helfend sein, in der Weise, dass von allen Seiten, besonders von der bisher "mitlaufenden" Mehrheit, Stellung bezogen wird und aktive Einmischung in die öffentlichen Angelegenheiten erfolgt. Populistische Politik, paternalistisch von oben herab, sollte durch eine Politik von "unten" ersetzt werden. Das wäre ja auch in D angebracht.
"Im kommenden Jahr werde ich wohl auch mein 4-jähriges Paradies in Panama für Deutschland eintauschen."
Für diesen Fall gibt es einen Tipp: "Warm anziehen!"...sowohl im direkten Sinn als auch imübertragenen...nicht nur im Klima, sondern auch im sozialen Bereich. Vielfach ist da reichlich Kälte eingezogen.
Danke für diesen Tipp. Nach allen Nachrichten zu urteilen, wird es nach 40 Jahren Abwesenheit einen kalten Empfang in der Heimat geben.
Ich hatte bei meiner Ausreise die Vorstellung, ich könnte wenigstens ein kleines bisschen für mehr Gerechtigkeit in peripheren Gesellschaften beitragen, was auch im kleinen Rahmen durchaus gelang. Der grosse jedoch wurde vom globalen Kapitalismus bestimmt. Die jetzige Wanderungsproblematik auf dem Globus ist die Folge davon. Die wahnsinnige Ausbeutung von Rohstoffen übertrifft das, was die Conquistadores schafften, um Meilen. Währenddessen mauert sich D und EU ein, wie vordem USA, Israel und die ehemalige SU. Privilegien müssen erhalten bleiben.
LG, CE