Es wird in diesen Tagen meist schrägt angeschaut, wer darauf hinweist, wie viele Menschen am Public Viewing zur Fußball-WM teilnehmen – und wie wenige an den Protesten gegen das Sparpaket. Kann man nicht vergleichen! Warum eigentlich nicht?
Am Mittwochabend haben IG Metall, SPD und Linke das eine mit dem anderen verbunden: eine Kundgebung nach Schichtende, auf der Bühne der SPD-Chef, der Linken-Vorsitzende, ein Betriebsrats-Fürst. Und danach gab es Deutschland gegen Ghana – aber bitte ohne Vuvuzela. Zuvor hatte Klaus Ernst zu einem „breiten Widerstandsbündnis“ aufgerufen. Nur ein solches könne „den Sozialabbau von Schwarz-Gelb" stoppen. Und bei der Linkspartei gebe es da auch „keine Berührungsängste“.
Gibt es nicht? Ernsts Ko-Vorsitzende Gesine Lötzsch hat heute in der Frankfurter Rundschau der SPD vorgeworfen, ihre Partei offenbar spalten zu wollen. Die Landesverbände im Osten würde „auffällig oft von der SPD gelobt“, während sie es gleichzeitig gern hätte, „wenn die Linke im Westen verschwinden und ihr die Wählerschaft überlassen“ würde. In Nordrhein-Westfalen gebe es sogar den „offensichtlichen Versuch, Einzelne aus unserer Fraktion herauszubrechen“.
In Wolfsburg beim Public-Viewing-Protest hat Sigmar Gabriel übrigens erklärt, mit Linken-Chef Ernst eine ihn der Wunsch nach Veränderungen – es sei aber hinlänglich bekannt, was SPD und Linkspartei trennen würde: „Wir haben beide noch ein bisschen Debattenbedarf.“ Aber wird der auch gedeckt?
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.