Claus Peymann fand es zum Einschlafen. Und mehr fällt einem zum „TV-Duell“ schon fast nicht mehr ein. Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier im Engtanzwahn mit auswendig gelernten Zwischenattacken. Vier Moderatoren, deren einziges Ziel es war, die Kandidaten nicht ausreden zu lassen. Was denken Experten wie die Bunte-Chefin? Blablabla. Ein Fernsehereignis, zu dem es die ARD den ganzen Abend hochgejazzt hatte – die Tagesschau davor ein einziger Werbetrailer – war es jedenfalls nicht. Das hatte man alles schon vorher gewusst? Stimmt wohl. Trotzdem sei eine kleine Blitzbilanz erlaubt. Der Sieger lautet – genau: Linkspartei. Das ewige „aus der Opposition heraus mehr erreichen“ hatte hier mal eine Berechtigung. Keine der drei abwesenden Bundestagsparteien war öfter ein Thema in der großkoalitionären Runde. Kein Oppositionspolitiker wurde in den 90 Minuten namentlich genannt – außer Oskar Lafontaine und Gregor Gysi, und das gleich mehrfach. 21:18 Uhr, Frank-Walter Steinmeier kommt mit dem alten Hut, der frühere SPD-Finanzminister und heutige Linken-Fraktionschef sei aus der Verantwortung geflohen. 21:41 Uhr, der SPD-Kandidat findet, man könne nicht wie Lafontaine und Gysi einfach mal eben den Abzug aus Afghanistan fordern. 21:51, Steinmeier fürchtet, jemand könnte es inzwischen vergessen haben und erinnert daran, dass Oskar Lafontaine seinerzeit aus der Verantwortung geflohen sei. Zusammenarbeit mit der Linkspartei? Neinneinnein. Dann schon Händeschütteln, zurück zur TV-Duell-Diskussionsrunde. Claus Peymann gibt dort das letzte Argument, endlich abzuschalten: Er habe angesichts der Einschlafsendung fast schon „Sehnsucht nach Berlusconi“ verspürt. Ach herrje.
Geschrieben von
Tom Strohschneider

Kommentare 5
Das mit dem einzigen Ziel, "die Kandidaten nicht ausreden zu lassen" ist nett beschrieben. ;O)
Für mich waren die Moderatoren das Letzte. Diese autistischen Hanseln und -linnen. Und die Nachfragen nur als Botschaft: Hier, ich...ich bin noch wach, ich bin die Eloquenz in Person.
Furchtbar, furchtbar...
... aber irgendwie ist es auch... Heimat.
klara, was schwatzt sie heute, die aufrührerische Dirn. :-))
Erst will sie ihr eigenes Blog, dann nennt sie das Heimat. Es gibt kein richtiges Leben in der falschen Heimat. Gehe sie in sich.
Und schreibe 50mal ab
"Heimat, Deine Mods
Der Gipfel allen Schrotts"
Ich finde nicht, dass sich Steinmeiers Position so beschreiben lässt. Er hat sich von Harz4 nicht distanziert, aber es als heute untauglich zu Lösung der Weltwirtschaftskrise beschrieben. Das ist doch für einen Schröderianer ein Fortschritt.
Insgesamt hat sich Steinmeier mehr von der großen Koaltion distanziert als sie bejubelt wie Merkel.
Wenn wir schon über die kleinen Unterschiede reden, und um was anderes kann es ja nicht gehen,(die LINKE war ja nicht mit am Pult) dann doch bitte die Differenzen benennen und das mögliche Potential hieraus .Siehe Beispiel oben.