Wie Nazis in Kiew die Oberhand gewinnen

Medienfreiheit Der Journalist Igor Budryg wurde vom liberalen Video-Kanal Hromadske verwarnt und beurlaubt, nachdem er Nazis beleidigt hatte.

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Der Kiewer Journalist Igor Budryg wurde von dem liberalen Kiewer Video-Kanal Hromadske beurlaubt, weil er Mitglieder der faschistischen Organisation C14 beleidigt hat, berichtet das angesehene ukrainische Nachrichtenportal Korrespondent.net.
Die Vorgeschichte: Am 18. Juli 2018 bekam der Journalist Budryg vor dem Golosejewski-Bezirks-Gericht in Kiew Schläge von Jewgeni Karas, dem Leiter der faschistischen Organisation C14. Zuvor hatte das Gericht Sergej Masur - einen der "Koordinatoren" eines C14-Überfalls auf eine Roma-Siedlung in einem Kiewer Park am 28. April 2018 - zu zwei Monaten Hausarrest verurteilt.
Der Journalist Igor Budryg berichtete von der Gerichtsverhandlung auf Anweisung seiner Redaktion. Nach der Urteilsverkündung wurde er vor dem Gerichtsgebäude von Mitgliedern der Organisation C 14 umringt und von dem Leiter der Organisation, Jewgeni Karas, beschimpft und angegriffen. Es begann eine Auseinandersetzung. Polizisten mischten sich ein.
Korrespondent.net berichtet, dass der Journalist Budryg im Internet Schimpfwörter gegen die Organisation C 14 verwendete. Dafür wurde er von seinem Arbeitgeber verwarnt und von seinem Arbeitsplatz beurlaubt.
Mitglieder der Organisation C 14 werden wegen dem Mord an dem Russland-freundlichen Journalisten Oles Busina im April 2015 verdächtigt. Mit einem Video ist zudem dokumentiert, wie C 14-Mitglieder am 1. Juli 2017 in Kiew den Journalisten Ruslan Kotsaba überfielen. Kotsaba saß wegen einem Aufruf zur Kriegsdienstverweigerung über ein Jahr in Haft.
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