Hinsehen. Und dann handeln

Porträt Die neue Missbrauchsbeauftragte Kerstin Claus musste in ihrer Jugend selbst Gewalterfahrungen machen. Nun ist sie Expertin für Entschädigungsrecht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2022
Hinschauen reicht nicht: Kerstin Claus wünscht sich mehr Kompetenz der Gesellschaft, um handeln zu können. In ihrer Arbeit will sie vor allem vor Ort ansetzen
Hinschauen reicht nicht: Kerstin Claus wünscht sich mehr Kompetenz der Gesellschaft, um handeln zu können. In ihrer Arbeit will sie vor allem vor Ort ansetzen

Foto: Imago Images

Einmal im Jahr veröffentlicht das Bundeskriminalamt Daten zum dunkelsten Kapitel deutschen Verbrechengeschehens, zu sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Auch im zweiten Pandemiejahr verzeichnet die Statistik den erwarteten Anstieg, insbesondere im Bereich Kinderpornografie. Es ist nunmehr die Aufgabe von Kerstin Claus, solche Zahlen zu kommentieren und zu erklären.

So erschreckend der Anstieg sei, sagt sie, er sei auch auf die verstärkte Aufmerksamkeit der Polizei und die steigende Aufklärungsrate in diesem Bereich zurückzuführen. Diese Einschätzung gehörte zu den ersten offiziellen Amtshandlungen der neuen, von der am Montag zurückgetretenen Familienministerin Anne Spiegel berufenen Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, die