Dieter Pohl: „Der Holocaust war ein deutsches Projekt“

Zeitgeschichte Dieter Pohl war fast 20 Jahre mit der Edition „Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 – 1945“ befasst und forschte intensiv zu Osteuropa. Welche Lehren zieht er daraus?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2023
1944: Jüdinnen und Juden werden aus Budapest deportiert
1944: Jüdinnen und Juden werden aus Budapest deportiert

Foto: AKG-Images/dpa

Mit insgesamt 16 Bänden und 5.500 Zeugnissen der Verfolgten, Täter und nicht unmittelbar Beteiligten ist die Dokumentation Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland abgeschlossen. Sie setzt Maßstäbe im Hinblick auf die Vielfalt der Perspektiven, der wissenschaftlichen Kommentierung und der editorischen Aufbereitung der Quellen und ist das größte von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) je finanzierte geisteswissenschaftliche Projekt. Mittlerweile ist auch die Höredition Die Quellen sprechen (BR) entstanden und eine englischsprachige Ausgabe ist in Zusammenarbeit mit der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Vorbereitung. Im Mai fand in der Topografie des Terrors in Berlin eine mehrtägi