Ein guter Fernsehabend.

TV kann gut sein. Gestern, Samstag 9.2.2013 lohnte es sich, den Fernseher anzumachen.

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Gestern, 20.15h lief auf 3-sat eine schwarz-weiß-Dokumentation, Titel, "Berlin, die Sinfonie der Großstadt", ein Film in 5 Akten über das Berlin aus 1927. Sämtliche Aspekte des damaligen Großstadtlebens konnte man miterleben, von Fabrikaufnahmen (u.a. Herstellung von Glühlampenbirnen, vermutlich Osram), über spielende Kinder, Strassenverkehr, Sport, Kneipen, Menschen aller Art und immer wieder Strassenverkehr. Der Filmaufbau war so gestaltet, dass die Betriebsamkeit sich ständig beschleunigte. Die Begleitmusik war dieser Tempobeschleunigung angepasst.

Trotz seines Alters von 86 Jahren wirkte der Film überaus modern. Bildschnitt und Aufnahmetechnik könnte fast von heute gewesen sein.

Ob und wenn ja, wann eine Wiederaufführung stattfindet ist derzeit nicht bekannt, wäre aber mit Sicherheit lohnend. Hier ein Link zur Doku auf 3-sat http://programm.ard.de/Programm/Jetzt-im-TV/berlin--die-sinfonie-der-grossstadt/eid_280079438512507?list=main&first=1

Kurz danach kam auf arte ein sehr sehenswerter Film über die amerikanischen Jahre von John Lennon. Für diese Doku stellte Yoko Ono offensichtlich viel privates Material, das Lennons Stärken und Schwächen gut herausarbeitete. Dass John Lennon ein ausgewiesener Bürgerrechtler war, ist ja hinreichend bekannt. Der damalige US-Präsident Richard Nixon wollte ihn und Yoko ja ausweisen lassen, was aber mit List und Rechtsanwälten verhindert werden konnte. Für mich war relativ neu, dass Lennon nicht nur ein Frauenversteher sondern auch ein ausgesprochener Feminist, aber gleichzeitig ein "womanizer" war...das war mir neu.

Seine Bürgerrechtsambitionen wurden deutlich an einem Song, den ich noch nicht kannte: "Woman is the "nigger" of the world" http://www.youtube.com/watch?v=S5lMxWWK218, ein Song der gezielt den N-Begriff nutzt um klar zu machen, dass Frauen auf der ganzen Welt so etwas wie die Sklaven der Männer sind...es erinnerte mich an die südhessische Redensart, wenn man jemand eine Arbeit zumutet, die der Betreffende ablehnt: "Isch bin doch net dein Neescher".

Ob dieser Film auf arte wiederholt wird, konnte ichn nicht rauskriegen. Es wäre gut, das zu wiederholen.

Ergebnis: Öffentlich-rechtliches TV kann gut sein, nur kommt das viel zu selten vor.

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Geschrieben von

Vaustein

Politik; Geschichte, Musik aller Richtungen von Telemann bis Garbarek, Tomatenzucht und Kochen, Brotbacken und Rezepte erfinden.

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