Beförderung nach Hundekotattacke: Marco Goecke wird Balletchef in Basel

Machtmissbrauch Wie gehen wir mit Künstler:innen um, die moralische Grenzen überschritten haben? Vollkommene Transparenz ist sowohl für die Opfer als auch für die Rehabilitation der Täter wichtig. Aber: Können unsere Kulturinstitutionen das leisten?
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Marco Goecke wird nach der Hundekotattacke wieder als Choreograph eingestellt
Marco Goecke wird nach der Hundekotattacke wieder als Choreograph eingestellt

Foto: Christian Knörr

Wie geht die „moralische Anstalt“ Kultur mit dem amoralischen Verhalten seiner Protagonisten um? Ganz einfach, könnte man meinen: Es gibt schließlich Gesetze – und die regeln das.

Zum Teil stimmt das. Nachdem der Choreograph Marco Goecke eine Journalistin im Foyer mit Hundekot beschmiert hatte, wurde er angezeigt. Goecke hatte sich mehr oder weniger glaubhaft entschuldigt. Das Verfahren gegen ihn wurde gegen eine vierstellige Geldauflage eingestellt. Goecke musste an einen gemeinnützigen Verein zahlen, der sich mit Konfliktschlichtung beschäftigt. Aber das war in diesem Fall nicht alles. Der Kulturbetrieb zog ebenfalls Konsequenzen und richtete nach eigenem Ermessen. Das Theater in Hannover trennte sich von seinem Ballettchef, Mannheim stoppte eine sein