Kulturpolitik der AfD: Viel Bier und wenig Geist

Leitlinie Die Kulturpolitik der AfD ist diffus. Ernst nehmen muss man sie trotzdem, denn sie strebt den Umbau der aktuellen Kulturnation an
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2024
Enttäuschend: Das auf der Krawatte dieses AfD-Politikers ist kein Deutscher Schäferhund
Enttäuschend: Das auf der Krawatte dieses AfD-Politikers ist kein Deutscher Schäferhund

Foto: Rafael Heygster/Agentur Focus

Hans-Thomas Tillschneider zeigt sich gern in Loden und jägergrünem Schlips, und im Landtag von Sachsen-Anhalt bevorzugt der kulturpolitische Sprecher der AfD die Tonart „hemdsärmlig“. Während einer Landtagsdebatte über die Legalisierung von Marihuana sagte Tillschneider: „Bier gehört zu Deutschland“, und unterzog die Betäubungsmittel einem spontanen Einwanderungstest: „Die Orient-Droge Cannabis macht schlapp und träge – ein Drogen-Einwanderer! Den wollen wir hier nicht haben! Aber Bier gehört hierher. Und das ist auch gut so.“ In solchen Bierzelt-Momenten fällt es schwer, die Kulturpolitik der AfD ernst zu nehmen.

Seit Jahren verteidigt Tillschneider mit derbem Vokabular das Recht der Wutbürger