Daniel Kehlmanns „Lichtspiel“: Schwierig zu beleuchten

Erinnerung Der österreichische Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst drehte auch für die Nationalsozialisten Filme. In „Lichtspiel“ erzählt Daniel Kehlmann seine Geschichte – grandios und ausgesprochen klug
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2023
Wie der Gepard zum NS stand, ist unbekannt, aber während Brigitte Helms Karriere endete, startete Georg Wilhelm Pabst durch
Wie der Gepard zum NS stand, ist unbekannt, aber während Brigitte Helms Karriere endete, startete Georg Wilhelm Pabst durch

Foto: Ullstein/dpa

Alles hätte anders kommen sollen. Wären seine Filme nur beim US-Publikum gut angekommen, wären mehr Mäzene an seinen Produktionen interessiert gewesen – ja, was? Dann wäre Georg Wilhelm Pabst, der in der Weimarer Republik noch sozialistische Leinwandepen schuf, niemals auf die Idee gekommen, unter Joseph Goebbels regimetreue Filme zu drehen (der Freitag 42/2023). Aber wie man sieht, bestimmen doch einige Konjunktive diese Lebensgeschichte. Wohl auch deswegen eignet sie sich so exzellent als Stoff für die Literatur, allen voran für den schelmischsten Fabuliermeister der deutschsprachigen Romanciers, Daniel Kehlmann.

Ähnlich wie in seinem Weltbestseller Die Vermessung der Welt (2005) über die Wissenschaftler Alexander von Humboldt und Carl Fr