In den letzten Monaten wurde viel über die Impfpflicht für Masern diskutiert. Dies liegt daran, dass Masern tödlich sein und speziell für ältere Menschen oder Personen mit einem schwachen Immunsystem gefährlich sein können. In Deutschland werden jedes Jahr eine Großzahl an Fällen mit Masern aufgedeckt. Bei gefährdeten Personen können Masern zu Hirnhautentzündungen oder Lungenentzündungen führen und im dramatischsten Fall tödlich enden. Während in anderen Ländern die Diagnose für Masern in den letzten Jahren gestiegen ist, gab es in Deutschland keine großen Veränderungen. In den letzten drei Jahre blieb die Anzahl an registrierten Fällen von Masern bei unter 1000 in dem Land. Obwohl die Anzahl an erkrankten Personen in Ländern in Osteuropa oder auch in den USA stiegen, blieb sie in Deutschland konstant, weil viele Personen in Deutschland sich gegen die Krankheit impfen lassen.
Das Gesetz, das in Zukunft eine Pflicht für die Impfung vorschreibt, sorgt für viel Aufsehen und wird in der Öffentlichkeit stark diskutiert. Allerdings gibt es auch in anderen Ländern, wie beispielsweise in den USA, eine Pflicht zur Immunisierung gegen Masern. Die Menschen, die das Gesetz kritisieren, sollten bedenken, dass die Krankheit große Auswirkungen haben kann und sogar bis hin zum Tod führen kann. Zuletzt ist es dennoch so, da eine Person, die sich nicht gegen die Masern impfen lässt, eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt. Deshalb steht momentan im Raum, dass Menschen, die sich nicht gegen die Masern impfen lassen wollen, dazu gezwungen werden sollen, sich zu impfen.
Dies wird aber momentan von einem Teil der Bevölkerung kritisiert. Eine Verfassungsklage wurde bereits von den Gegnern der Impfpflicht angekündigt. Wenn die Klage abgesetzt wird, müssten Richter darüber entscheiden, ob das Gesetz rechtens ist und ob sich in Zukunft wirklich alle Menschen impfen lassen möchten. Dennoch sollen die Gründe der Impfung und die Vorteile nach der Impfung der Bevölkerung besser erklärt werden. Kritik des Gesetzes schlagen hingegen vor, anstatt einer Pflicht für die Impfung lieber eine Erinnerung einzuführen, die die Menschen erinnert, wann sie das letzte Mal geimpft worden sind. Darüber hinaus sollte es, laut Gegnern des Gesetzes, eine Möglichkeit geben zu prüfen, ob man bereits geimpft worden ist.
Dennoch hat eine große Anzahl der Bevölkerung registriert, dass die Impfung gegen Masern hilft. Deutlich mehr als 90 % der Kinder, die zur Schule gehen, sind heutzutage gegen die Infektionskrankheit geimpft. Studien bestätigen, dass der Anteil an Personen, die sich gegen Masern impfen lassen, seit Jahren konstant ansteigt. Zum 01.03. tritt nun ein Gesetz in Kraft, das besagt, dass Kinder und Jugendliche, die in den Kindergarten oder in die Schule gehen, gegen Masern immunisiert sein müssen. Das Gesetz, das von dem Gesundheitsminister Jens Spahn vorgeschlagen wurde, definiert, dass Eltern von schul- oder kindergartenpflichtigen Kindern einen Nachweis erbringen müssen, dass ihre Kinder die Impfung durchgeführt haben. Dabei kommt es für Familien kaum zu Mehrkosten für etwaige zusätzliche Impfungen, die meisten Krankenversicherungen decken die Impfkosten zu 100% ab oder leisten Beihilfe. Mehr als Zweidrittel der Abgeordneten im Bundestag, die bei dem Gesetz abstimmten, sprachen sich für eine Impfpflicht aus.
Auch Mitarbeiter der Kindergarteneinrichtungen, Lehrer in der Schule, die nach 1970 geboren wurden, müssen einen Nachweis erbringen, dass sie sich impfen gelassen haben. Bis zum Ende des 2021 ist es vorgeschrieben, dass die Impfung durchgeführt werden muss. Die Masern sind eine gefährliche Krankheit. Sie werden durch den Masernvirus verursacht und führen zu roten Hautflecken und hohem Fieber. In besonders schweren Fällen rufen sie Lungen- und Hirnhautentzündungen hervor, die tödlich enden. Daher gehören die Masern in den meisten Ländern zu den meldepflichtigen Krankheiten. Besonders Kinder und Menschen mit schwachem Immunsystem sind gefährdet. Auch bei ausgestandener Krankheit ist die betroffene Person wochenlang geschwächt und muss ihre Abwehrkräfte mühsam wieder aufbauen. Hat man die Masern jedoch ausgestanden, ist man sein Leben lang immun gegen den Erreger.
Die Fälle von Masernerkrankungen sind in Deutschland jedoch nicht sehr zahlreich: 325 Erkrankungen wurden 2016 registriert, 927 im Jahr 2017 und 543 Fälle im Jahr 2018. Ein Anstieg der Infektionen ist in Deutschland nicht zu sehen, im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern oder den USA. Das liegt am sogenannten Herdenschutz: in Deutschland sind die meisten Menschen gegen Masern geimpft. Zudem verzeichnet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine zurückgehende Zahl der Impfgegner.
Trotzdem ist eine Impfpflicht ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte und nach Angabe einiger Ärzte keine notwendige Maßnahme. Ob das Gesetz zur Impfpflicht verfassungsrechtlich ist oder nicht, werden künftig die Bundesrichter entscheiden müssen, da der Verein Ärzte für individuelle Impfentscheidung mit einer Klage gedroht hat. Bis es soweit ist, kann auf beiden Seiten nur gesunder Menschenverstand die Debatte entspannen: Eine Epidemie durch Masern ist nicht zu befürchten, ebenso wenig wie tödliche Folgen aufgrund einer Impfung mit einem weltweit eingesetzten Impfstoff.
Kommentare 12
»Eine Epidemie durch Masern ist nicht zu befürchten…«
Unter den gegenwärtigen Bedingungen in der BRD nicht, wo sich nur einige wenige Exoten der Impfung verweigern. Sie können sich das nur leisten, weil der ganz überwiegende Teil der Gesamtpopulation diese Epidemie durch aktive Impfung verhindert. Die Exoten verhalten sich wie Parasiten.
Bald werden hier die Impfgegnern wieder aufschlagen wie unlängst. In unserer heutigen Zeit der totalen Individualisierung kann man nicht mehr erwarten, dass ein Gedanke an "Herdenschutz" greift. Vielleicht greift da eher die Angst vor den Folgen einer solchen Erkrankung für den über alles geliebten, einzigen Sprössling. Heute Vormittag im ZDF ein Bericht über einen Masernausbruch auf einer Südseeinsel, schrecklich!
Aus dem Blogtext:
"In Deutschland ist das Recht auf körperliche Unversehrtheit Teil des Grundgesetzes....
Muss in der Konsequenz nix heissen, weil DIESES Recht kann durch andere Grundrechte eingeschränkt oder gar neutralisiert werden (oder es werden flugs Ausnahmegesetze erlassen):
https://www.fr.de/panorama/geschah-lokaler-betaeubung-12256851.html
"Die Exoten verhalten sich wie Parasiten."
"Potentielle Gefährder" träfe es auch:
https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/impfen-who-erklaert-impfgegner-zur-globalen-bedrohung-fuer-die-gesundheit-a-1248913.html
"Ich frag mich immer wie einer, der nicht geimpft ist, die die geimpft sind, gefährden kann. Auf was genau also bezieht sich der "potenzielle Gefährder"?"
Einer oder eine sind/wären wohl nicht das Problem. Und ja, der oder die Einzelne sind für sich genommen nicht gefährlich.
Aber die Masse bzw. der prozentuale Anteil der nicht Geimpften macht dann die potentielle Gefahr aus. Stichwort: Impfquote.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Masern-89-Faelle-in-2019-Impfquote-steigt-an,masern286.html
Zitat aus meinem verlinkten Artikel:
"Kinderärzteverband: "Impfquoten deutlich zu niedrig"
"Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Das ist ein ganz wichtiges Werkzeug, um die Masern endlich auszurotten." Hierbei habe es bisher wenig Fortschritte gegeben. "Die Impfquoten liegen noch deutlich zu niedrig. Außerdem impfen wir zu spät", kritisierte Fischbach."
Ich verstehe Deine Antwortfrage nicht. Wenn Du es "Entmündigung" nennen willst, bitte sehr. Die Angehörigen von an Masern erkrankter, geschädigter oder gar gestorbener Kinder, wollen also lieber "das", als "entmündigt" zu werden?
"....zuletzt (2014/15) in Berlin, wo ein anderthalbjähriger Junge gestorben ist. Die Hauptstadt erlebte... einen größeren Ausbruch. Mehr als 570 Menschen haben sich mit den Masern angesteckt. Der Junge hätte sie nie bekommen müssen. Im Alter zwischen elf und 14 Monaten empfehlen Mediziner die erste Impfung dagegen für jedes Kind. Sie wird meist kombiniert mit Mitteln zum Schutz gegen Mumps und Röteln gegeben. Selbst wenn der nun tote Junge noch nicht geimpft gewesen ist, hätte er nicht erkranken müssen. Wären die Menschen um ihn herum ausreichend geschützt gewesen, würde er noch leben. In der geimpften Masse erkranken nämlich selbst einzelne nicht, die noch keinen Schutz haben."
Sind (besonders) die letzten drei Sätze Erklärung genug?
Ansonsten:
"Masernausbrüche können verhindert werden. Dies ist möglich, wenn 95 Prozent der Bevölkerung gegen Masern geschützt sind. Denn dann können sich Masern nicht mehr ausbreiten. So können auch Babys, die noch zu jung sind für die Impfung gegen Masern, oder Menschen die wegen einer chronischen Erkrankung nicht geimpft werden können, davor geschützt werden, sich mit Masern anzustecken. Wer sich also gegen Masern impfen lässt, schützt sich selbst und andere.Man nennt das Herdenimmunität."
https://www.impfen-info.de/impfpass/infos-zu-masern/
Jedes Jahr sterben in Deutschland zwischen 500 und 1000 Menschen an Fischgräten. Es ist ein qualvoller Tod. Hinzu kommen die Schmerzen der gequälten Menschen, die sich von den Fischgrätenattacken befreien konnten. Das ist doch mal eine Baustelle für den Lobbyminister der Pharmaindustrie, dessen Name mir entfallen ist, weil er für meine Gedächtniszellen keine, aber auch keine Relevanz hat.
Drehen wir das Zeitrad ein paar Jahre zurück. Ähnliches Problem, ähnliches Mediengetöse, ähnliche Streithysterie. Erinnerst du dich? Ein Pharmaforscher fand heraus, dass junge Mädchen, wenn sie von einem bestimmten Virus angesteckt werden, später einen Gebärmutterhalskrebs entwickeln können ... und entwickelte ein Serum zur vorbeugenden Impfung. Und ich kann mich gut erinnern, wie die Granden des PharmaIndustriekomplexes alles unternahmen, um die Impfung möglichst bundesweit durchzusetzen. Gleiches passiert mit der Masernimpfung gegenwärtig. Atemberaubend ist nur noch die Geschwindigkeit, mit der das Vorhaben Gesetzeskraft erhält. Da will man doch schnell vollendete Tatsachen schaffen (bevor die GroKo kracht).
Jetzt einmal gründlich überlegen. Warum werden nicht alle Kinder angesteckt, wenn ein Masern-Kind seine Viren verteilt. Bei einigen Kindern können sich diese ausbreiten und erzeugen das entsprechende Krankheitsbild und bei anderen, die praktisch auch die Viren erhalten haben, zeigt sich nichts. Und warum ist das Krankheitsbild bei den erkrankten Kindern unterschiedlich ausgeprägt? Das einzige Regulativ zur Abwehr von Krankheitserregern, das ist hinlänglich bekannt, ist das Immunsystem. Und so erklärt sich die unterschiedliche Ausprägung der Masern. Kinder mit starken Abwehrmechanismen haben einen effektiven Schutz gegen Krankheitserreger (gilt auch für Erwachsene). Je schwächer das Immunsystem ausgeprägt ist, um so leichter haben es Krankheitserreger wie die Masernviren bei den Kindern.
Bei der Erforschung des Immunsystems stehen wir am Anfang. Das hindert uns aber nicht, massiv mit Impfungen einzugreifen. Leider wird das Immunsystem dadurch beeinflusst, und bei der Komplexität des Immunsystems können die Folgen noch nicht richtig eingeschätzt werden.
Also. Es gibt für einen Gesundheitsminister nach der GroKo wichtigere Baustellen als diese Alibiaktionen mit der Einführung der Impfpflicht gegen Masern. Rauchen und Alkoholkonsum müssen radikal reduziert werden. Die Ernährungssituation muss stark verbessert werden. Alles muss gefördert werden, was positiven Einfluss auf das Immunsystem hat.
Dieser Dings, na dieser Dings, der einem Lobbysterium vorsteht, ist doch beredter Ausdruck dafür, das diese Bundesregierung an einem extremen Fachkräftemangel leidet. Und leider ist dagegen noch kein Kraut gewachsen. Noch nicht einmal von der Ratzjofarm gibt es etwas.
Hallo Luggi, auch wieder im Lande? ;-)
>>Bei der Erforschung des Immunsystems stehen wir am Anfang.<<
Ja. In meinem 70jährigen Leben hat sich niemals ein Medizyner dafür interessiert, dass ich niemals Masern, Mumps, Windpocken und dergleichen hatte. Gesundheit ist uninteressant.
Ganz stimmt es nicht: Eine Ärztin, mit der ich gelegentlich mal ein Bierchen trank, fragte: "Hattest du in der Kindheit Würmer?" Ich: "Ja, zweimal Madenwürmer, einmal Spulwürmer". Sie: "Daher kommt das".
---
Anderseits sind die Pocken wohl wirklich wegen der langzeitigen Impfungen verschwunden. Kann mir nicht vorstellen dass die Erreger wegen Mitleid aufgegeben haben.
Prima, bellaDumma. Geistiger Stuss in 8 Worte und 2 Sätze gefasst. Daumen hoch.
"... wieder im Lande?;-)"
Hatte ein langes Wochenende, um mich vom anstrengenden Freitag zu erholen. Grinzzz.
Wirklich?
Hitler?
Ich war sehr lange nicht mehr hier und im ersten Kommentarstrang, den ich durchforste lese ich Hitler...