Kindergrundsicherung: Geblieben ist nur eine Schrumpfversion

Meinung Nach monatelangem Streit über die Kindergrundsicherung gibt es immer noch keinen Gesetzentwurf, sondern nur ein neues Eckpunktepapier. Familienarmut lässt sich damit nicht bekämpfen
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Bisher hat keine Bundesregierung die seit drei Jahrzehnten skandalös hohe Kinderarmut in Deutschland konsequent bekämpft
Bisher hat keine Bundesregierung die seit drei Jahrzehnten skandalös hohe Kinderarmut in Deutschland konsequent bekämpft

Foto: Christof Stache/picture alliance/AP

In dem von ihnen unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen“ am 7. Dezember 2021 geschlossenen Koalitionsvertrag hatten SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP verkündet: „Wir wollen Familien stärken und mehr Kinder aus der Armut holen. Dafür führen wir eine Kindergrundsicherung ein.“

Kaum hatte Familienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) im Januar 2023 ihre Eckpunkte für einen Gesetzentwurf vorgelegt, erhob die FDP zum Teil grundsätzliche Einwände. Finanzminister Christian Lindner (FDP) erklärte ein solches Projekt wegen zu hoher Kosten, die seine Kabinettskollegin mit 12 Milliarden Euro jährlich veranschlagte, für nicht realisierbar. Man habe für die Familien bereits viel getan. Beispielswe