Machen die Schweden alles richtig? Oder alles falsch? Jedenfalls machen sie alles anders als die anderen. Verantwortlich für die umstrittene Corona-Bekämpfung ist Anders Tegnell.
der Freitag: Herr Tegnell, in Schweden gab es zuletzt mehr als 6.000 Neuinfektionen täglich und zehn bis 20 Todesfälle. Sind Sie besorgt?
Anders Tegnell: Wir wollen die Zahl der Neuinfektionen auf jeden Fall senken. Es ist unmöglich, auf null zu kommen – außer vielleicht an Orten wie Neuseeland und Island. Die Belastung des schwedischen Gesundheitssystems ließ in den vergangenen Monaten stark nach. Aber wir sind auf einem Level, wo selbst kleine Abweichungen im Verhalten der Menschen die Fallzahlen schnell erhöhen können. Deshalb müssen wir mit den Zahlen nach unten.
Schweden hat einen umstrittenen Sonderweg gewählt. Schulen waren nie geschlossen, es gab keine Ausgangsbeschränkungen. Im Januar beschloss der Reichstag ein Gesetz, das mehr Restriktionen ermöglicht. Planen Sie jetzt doch einen Lockdown?
In gewisser Weise hatten wir immer eine Art Lockdown, wenn auch einen virtuellen. Die Schweden haben ihr Leben und ihr Verhalten sehr stark geändert. Das wurde im Ausland oft nicht registriert. Die Statistiken zeigen, dass etwa Reisen genauso stark zurückgingen wie in unseren Nachbarländern – zwischendurch sogar stärker. Sehr viele Schweden arbeiten zu Hause, in Restaurants gilt ein strenges Reglement …
… die Restaurants sind offen.
Ja, und unser regionales Contact Tracing fand nur sehr selten Infektionen, die auf Restaurantbesuche zurückgingen. Es ist uns offensichtlich gelungen, das Risiko in der Gastronomie stark zu senken. Man wird es nie auf null bringen, null Risiko ist bei dieser Krankheit nicht möglich. Wenn man Restaurants schließt, treffen sich die Menschen woanders. Viele Länder haben genau diese Erfahrungen gemacht: Die Restaurants wurden geschlossen, und die Infektionszahlen blieben trotzdem hoch.
Wird Schweden jetzt doch anfangen, Aktivitäten zu verbieten und öffentliche Orte zu sperren?
Das hängt von der Entwicklung ab. Zunächst werden wir die Leute wieder mehr darauf aufmerksam machen, dass sie den Empfehlungen folgen sollen. Ich halte es für gut, dass es ein Gesetz gibt, das präzise Einschränkungen erlaubt. Wir wollen nicht alles zusperren. Aber jetzt haben wir die Möglichkeit, Einkaufszentren, große Fitnesscenter oder andere Plätze zu schließen, wenn wir den Verdacht haben, dass es dort vermehrt zu Ansteckungen kommt. Wenn sich die Betreiber nicht an die Regeln halten, kann die Regierung diese Unternehmen schließen.
Warum jetzt?
Weil wir bisher immer gesehen haben, dass die Empfehlungen gut funktionierten. Im Dezember sanken die Zahlen schnell. Wenn sie jetzt trotz der Maßnahmensteigen, müssen wir mehr tun.
Angeblich stehen Sie persönlich unter Polizeischutz.
Das hängt davon ab, was Sie unter Polizeischutz verstehen. Die Polizei wurde über Drohungen gegen mich und ein paar andere Leute informiert. Wir halten sie auf dem Laufenden über das, was um uns herum passiert. Aber es ist nicht so, dass ich rund um die Uhr bewacht werde.
Lange stand eine große Mehrheit der Schweden hinter Ihrem Corona-Management. Ist die Stimmung jetzt explosiver?
Nicht wirklich. Ich würde sagen, es war im Frühling viel schlimmer. Es gibt einen Grund, warum die Medien jetzt verstärkt darüber berichten: Ein Forscher, der viel für uns machte, hat die Arbeit eingestellt, weil er so viele Drohungen und Hassmails bekam. Daraufhin meldeten sich andere Leute mit ähnlichen Erfahrungen. Wir haben dann die Polizei informiert. Aber im Vergleich zum Frühling sind die Drohungen weniger geworden.
Lassen sich die Mutationen,die derzeit grassieren, stoppen?
Das glaube ich nicht. Man kann diese Mutationen nicht stoppen, man kann höchstens die Ausbreitung ein wenig verlangsamen. Manchmal erledigt sich das Problem von selbst: Es gab eine norwegische Variante, die einfach wieder verschwand, das Gleiche passierte mit einer dänischen Variante. Die britische Mutation scheint sehr fit zu sein. Sie wird sich nicht mehr aufhalten lassen und wohl bald in ganz Europa dominieren. Über die südafrikanische Variante wissen wir noch wenig. Im Moment würde ich eher darauf setzen, dass die britische Variante gewinnt.
Zur Person

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Anders Tegnell, 64, hat als Schwedens Staatsepidemiologe den liberalen Kurs des Landes bei der Corona-Bekämpfung entscheidend geprägt. Tegnell setzt auf freiwillige Maßnahmen: Schulen, Kitas, Geschäfte und Restaurants sind ebenso offen wie die Grenzen des Landes
Erstaunlich ist ja, dass die Zahlen in Südafrika extrem gefallen sind, und zwar ohne strikten Lockdown. Könnte man daraus den Schluss ziehen, dass diese Mutation weniger gefährlich ist?
Das ist ein wichtiger Hinweis. Wir haben die gleiche Entwicklung in Großbritannien und Irland gesehen, auch in Dänemark, wo die britische Mutation stark ist. Überall sanken die Fallzahlen.
In diesen Ländern gab es allerdings teils massive Einschränkungen für die Bevölkerung.
Ja, aber Lockdowns gab es dort auch schon vorher. Und der Lockdown jetzt hatte den gleichen Effekt wie vor dem Auftreten der Mutationen. Das heißt, offenbar wirken dieselben Maßnahmen gegen die Varianten wie gegen das ursprüngliche Virus. Wirklich wichtig ist nur die Frage, ob eine Mutation auf die Impfung reagiert oder nicht. Ich bin nicht sicher, dass die Mutationen wirklich so viel ansteckender sind.
Sind wir zu hysterisch?
Vielleicht. Wir müssen dieses Virus bekämpfen, das ist keine Frage. Besonders jetzt, wo es Impfungen gibt, mit denen wir einen großen Teil der Menschen schützen können. Aber die Mutationen halte ich nicht für die entscheidende Frage.
Schon im Mai haben Sie von einer beginnenden Herdenimmunität gesprochen. Ein paar Monate später kam eine starke zweite Welle. Warum lagen Sie falsch?
Ich glaube, die meisten waren überrascht über das, was im Herbst passierte. Nicht darüber, dass es wieder losging, aber über die Wucht, mit der das geschah. Es war für mich auch eine Überraschung, dass es offenbar so lange dauert, bis sich in der Bevölkerung eine gewisse Immunität aufbaut.
Schweden ist es nicht gelungen, die Bewohner von Pflegeheimen vor Ansteckungen zu schützen. Tausende sind gestorben. Was ist falsch gelaufen?
Es ist offensichtlich sehr schwer, dieses Virus von solchen Institutionen fernzuhalten. Das gelang auch nicht in Ländern, die in den Heimen bessere Hygienekonzepte hatten als wir zu Beginn der Pandemie. Wir wissen, dass diese Heime in Schweden schon vor Covid eine Reihe von Problemen hatten. Leider konnten wir sie nicht rechtzeitig beheben.
Was würden Sie in den Heimen heute anders machen?
Wir hätten viel strikter testen müssen. Und vor allem zu Beginn hätten wir mehr kommunizieren müssen. Viele Heime haben zu langsam realisiert, was los war. Wir hätten das Personal auf Hygienemaßnahmen aufmerksam machen müssen, die Leute trainieren. Das hätte nicht alle Probleme verhindert, aber viele.
Wenn alles zu ist, dann erfährt man nicht, wo sich die Leute unter normalen Umständen angesteckt hätten – wo also das Risiko am größten ist. In Schweden war fast alles offen. Wissen Sie, wo sich die Menschen hauptsächlich anstecken?
Bis zu einem gewissen Grad wissen wir das. Es sind zwei wesentliche Bereiche: der Arbeitsplatz und private Zusammenkünfte beziehungsweise die eigene Familie.
Welche Arten von Jobs sind am meisten betroffen?
Jede Art von Arbeitsplatz. Wir haben uns das genau angesehen und festgestellt, dass die Unterschiede zwischen einzelnen Branchen sehr klein sind. Ganz anders ist es nur bei Jobs, die man von zu Hause aus erledigen kann.
Wie sieht es an den Schulen aus?
Es gibt ein Infektionsgeschehen in Schulen, aber es geht hauptsächlich von den Lehrern aus, nicht von den Kindern. Allerdings sind auch Lehrer nicht häufiger betroffen als andere Berufsgruppen.
In Schweden herrscht nach wie vor keine Maskenpflicht. Es gibt nur die Empfehlung, in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Glauben Sie immer noch, dass Masken sinnlos sind?
Nein, Masken können in bestimmten Situationen an bestimmten Orten extrem sinnvoll sein, wenn sie richtig eingesetzt werden. In Pflegeheimen und Krankenhäusern sind Masken zweifellos wichtig. Ich glaube nur nicht, dass Masken überall die Lösung sind. Es gibt viele Länder mit strikter Maskenpflicht, die trotzdem sehr hohe Infektionszahlen haben. Andere Maßnahmen sind wichtiger. Wir haben es in Schweden lange geschafft, die Verbreitung zu limitieren, indem wir die Menschen aufgerufen haben, Distanz zu halten. Erst jetzt sehen wir vermehrt, dass die Ratschläge nicht mehr so eingehalten werden.
Nach einem Jahr Pandemie haben es die Menschen einfach satt.
Ja, aber man kann auch die Masken satthaben. Wir hören Geschichten über das Maskentragen aus anderen Ländern, die nicht sehr ermutigend sind. Die Leute verwenden die Masken nicht richtig und tragen sie nicht so, wie sie sollten.
Wenn wir in ein paar Jahren zurückblicken: Werden wir feststellen, dass diese Pandemie ihren eigenen Rhythmus hatte und es oft nicht an den getroffenen Maßnahmen lag, ob ein Land schwer getroffen wurde oder etwas weniger schwer?
Es zeigt sich schon jetzt, dass zwischen politischen Maßnahmen und Infektionszahlen nicht immer eine Korrelation besteht. Manche Maßnahmen wirken, das ist klar. Es waren nicht alle sinnlos. Aber das Ergebnis hängt auch von vielen anderen Dingen ab: von der lokalen Lebensart, vom Wetter, von der Bereitschaft der Menschen, mitzumachen. Es wird auch im Rückblick schwer festzustellen sein, was am meisten gebracht hat.
Überall sehnen sich die Menschen nach ihrem alten Leben. Was sagen Sie den Schweden?
Wir sagen den Leuten, dass der Frühling noch schwierig wird und wir vielleicht mehr Maßnahmen setzen müssen, als wir das bisher getan haben. Wir hoffen, dass bis zum Sommer ein substanzieller Teil der Bürger geimpft sein wird. Außerdem wissen wir vom vergangenen Jahr, dass man im Sommer mit weniger Einschränkungen auskommen kann. Bis Herbst sollten so viele Menschen eine Impfung bekommen haben, dass es mit sehr viel weniger Maßnahmen funktionieren wird – aber wahrscheinlich nicht ganz ohne.
Und wann geht es ganz ohne?
Wir werden vielleicht auf Dauer aufpassen müssen – jedenfalls an Orten wie Pflegeheimen.
Zu Beginn der Pandemie vor einem Jahr stand Schweden mit seiner Corona-Politik weltweit fast allein da. Sehr viele Leute starben in dieser Zeit. Gab es nie einen Moment, in dem Sie dachten: Vielleicht liege ich total falsch?
Ich glaube, das hat sich jeder manchmal gefragt, der mit dieser Aufgabe betraut war. Jedes Land hatte Phasen, in denen alles danebenging und das Virus trotz aller Bemühungen außer Kontrolle geriet. Als Gesundheitsbehörde fragen wir uns ständig, was wir besser machen könnten. Etwas wird oft übersehen: Manche Maßnahmen nützen vielleicht gegen das Virus, sind aber sehr schädlich für andere Bereiche der Gesundheit.
Kommentare 59
Chapeau, Freitag!
Meinungsfreiheit ist nun wirklich das allerwichtigste. Da ist es auch nicht weiter relevant und keiner Erwähnung wert, dass in Norwegen bisher etwa 600 Menschen an Corona gestorben sind, in Finnland etwa 800 und in Schweden über 13.000.
Denn auf Null kann man halt nicht kommen. Was will man da machen?
Schön, dass es noch Verantwortliche wie Tegnell und seine politischen Unterstützer gibt, für die Freiheit ein hohes Gut ist und die Vertrauen in die Intelligenz der (meisten) Bürger haben. Aus den gemachten Fehlern werden Lehren gezogen um die Freiheiten der Menschen so weit wie möglich zu wahren.
Bravo!
Seltsam, dass die Erfahrungen in Schweden bei unseren Verantwortlichen auf so wenig Interesse stoßen, daraus keine Lehren gezogen werden. Im Gegenteil: ‚Schweden-Strategie-Bashing‘ allerorten.
Freiheit ist für die hiesigen Verantwortlichen offensichtlich kein hohes Gut – außer wenn‘s um Geschäfte geht.
"dass in Norwegen bisher etwa 600 Menschen an Corona gestorben sind, in Finnland etwa 800 und in Schweden über 13.000."
Ich lebe in Norwegen. Vor einem Jahr gab es einen kurzen, fünfwöchigen Teil-Lockdown, ansonsten herschen hier seitdem fast die gleichen entspannten Bedingungen wie in Schweden.
OHNE DASS DAS HIER EIN MASSENSTERBEN ODER ÜBERBELEGTE INTENSIVSTATIONEN ZUR FOLGE HAT(TE).
In meinem Stam-Café sitzen die alten Leute gemütlich und dicht ohne Mund und Nasenschutz beieinander, nicht nur die (aber vor allem) Kinder tragen keine Maske, keine Ordnungskräfte patrouillieren durch die Fussgängerzonen und würden nicht die Nachrichten auch hier von den gefährlichen Mutanten berichten, bekâme man kaum etwas mit von der schlimmsten Pandemie ever.
Zu den schwedischen Horror-Todeszahlen siehe unten.
"Schweden zeigt deutsches Corona-Politik-Versagen" | Von Christian Kreiß
Bei wirklichem Erkenntnisinteresse einfach mal googeln.
Auszug:
"Betrachtet man den Verlauf der Gesamtsterblichkeit in Schweden 2020, so erkennt man, dass sie im November kumuliert etwa genauso hoch war wie im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Angesichts dieser Zahlen von einer Pandemie zu sprechen ist absurd.
Trotzdem hieß es beispielsweise auf tagesschu.de am 18.12.: „In Schweden sind im vergangenen Monat sogar so viele Menschen gestorben wie in keinem November der letzten 100 Jahre.“
Es findet sich bei tagesschau.de kein Hinweis darauf, dass die Bevölkerung Schwedens vor 100 Jahren mit 5,8 Millionen nur gut halb so groß war wie heute. Bevölkerungsbereinigt muss man nicht 100 Jahre, sondern nur 10 Jahre zurückgehen (2010), damit man ein Jahr findet, in dem es eine höhere Sterblichkeit als im November 2020 gab.
Kann man da noch von seriöser Berichterstattung im führenden deutschen Staatssender sprechen? Ist das nicht in Wirklichkeit eine zutiefst unaufrichtige, interessengeleitete, irreführende Fehldarstellung im deutschen Staatsfernsehen?
Die Gesamtmortalität pro 1000 Einwohner bis Kalenderwoche 44, also bis etwa Mitte November, lag 2020 in Schweden ziemlich exakt auf der Höhe der Jahre 2016, 2017 und 2018. Von einer Pandemie im Sinne einer gravierenden landesweiten Gesamt-Übersterblichkeit für 2020 zu sprechen ist daher wissenschaftlich betrachtet haltlos."
"Ich lebe in Norwegen. Vor einem Jahr gab es einen kurzen, fünfwöchigen Teil-Lockdown, ansonsten herschen hier seitdem fast die gleichen entspannten Bedingungen wie in Schweden.
OHNE DASS DAS HIER EIN MASSENSTERBEN ODER ÜBERBELEGTE INTENSIVSTATIONEN ZUR FOLGE HAT(TE)."
Ich fordere ja auch keinen Lockdown für immer
Wenn man vernünftige Maßnahmen konsequent durchzieht, kann man danach wieder umfangreich lockern.
P.S.: So, ich schwöre, dass das meine letzte Antwort ever auf Deine ekelerregenden Ergüsse hier bleiben wird.
Auch nach Deiner Logik haben Schweden und Norwegen dann also vernünftig reagiert.
So viel Einsicht hätt' ich jetzt nicht erwartet.
Man kann sich immer eine passende Sterblichkeitsstatistik für einzelne Zeiträume zusamenlügen. Man kann sich auf euromomo.eu aber auch selbst einen Einblick verschaffen. Norwegen fährt in etwa die gleiche Strategie wie Mitteleuropa und hält seit einem Jahr die Grenzen nach Schweden geschlossen.
Ein wohltuend unaufgeregtes Interview zum Thema Covid 19.
"Norwegen fährt in etwa die gleiche Strategie wie Mitteleuropa"
Das ist (und als hier Lebender sage ich: Gott sei Dank!) falsch. Lesen Sie meinen obigen Kommentar.
Ihre Umgangsformen qualifizieren Sie mittlerweile für eine Mitgliedschaft bei der AfD. Was sich mir immer noch nicht erschließt ist, woher sie diese überbordende Überzeugtheit für ZeroCovid nehmen. Evidenzen, dass das Konzept (in einer Situation rel. hoher Durchseuchung, also "auf" einer Welle) irgendwie tragfähig wäre, habe ich noch nirgendwo gefunden.
euromomo ist i.d.T eine der besten Quellen zur (rückwirkenden) Beurteilung des Themas. Allerdings kann ich nicht erkennen, wo man dort Hinweise für die "Massaker" erkennen kann, die der Sonderweg Schwedens laut hiesiger Medien angeblich verursacht haben soll. Ich sehe da eher ein "nicht perfekt, aber ordentlich" ...
Schweden steht in dieser Erkältungssaison, was hospitalisierte Fälle und Sterbefälle betrifft, deutlich besser da als Deutschland.
Schwedische Zahlen X 8,25 - Schweden hat nur 10,146 Mill Einwohner
Anfang letzten Jahres haben sie die Risikogruppen unzureichend geschützt, daher die hohe Todesrate, die immer noch im Verhältnis niedriger ist, wie die in Frankreich und Spanien - trotz deren harter Lockdowns.
Noch ein letzter verzweifelter Appell an die Vernunft, welcher hier sicher wieder auf fruchtlosen Boden fallen wird:
Warum vergleichen wir hier mal wieder verschiedene Verliererländer wie Schweden, Deutschland, Frankreich, die Corona allesamt miserabelst gemanagt haben?
Warum orientieren wir uns nicht an "Best-Practice"-Erfahrungen aus verschiedenen Ländern Asiens oder aktuell auch an Portugal?
Der wichtigste Punkt, in dem ALLE europäischen Länder versagt haben, ist - neben mangelnden Pandemieerfahrungen und mangelnder Koordination - folgender:
Die (nicht streng versorgungskritische) Wirtschaft wurde nirgendwo heruntergefahren! Aus Angst vor dem Kapital und kurzfristigen wirtschaftlichen Verlusten. Deshalb dauern die europäischen "Lockdowns" auch weit länger als nötig und zumutbar.
Ich hatte angeregt, mal einen Vergleich der aktuellen Pandemieverläufe (diese Erkältungssaison) zwischen Schweden und Deutschland anzustellen. Die Schweden werden schlauer. Was man von hiesigen Entscheidern nicht behaupten kann.
Einige der Hardliner wollen nun nächtliche Ausgangssperren verhängen. Aber gerade nachts kann man locker Sicherheitsabstände von 5-10m einhalten. Bei mir sogar 50m. Freiheitsberaubung wofür???
Haben Sie meinen letzten Post nicht gelesen, nicht verstanden oder bewusst ignoriert?
Ein unaufgeregtes, interessantes Interview, danke. Von Gewinner- und Verliererländern zu sprechen, ist erst dann angesagt, wenn diese Pandemie vorbei ist. Das wird voraussichtlich in 10 Jahren der Fall sein. Und hier noch ein kleines Zückerchen, lalala...
"Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß." Mehr Wissen kann auch schon mal von Vorteil sein. Allerdings braucht es dann ein Konzept, damit man nicht so schnell den Überblick verliert. Der Rest besorgt/modifiziert dann schon das Gedächtnis.
Dann checken Sie mal zu Portugal, wie die aus ihrer Krise herausgekommen sind und was die Gründe dafür fahren, dass es überhaupt so extrem kam. Die Bevölkerung hat da voll mitgezogen und ist noch weiter gegangen, als es von den Regeln her vorgegeben war.
Welche asiatischen Länder haben denn Ihre Wirtschaft komplett runtergefahren und einen mehrwöchigen Zero-Covid - Komplett - Lockdown durchgeführt?
Japan und China jedenfalls schon mal nicht.
Auch Portugal nicht. Das höchste Ansteckungsrisiko besteht am Arbeitsplatz (egal wo) und in der Familie.
Der Rückgang der Infektionen dort kann also nicht so viel mit dem Ausgangssperren-Lockdown bei gleichzeitigem Fortlaufen der Wirtschaft zu tun haben.
„Ich fordere ja auch keinen Lockdown für immer, Du Volldepp!“
Nur weil Sie es offenbar nicht selbst bemerken.
Die deutschen Politiker in der Regierung haben mit ihren Chef-Beratern und dem RKI sowie im Verein mit allen großen Medien die Bürger dieses Landes für dumm verkauft und entmündigt, 6 Monate lang ohne Unterlass. Damit wurde jede Basis für einen vernünftigen Dialog für lange Zeit zerstört. Auch nach einem Jahr hört man seitens der Regierenden damit nicht nicht auf.
Ihr Verhalten hier ist symptomatisch für die Folgen dieser unvorstellbaren Borniertheit der Verantwortlichen hier in D bei Regierung, Medien und oberster Gesundheitsbehörde.
Genau so habe ich es gemeint, nicht perfekt, aber ordentlich :-)
Warum zitieren Sie nicht einfach die Kernaussage aus dem verlinkten Artikel?
„Auch, weil die Regierung die Bürger als Partner sah und ihnen nicht drohte, sondern mit ihnen zusammen die Zahlen senken wollte.“
Dem steht in D seit dem 14.03.2020 ein Dauerfeuer an Alarmismus gegenüber, iklusive Verleumdungen, Irreführungen, maßlose Übertreibungen, falscher Zahlen usw. usf.. Die Mehrheit der Bürger ist weit weniger blöd oder unwillig als die Regierenden offenbar glauben. Das Restvertrauen, das es bis zum April 2020 noch gab, ist dahin.
"Der Stand der Hospitalisierungen wegen Corona ist auf den Stand vom 19. Oktober 2020 gefallen. Sprich: Seit dem 19. Oktober 2020 waren die wöchentlichen Zahlen der neu Hospitalisierten nicht mehr sooo niedrig wie aktuell, in der Woche 12/21 vom 22. bis 28. März 2021 (mit der Ausnahme von Woche 9/21 mit 3922 Fällen, aber die jetzige Zahl ist noch niedriger). DAS soll die neue “Welle” sein, eine “ganz neue Pandemie”, wie es irrationale Vertreter der Panikindustrie herausposaunen und nicht rot dabei werden, weil sie lügen?"
"Man muss sich das jeden Tag aufs Neue vergegenwärtigen: Von 83 Millionen Menschen werden ca. 3500 in einer Woche hospitalisiert, davon nur ein Bruchteil auf Intensivstationen. Das.Ist.Keine.Krise. Wir haben die größte Demokratiekrise seit 1949, aber keine medizinische Krise, nicht im kleinsten Ansatz."
https://www.clemensheni.net/
Ich stimme Ihnen ja voll zu, die Wirtschaft wird geschont. Aber glauben Sie Wirklich in D könnte man derzeit noch einen "totalen" Lockdown durchziehen ? Wir hätten das im Dezember versuchen sollen, mal 7-10 Tage "richtig" zu Haus bleiben und dann mal schauen, wie's gewirkt hat. Derzeit ist dazu aber niemand mehr bereit, was absolut berechtigt ist. Und so schlimm, dass die "Leichen auf der Straße liegen" ist die Pandemie eben auch nicht. Und da sehe ich auch das größte Problem mit ZeroCovid : Es werden Versprechungen gemacht, die aus einer u.U. guten Idee quasi eine technokratische Monstranz machen. Mehr Demut und Transparenz hätte der ganzen Pandemiebekämpfung sehr gut getan, von Anfang an. Genau wie dieser unsägliche Impf-Fetischismus, wo immer mehr klar wird, dass es auch nicht "der Stein der Weisen" ist. das war vielen schon vorher klar und klar war auch, dass "der Plan" überwiegend lobbyistisch und weniger medizinisch begründet ist. Jetzt hat man das Vertrauen verspielt ...
Für Deutschland ist da vielleicht noch etwas wahres dran, aber spätestens für Europa ist das Blödsinn. Covid ist schon eine (kleine? mittelgroße?) Katastrophe. Das immer noch so häufig in diesen schwarz-weiß Schemata argumentiert wird finde ich langweilig.
Yep, checke ich quasi mehrmals die Woche, ich habe enge Verwandte in Portugal. Die hatten da schon ein ziemliches Covid-Problem, kilometerlange Krankenwagenstaus vor den Krankenhäusern. Aber der Lockdown hat auch teilweise extremste Nebenwirkungen, viele ältere sind gerade in dünner besiedelten Gebieten zu Haus verstorben, viele Schwerkranke sind nicht mehr behandelt worden. Wie das nun "in Summe" zu bewerten ist, wird man erst in einigen Jahren genau sagen können, ich halte es aber für einen großen Fehler, den Verlauf der Wellen nur mit Maßnahmen gegenzurechnen. Das halte ich für viel zu Unterkomplex und irreführend.
"Corona" war und ist keine Katastrophe. Die langfristig vorbereiteten Reaktionen darauf, die gewollte und bewusste Schaffung und Instrumentalisierung von Ängsten, die totalitären Massnahmen sind bzw. verursach(t)en diese erst.
Die vor einem Jahr eingeleiteten und z.T. völlig überzogenen und kontraproduktiven Massnahmen haben ein zerstörerisches Potenzial, (entwickelt), das jenes dieser anscheinend einzig verbliebenen Krankheit um ein Vielfaches übertrifft.
Man muss blind und ignorant sein, um das nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen.
Lesen Sie (z.B.) nach bei Clemens Heni, einem wahrhaftigen, linken Weltbürger.
Hamburg. Hochburg der Extremisten.
Sorry, eine derartige Extremposition ist unhaltbar. Es kann sein, dass die Behandlung schlimmer ist bzw. sein wird, als die Krankheit, das ist eine absolut berechtigte Sorge, aber das heißt nicht, dass die Krankheit nicht existiert. Dieses Gelaber von "wenn man nicht testen würde, gäbe es keine Pandemie" ist absurd. Schauen Sie einfach mal bei euromomo vorbei, die hohe Sterblichkeit gerade in der ersten Welle ist real. Und sie ist bei der ersten Welle auch sicherlich nicht auf die Maßnahmen zurückzuführen. Verstehen Sie mich nicht falsch, auch ich habe genau bei event 201 zugeschaut und finde diese technokratische Einfältigkeit zum k****n, aber man sollte nie vergessen: das sind auch nur Menschen, keine Götter und auch deren Einfluss ist begrenzt.
"(...) ich halte es aber für einen großen Fehler, den Verlauf der Wellen nur mit Maßnahmen gegenzurechnen. Das halte ich für viel zu Unterkomplex und irreführend."
Daraus sollte man den Schluss ziehen, einfach mal mit dem Virus Kontakt aufzunehmen, vielleicht lässt sich da ein Kompromiss erzielen. Man könnte es aber auch 'laufen lassen', ist eh alles natürlich, usw. usw. Hauptsache man bleibt im Gespräch, das macht schließlich 'ne Demokratie aus.
Ich glaube ihnen kein Wort, auch den Wohnort nicht
Sie sind ein Virusfeind! Das ist widernatürlich. Üben Sie bitte Demut und lassen Sie die Natur ihr göttliches Werk verrichten - zur Gesundung und Verjüngung des Volkskörpers. Diese alten Leute, welche vom Virus einem früheren Ableben zugeführt werden, sind ja meist sowieso nur noch Kostenfaktoren.
Oder wahlweise, hier für "linkes" Publikum besser geeignet als Argument: Diese Leute werden von der Pharmaindustrie sowieso nur noch gegen ihren freien Willen am Überleben gehalten, um obszöne Profite zu machen. Dem bereitet das Virus ein Ende.
Nein, Quatsch, war nur Spaß. :-) Das ist doch eh alles nur Hysterie, um uns die endgültige Diktatur aufzuzwingen. Aber das darf man ja nicht so laut sagen... Sie wissen schon.
Stiller: Ich glaube ihnen kein Wort, auch den Wohnort nicht
-> Das ist ein Anfang, Stoppel. Ich glaube an Sie!
"wenn man nicht testen würde, gäbe es keine Pandemie"
Genau. wie z.B. derzeit in Japan oder China.
Zeigen Sie mir eine Graphik/Tabelle, aus der über einen längeren Zeitraum eine Korrelation zwischen dem Anstieg der (vermeintlich) positiv Getesteten (unter Berücksichtigung wer hier wie, wo und im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung getestet wurde) und der dann darauf auch steigenden IS-Belegung und der Fall-Sterblichkeit hervorgeht.
Sie werden das nicht finden.
Ist es nicht verwunderlich, dass immer wenn diese letztgenannten Zahlen nach unten gehen oder sich auf relativ niedrigem Niveau bewegen, die administrative und mediale Panikmache erhöht wird?
Wie gesagt, schauen Sie bei euromomo rein oder fragen Sie 'nen Arzt oder Krankenpfleger aus ner Klinik. Das ganze hat auch nichts mit dem PCR Test zu tun, bei euromomo finden Sie nur die nackte Übersterblichkeit und die Leute in den Krankenhäusern können Ihnen von AREs erzählen, die die noch nie vorher gesehen hatten in der Menge und den Symptomen. Auch Altenpfleger können Ihnen ein Lied davon singen. Ob das nun Covid heißt oder sonstwie ist dabei völlig egal, ob der Drosten-Test das nachweisen kann ist auch egal, aber diese "Dinge" finden statt bzw. haben stattgefunden. Wir können uns gerne darüber unterhalten, wie eine Krise genutzt wird, um vermutlich für sie und mich völlig unerwünschte Dinge durchzusetzen oder wie bewusst übertrieben und Panik geschürt wird, da bin ich ganz bei Ihnen. Auch dass die "Impfkampagne" überwiegend lobbygetrieben ist, völlig d'accord.
Aber dieser Blödsinn von wegen "gibts garnicht" macht mich einfach nur noch Müde, sorry. dafür kenn ich einfach zuviele Ärzte, Krankenpfleger, etc. Narrative einfach umdrehen hilft nicht, hat noch nie geholfen.
"Ob das nun Covid heisst oder sonstige..."
Das trifft einen Punkt. Weil: Bis auf den relativ kurzen Peak im März 2020 in vielen Ländern der schnell nach oben ging und genauso schnell wieder nach unten gibt es keine andere Situation als in den Jahren davor.
Wenn in deutschen Krankenhäusern die Belegungsquoten übers Jahr weitestgehend konstant und die immer an die Wand gemalte Überbelegung niemals eintraf, stellt sich die Frage Wieso so eine vermeintlich gefährliche neue Krankheit diese relevanten Zahlen nicht dauerhaft um 5-10% nach oben getrieben hat.
Die Fallzahlen der Atemwegserkrankungen generell sind seit einem Jahr signifikant gesunken. Aber es gibt vermeintlich mehr "Corona-Patienten".
Finde den Fehler.
...und der Schwanz wedelt immer mit dem Hund.
Können Sie irgendeine Begründung dafür finden, dass, bei Ihrer Meinung nach gleichen Handlungen, in Schweden 11 mal mehr Menschen verstorben sind, als in dem von Ihnen bewohnten Norwegen? Euromomo stellt nur Nettozahlen dar. Wenn es im vergangenen Jahr zu vielen Coronatoten kam, könnte die nicht eingetretene Übersterblichkeit auch dadurch abgewendet worden sein, dass sich die Menschen anders verhalten haben, als in den Jahren zuvor? Selbst Herr Tegnell ist darauf im Interview eingegangen.
Schon besser. Aber KEINE andere Situation ist einfach nicht richtig. Es gibt auf ganz Europa gesehen eine erheblich höhere Übersterblichkeit in den "Grippezeiten" 2020 als in den Jahren zuvor. Und solche Peaks können Gesundheitssysteme, die ohnehin schon kaputtgespart waren, über ihre Grenze hinaus belasten bzw. die schon "normale" Überlastung zu einer katastrophalen werden lassen. Das sollte man einfach mal anerkennen, da stehen auch 1000de Schicksale dahinter. Übrigens lässt sich die (für D richtige) Situation in den Kliniken nicht auf ganz Europa übertragen. Natürlich gibt es (mittlerweile) auch massive Kollateralschäden, und wies aussieht (OXFAM) könnten die Kollateralschäden die Covid Opfer weit überflügeln leider wenn man über den Tellerrand schaut. Ab und an sollte man auch mal anderen Perspektiven einnehmen, ein Gesamtbild ergibt sich als Summe aller möglichen Richtungen ...
Und falls es in Vergessenheit geraten sein sollte: Wir haben ja nicht Nichts unternommen gegen Corona, sondern quälend lange "Lockdowns". Das hat selbstverständlich etwas gebracht gegen noch viel größere Übersterblichkeit.
Nur: Es hat eben sehr große psychische, soziale, wirtschaftliche Kosten. Das bestreitet doch gar niemand. Der Punkt ist, dass unsere Art des "Lockdowns" unzureichend und nicht effektiv ist. Ein ewiges Gewürge statt einer kurzen, konzertierten Aktion.
Dass Laufenlassen keine Option ist, haben nun wirklich alle Länder auf diesem Planeten erkannt - auch in Schweden gibt es Maßnahmen, und selbst Bolsonaro, der Dümmste der Dummen, gerät in Brasilien nun in Bedrängnis.
Portugal wird ebenfalls eine vierte Welle bekommen, die Zahlen sind nicht auf Dauer zu drücken. Und die Nebenwirkungen des zweimonatigen harten Lockdowns sind dort immens.
Ich habe bei Ihren Kommentaren dass Gefühl, es gehe darum - um jeden Preis - so viele Corona-Tote zu verhindern wie möglich. Aber um nochmal zu erinnern: Es geht allein darum den Supergau der Überlastung aller Intensivbetten zu verhindern - allein das rechtfertig einen Lockdown mit all seinen Folgen.
Diese Ideologie des "schnell und schadlos aus allem raus kommen" halte ich für gefährlich. Zumal sich "schadlos" allein auf Quantifizierbares und im Grunde auch nur auf Corona-Tote zu beziehen scheint. In einer Pandemie sterben Menschen, das ist normal. Und eine Pandemie ist nicht in ein paar Monaten "besiegt" - auch das ist normal.
Ich wünsche Portugal alles Gute. Und sie haben nun jedenfalls um Faktor 5 niedrigere Zahlen im Vergleich zu uns, also einen Vorsprung von mehreren Wochen. Was Gold wert ist - denn irgendwann wird ja selbst in der EU geimpft, hoffe ich. Und niedrigere Zahlen lassen sich natürlich viel besser kontrollieren.
Allerdings möchte ich auch ganz klar sagen: Der Weg von Portugal war lange und schmerzhaft, auch dort wurde die Wirtschaft nicht radikal runtergefahren. Und genau das schlage ich - und auch ZeroCovid - vor. Dann wäre der Spuk nach 2 Wochen vorbei. Wenn wir bei einer Inzidenz von 200 starten und den R-Wert auf 0,3 drücken mit sehr konsequenten Maßnahmen, dann ist nach 15 Tagen 0,3*0,3*0,3*200 = 5,4 die verbleibende Inzidenz.
Wir Menschen brauchen schon den ganz großen Schock, damit etwas passiert.
Die "Handlungen", das Verhalten der Menschen ist doch nur einer von vielen Faktoren. Hatten wir auch schon drüber gesprochen.
In Norwegen ist der Betreungsschlüssel in Alten-und Pflegeheimen deutlich höher als in Schweden und die ethnische Pluralität weitaus geringer.
In Schweden traf es überproportional das Einwanderermilieu (u.a. dem aus Syrien, dem Irak, Somalia), die im Vergleich zum Otto Normalbürger schlechteren sozialen (u.a. enge Wohnverhältnisse) Strukturen und evtl. bereits angegriffene Immunsysteme dieser Menschen sorgten dort für eine extrem hohe Übersterblichkeit von fast 200%.
Schweden hat mit den überwiegend von Migranten bewohnten Stockholmer Trabanten-Vorstädte ein ähnliches soziales Problem wie z.B. Paris oder London.
Die Mehrzahl der Bürger in Schweden lebt in städtischen Ballungsräumen (wenn auch nicht ganz so dicht wie in Deutschland), in Norwegen sind diese (hier auch noch viel geringeren) Verdichtungen auf drei bis vier mittelgrosse Städte begrenzt und es gibt keine explizit fast nur von Migranten bewohnten Stadtteile.
Das was im März vor einem Jahr in Schweden (wie ja auch in anderen Ländern) passiert ist, ist eine Mischung aus fahrlässiger Überreaktion (zum Teil auch durch Fehlmedikation) und zu später Einsicht, dass man die Alten und Kranken besser hätte schützen müssen.
Was aber auf Grund der Arbeits- und anderer sozialer Strukturen schwierig war und ist.
Viele schwedische Pflegekräfte entstammen dem oben benannten Millieu und schleppten das Virus vermutlich dann von zu Hause mit auf den Arbeitsplatz (das soll die (rein systemische) Verantwortung dafür aber keineswegs auf diese abladen.
Oder Patienten aus Altenheimen, die hospitalisiert werden mussten, stecken sich erst im Krankenhaus an (und die, die zurückkamem, dann die anderen).
Zur Datenlage einer nur "Coronabedingten" Übersterblichkeit:
Räumen Sie denn jetzt ein, dass es die in Deutschland nicht gab?
Ja, natürlich, einerseits haben gewisse Schutzmassnahmen und Verhaltensänderungen möglicherweise ein paar Tausend Leben gerettet.
Ansrerseits haben die "Massnahmen" sicher auch zu tödlichen Kollateralschäden geführt.
Und tun es weiterhin, besonders in ärmeren Ländern (die weltweit immer noch die Überzahl haben).
Da sterben weitaus mehr an den Folgen der Corona-Politik als am Virus selbst.
"Dann wäre der Spuk nach 2 Wochen vorbei."
Das ist eine große Illusion und ZeroCovid eine radikale Ideologie. So etwas kann in Europa mit demokratischen Staaten (die zudem alle das Recht haben ihren Weg zu gehen) niemals durchgeführt werden und wird es auch nie. Politik ist keine Mathematik. Ihre Zahlenbeispiele sind realitätsfern, falls die tatsächlich ernst gemeint sind.
Woher kommt nur dieser radikale Wunsch einer klinisch-reinen, virenfreien Welt, in der alles diesem Ziel untergeordnet wird? Das hat schon was Religiöses.
Ein gesunder Umgang mit Tod und Krankheit, die beide zum Leben gehören, wäre wünschenswert. Dann könnten wir zukünftige Pandemien ohne Katastrophen-Liveticker mit verhältnismäßiger Alarmbereitschaft hinter uns bringen. Dann könnten wir damit leben, dass ein gewisses Infektionensgeschehen nicht zu vermeiden ist und wir auch mit vielen Maßnahmen abseits eines Lockdowns ein halbwegs normales soziales Leben führen können.
Ja, sehe ich auch so. Und vor allem hat es dann auch ein Ende mit dem sich gegenseitigen 'Statistik um die Ohren hauen', bzw. die endlosen Diskussionen darüber, welche Quellen nun seriös sind, welche Faktoren fehlen, wie alles zu interpretieren ist und letztlich doch alles nicht so schlimm sei, wie prognostiziert. Wobei das jetzt noch gar nicht vollständig ist.
Wenn man allerdings um die deutschen Unternehmen 'herum jongliert', also ständig mehr oder weniger faule Kompromisse macht, dann zieht sich das alles natürlich in die Länge. Leider auch bedingt durch das Impfdesaster, aus den verschiedensten Gründen. Jetzt bleibt halt 'nur' noch Geduld, wer es sich denn 'leisten' kann.
Ich frage mich bei den Schreianfällen des Kindes meiner Nachbarn manchmal, wie viele Kinder und Jugendliche eigentlich misshandelt werden müssen, bis der Lockdown endlich aufgehoben wird. Das Jugendamt kann auch nicht helfen. Ich fürchte es muss noch schlimmer werden.
danke für diesen angemessenen kommentar!
ich mente den an "meine wenigkeit"...vier über diesem
ich mente den an "meine wenigkeit"...vier über diesem
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Wissen Sie, wenn meine Großeltern noch leben würden, die den Krieg und wirkliche Entbehrungen miterlebt haben - ich höre schon WuMing schreien: "Tätervolk!" - dann bin ich mir sicher, dass die es niemals verstehen würden, dass bei uns alles den Bach runtergeht, weil wir es für nicht möglich halten, mal zwei Wochen lang zu Hause zu bleiben. Wohlgemerkt mit Nahrung, Wasser, Strom, Energie, Medikamenten, medizinischer Betreuung im Notfall.
Dann müssen wir wohl durch. Ich stimme daher dem Fatalismus von pleifel und miauxx zu.
"Die "Handlungen", das Verhalten der Menschen ist doch nur einer von vielen Faktoren."
Vielleicht erinnern Sie sich nicht mehr an die Diskussionen vom vorigen Jahr (Stichwort: Signifikanz der Wirkung von Lockdowns), so wie Sie sich auch nicht erinnern, dass Norwegen von Beginn an einen anderen Weg als Schweden gewählt hat, der aus heutiger Sicht wesentlich erfolgreicher war. Schauen Sie einfach in die Archive zu den Maßnahmen in den Skigebieten. Während in Schweden die Parties mit bis zu 500 Teilnehmern im Gange waren, herrschte wenige Meter daneben totale Ruhe. Wenn Sie meinen, dass der höhere arabische Migrationsanteil für die dramatisch höheren Todeszahlen verantwortlich ist, dann zeigen Sie mir die Statistik, die belegt, dass nach Schweden tausende aus der Altersgruppe der besonders vom Sterben betroffenen Menschen über die Grenzen kamen. Ich kann mich an keine Bilder von 80-jährigen gebrechlichen Menschen erinnern, die sich mit letzter Kraft über die Grenzen schleppten und dann in den Pflegeheimen die Betten belegten.
Welche Maßnahmen im vergangenen Jahr in Norwegen ergriffen wurden und auch heute noch gültig sind, belegt eine Internetseite ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Das Land hat außerdem seine Randlage durch drastische Einreisebeschränkungen voll ausgenutzt.
Ich will nicht darüber spekulieren, aus welchen Quellen Sie Ihre Meinung bilden, aber wissenschaftliche Primärquellen können nicht in signifikanter Anzahl dabei sein. Ebensowenig können Sie beanspruchen, glaubwürdig zu sein, was insbesondere der letzte Satz von Ihnen belegt.
https://www.nzz.ch/international/die-coronavirus-krise-trifft-schwedens-immigranten-vorstaedte-besonders-hart-ld.1549756
https://www.nzz.ch/international/die-coronavirus-krise-trifft-schwedens-immigranten-vorstaedte-besonders-hart-ld.1549756
https://bukopharma.de/index.php/de/8-aktuelles/340-die-aermsten-trifft-es-am-haertesten
https://www.heise.de/tp/features/Ist-die-Corona-Politik-in-Schweden-erfolgreicher-als-die-deutsche-Strategie-5021206.html
https://www.focus.de/gesundheit/news/mehr-herztote-weniger-krebs-ops-daten-zeigen-verheerende-corona-kollateralschaeden_id_12914874.html
"kommt das gesamte Sub-Sahara-Afrika auf weniger als 33.000 Menschen, die bis jetzt an oder mit Covid-19 verstorben sind. Zwei Drittel der Toten entfallen übrigens auf das vergleichsweise entwickelte Südafrika. Im gleichen Zeitraum starben auf dem Kontinent rund sechs Millionen Kinder an Unterernährung und rund 300.000 Kinder an Malaria. Verglichen mit diesen epischen Bedrohungen und regionalen Todbringern wie HIV, Ruhr und Tuberkulose stellt Covid-19 in Afrika in der Tat ein marginales Randproblem dar. Doch hier reden wir von der Krankheit und nicht von der politischen Reaktion darauf.
Grund für diese Reaktionen war eine „Horrorprognose“ der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem März. Damals sagte die WHO für den Kontinent „unkontrollierbare Infektionsketten, Millionen Tote und einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems“ voraus und forderte die Regierungen mit Nachdruck zu Abwehrmaßnahmen auf. Die wurden getroffen. Länder wie Simbabwe oder Kenia verhängten harte Lockdowns, die Folgen waren verheerend"
https://www.nachdenkseiten.de/?p=67634
Die Corona-Situation wirkt wie ein Verstärker auf soziale Missstände und schält deutlicher heraus, was generell schief läuft. Aber Lockdowns u.ä. sind nicht die Ursache etwa für mehr Gewalt in Familien. Wer jetzt seine Kinder oder Frauen verprügelt, hat das auch vorher schon getan.
Natürlich bestanden diese Missstände schon vorher. Aber soziale Kontrolle durch vertraute Personen, z.B. durch Lehrer oder Vereinstrainer, spielt eine zentrale Rolle um solche Missstände überhaupt zu erkennen und ggf. einzugreifen. Das Schlimmste ist, wenn es niemand mitbekommt. Dazu sind es gerade solche Kinder, die soziale Kontakte und Bildung vor Ort brauchen. Das ist kaum aufzuholen was da kaputt gehen kann.
Natürlich bestanden diese Missstände schon vorher. Aber soziale Kontrolle durch vertraute Personen, z.B. durch Lehrer oder Vereinstrainer, spielt eine zentrale Rolle um solche Missstände überhaupt zu erkennen und ggf. einzugreifen. Das Schlimmste ist, wenn es niemand mitbekommt. Dazu sind es gerade solche Kinder, die soziale Kontakte und Bildung vor Ort brauchen. Das ist kaum aufzuholen was da kaputt gehen kann.
Apropos vertraute Personen, z.B. Lehrer, hier zählt einer von ihnen einige der aktuellen Kinder kaputtmachenden "Misstände" auf, die der Notstandsstaat aktuell den Kindern - vermittels der Lehrerschaft als Komplicen- antut:
Ich mach da nicht mit
wie schön hier: die diskussion über "verlorene siege"!
während man sich in USA um das kommen der vierten welle sorgt...
Ja, das stimmt.
Nur so am Rande: In Deutschland sterben jedes Jahr rund 100.000 Menschen vorzeitig an den Folgen des Rauchens (die gesundheitlichen Beeinträchtigungen jahrelangen Rauchens lassen wir an dieser Stelle einmal außen vor) und rund 10.000 Menschen begehen in diesem unserem angeblich "christlichen" Lande Jahr für Jahr Selbstmord. Selbstmord ist die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 Jahre. Und wieviele Bürger sterben Jahr für Jahr vorzeitig an den Folgen von Alkoholmissbrauch bzw. Alkoholsucht oder Übergewicht?
Warum gibt es keinen Lockdown und keinen Shutdown gegen das Raucher-, das Selbstmord- und das Alkohol-Virus, wenn diese "Viren" zahlenmäßig bei Lichte betrachtet wesentlich gefährlicher sind als das Corona-Virus? Gegen das Terror-Virus werden doch auch Maßnahmen ergriffen, obwohl die Wahrscheinlichkeit an diesem Virus zu sterben erheblich geringer ist als die Wahrscheinlichkeit für einen Lotto-Sechser.
Liegt das an den Massenmedien und der Psychologie der Angst oder hat da vielleicht der russische Präsident Wladimir Putin seine Hände im Spiel (ACHTUNG: Verschwörungstheorie!) oder woran liegt das?
Prosit!