EU-Korruption? Beim Geld hört der Spaß auf, auch für Satiriker Nico Semsrott

Interview Nico Semsrott, Abgeordneter in Straßburg und Brüssel, verzweifelt am real existierenden Europa – und will doch aufklären. Ein unlustiges Gespräch über legalisierte Bestechung, Interessenkonflikte und den Sieg von Privilegien über Vernunft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2024
Der Noch-Abgeordnete Nico Semsrott macht bei der Debatte vor der Wahl der EU-Kommissionsspitze im Europäischen Parlament auf die Berater-Affinität Ursula von der Leyens aufmerksam.
Der Noch-Abgeordnete Nico Semsrott macht bei der Debatte vor der Wahl der EU-Kommissionsspitze im Europäischen Parlament auf die Berater-Affinität Ursula von der Leyens aufmerksam.

Genevieve Engel / European Union

Nico Semsrott ist Abgeordneter im EU-Parlament. Er freut sich, wenn seine fünfjährige Amtszeit mit den Europawahlen im Juni endlich endet. Wie schrecklich er seinen Job als Politiker fand, hat er in seinem neuen Buch „Brüssel sehen und sterben – Wie ich im Europaparlament meinen Glauben an (fast) alles verloren habe“ festgehalten. Damit ist er nun auf Lesetour. Was alles schief läuft in der EU-Politik, erzählt er auch hier.

der Freitag: Vor fünf Jahren wurden Sie als Satiriker ins Europaparlament gewählt und wollten Bürger*innen mit lustigen Internetvideos die EU erklären. In Ihrem gerade erschienenen Buch beschreiben Sie das EU-Parlament als wirkungslos. Kandidieren wollen Sie auf keinen Fall wieder. Was lief so anders in Br