Graphic Novel „Games“ erzählt Fluchtgeschichten aus Afghanistan: Kein Kinderspiel

Rezension Der Illustrator Patrick Oberholzer erzählt in „Games“ fünf Fluchtgeschichten aus Afghanistan nach Deutschland. Es geht um Leben und Tod – und um einen Konflikt, der Zehntausende Leben gekostet hat
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2023
„Games“ nennt man die Versuche, über eine Grenze zu kommen, manche brauchen 40 davon, um es zu schaffen
„Games“ nennt man die Versuche, über eine Grenze zu kommen, manche brauchen 40 davon, um es zu schaffen

Abbildung aus dem besprochenen Band

Nimas Vater ist ein Schlepper. „Das ist ein normaler Beruf“, sagt er lakonisch. Jeder mache doch etwas, um seine Familie zu ernähren. Das Schleppersein bringt der Familie gutes Geld. Doch als afghanische Flüchtlinge sind sie im Iran nicht willkommen. Sie haben dort weniger Rechte und werden bedroht. Mit 16 Jahren träumt Nima von Deutschland: „Ich habe die Nase voll gehabt vom Iran. Ich habe mich sehr auf die Flucht gefreut. Aber wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt, wäre ich niemals im Leben gegangen.“ So sieht eine kurze Sequenz aus dem Graphic-Novel-Debüt Games – auf den Spuren der Flüchtenden aus Afghanistan des Schweizer Illustrators Patrick Oberholzer aus. In Interviews, Befragungen und durch Quellenarbeit hat de